Hildablick – Die Postkartenaussicht über Königstein
Auf der Suche nach weiteren coolen Fotospots im Taunus bin ich auf einen weiteren Spot gestoßen – den Hildablick. Zuerst habe ich ihn auf komoot gesehen, als ich auf einer Wanderung in der Nähe war und habe dann dazu gegooglet. Am Ende stellte sich heraus, dass der Hildablick einmal ein Tempel war und außerdem ein wirklich schöner Spot für den Sonnenuntergang ist. Den wollte ich mir nicht entgehen lassen und selbst schauen, wie es dort ist.
Der Hildablick
Auf einem vorspringenden Felsen am Westhang im Naturschutzgebiet Burghain Falkenstein gelegen, erstreckt sich Königstein am Fuße des Hangs mit der Königsteiner Burg, die majestätisch auf ihrem Hügel thront. Auch der westliche Taunus mit dem Staufen ist von hier sichtbar. Hier am Hildablick erwartet dich nichts geringeres als ein echter Postkartenblick über Königstein. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn bereits im 19. Jahrhundert galt diese Aussicht als die schönste der Stadt und wurde so zu einem beliebtem Postkartenmotiv.
Anreise
Der Hildblick liegt wie erwähnt im Falkensteiner Hain mit Blick auf Königstein. Die Stadt ist nur 25 Kilometer von Frankfurt entfernt und verkehrsmäßig gut angebunden. Von der Altstadt Königstein, an deren Rand auch der Busparkplatz und mehrere Parkmöglichkeiten liegen, sind es etwa 10 bis 15 Minuten zu Fuß zum Hildablick. Die letzten 600 Meter haben es aber durchaus in sich: Vor allem der letzte Abschnitt ist steil! Der Ausblick ist es allerdings mehr als wert.
- Mit dem Auto: Die A3, die A5 und die A66 sind alle ganz in der Nähe, wodurch Königstein wirklich gut angebunden ist. Am besten ist es, wenn du den Busparkplatz anpeilst. Dort gibt es viele Parkplätze, teilweise kostenpflichtige, aber auch kostenfreie.
- Mit der Bahn: Nach Königstein fährt die sogenannte Taunusbahn der Hessischen Landesbahn, die Königstein mit Frankfurt Höchst und dem Hauptbahnhof verbindet. Wir haben sie übrigens immer liebevoll K-Bahn (das K steht für Klein) genannt und ich bin mit ihr nicht nur zu Schulzeiten, sondern auch zu meinen Unizeiten fast täglich gefahren.
- Mit dem Bus: Königstein hat einen großen Busparkplatz, durch den die vielen Schüler der drei Schulen tagtäglich gelotst werden. Ja, da kommen bei mir viele Erinnerungen hoch…
Der Hildatempel
Am 2. November 1865 wurde an der Stelle des Hildablicks der Hildatempel eingeweiht. Er wurde als Denkmal zu Ehren von Prinzessin Hilda von Nassau erbaut. Sie war die Tochter des letzten Herzogs von Nassau Adolph Wilhelm Carl August Friedrich von Nassau-Weilburg und Königstein sehr verbunden war. Eigentlich war das Herzogtum Nassau von Preussen annektiert worden und die Familie mied ihre einstigen Ländereien. Aber von Königstein wollten sie keinen Abschied. So ließ der Herzog von Nassau im Friedensvertrag festlegen, dass er das kleine Schloss unterhalb der Burg Königstein behalten durfte – das Luxemburger Schloss, in dem heute das Amtsgericht untergebracht ist. So reiste er weiterhin regelmäßig nach Königstein.
Mit der Errichtung der Kaltwasserheilanstalt im Jahre 1851 wurde die Königsteiner Kur begründet. Die führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Da Königstein in der Folge viele Kurgäste zu Besuch hatte, wurde eine Reihe von Tempeln gebaut, um ihnen Ausflugsziele zu bieten. So wurde zu Hildas Ehren, die zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr alt war, ein Tempel errichtet und im 20. Jahrhundert ein Denkmal zu Ehren ihres Vaters. Neben dem Hildatempel wurde in dieser Zeit auch der Dettweiler Tempel gebaut.
Das Fundament des Tempels ist der heutige Hildablick, der umgeben von einer Bank ist.
Beste Zeit
Vom Hildablick kannst du schöne Sonnenuntergangsfotos machen. Ich bin dann für gewöhnlich etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang da und bleibe noch eine gute halbe Stunde. Manchmal auch länger. Häufig macht man die schönsten Fotos erst, wenn die Sonne weg ist. Das Gute daran ist, dass die meisten Menschen, die nicht zum Fotografieren da sind, gehen, sobald die Sonne hinterm Horizont verschwunden ist. Dann hast du also die gesamte Plattform für dich allein.
Wanderwege
Wenn du nicht nur zum Fotografieren zum Hildablick möchtest, sondern ihn in eine Wanderung einbinden möchtest, hast du dafür mehrere Möglichkeiten.
Der Drei-Burgen-Weg
Der Drei-Burgen-Weg wurde 2013 zum 700-jährigen Jubiläum der Stadt Königstein im Taunus eingerichtet und verbindet die Burgruinen von Königstein, Falkenstein und Kronberg. Er ist unheimlich gut ausgeschildert, aber nur für den Fall der Fälle kannst du hier auch meinen GPX-Daten folgen: Drei-Burgen-Weg bei Komoot.
Die Woogtalrunde
Vor ein paar Wochen habe ich eine Wanderung vom Woogtal zum Dettweiler Tempel gemacht. Die eigentliche Tour, geht jedoch bis zum Lipstempel. Da ich aber immer viele Fotos mache und die Tage im Winter so kurz sind, blieb nicht genug Zeit, die volle Runde zu laufen.
Das ist die Woogtalrunde, wie sie eigentlich hätte sein sollen und die den Lipstempel mit einschließt: Durchs Woogtal
Einfache Wanderung zum Hildablick
Wenn du keine lange Wanderung machen möchtest, sondern einfach nur einen kurzen Abstecher zum Hildablick kannst du natürlich auch einfach in Königstein parken und am Kurbad vorbei zum Hildablick hochlaufen. Den Track auf Komoot dazu findest du hier:
Weitere Ausflugsziele in der Nähe
Wenn du gerne wandern gehst und andere Regionen erkunden willst, kann ich empfehlen, dir den Odenwald, den Spessart oder den Taunus anzuschauen. Zu diesen Regionen werden noch weitere Blogposts folgen.
Eine gemischte Liste aus Ausflugsorten, Fotospots und Zielen für kleine Städtetrips habe ich dir hier zusammengestellt:
- Der Feldberg: Der Große Feldberg ist mit 881 Metern der höchste Berg im Taunus. Als ich klein war, haben mich meine Eltern und Großeltern zum Schlittenfahren oder zum Drachen steigen lassen dorthin gebracht. Und nicht selten bin ich in Sternschnuppennächten dort hochgefahren. Er ist ein schönes Ausflugsziel für Groß und Klein, ein toller Fotospot und Ausgangspunkt für Wanderungen.
- Der Staufen: Der Staufen ist ein Berg in Kelkheim. Unweit des Gipfels befindet sich eine Felsformation, dessen Ursprung sagenumwoben ist und uns auf die Spur der Kelkheimer Romeo und Julia bringt. Außerdem hast du von hier einen hervorragenden Ausblick.
- Der Mainzer Sand: Der Mainzer Sand hat mich ja ein bisschen geflasht… Ich habe mich gefühlt, als wäre ich in die afrikanische Savanne gebeamt worden. Eigentlich ist es aber ein Relikt aus der Eiszeit und eine von wenigen Binnendünen in Deutschland.
- Das Kloster Lorsch: Das Kloster Lorsch ist nicht nur ein toller Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren. Es ist auch ein Ort voller Geschichte. Das heutige Weltkulturerbe der UNESCO wurde 764 gegründet und nur wenige Jahre später an Karl den Großen übertragen. So wurde es zum Reichskloster und genoss entsprechende Privilegien. Diese verlor es jedoch im 13. Jahrhundert und wurde in der Folge im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
- Lohr am Main: Das erste Mal wurde Lohr am Main 1295 urkundlich erwähnt und ist allgemein als Schneewittchenstadt bekannt. Dass das Mädchen, das wegen ihrer Schönheit getötet werden sollte, Lohrerin war, ist zwar nicht belegt, jedoch durchaus möglich. Die Gebrüder Grimm lebten unweit von Aschaffenburg, in Hanau, und auf ihrem Weg Richtung Bremen kamen sie auch im Spessart vorbei, sodass sie von der Stadt Lohr inspiriert worden sein könnten.
- Das Felsenmeer: Das Felsenmeer ist nicht nur der wohl bekannteste Ort des Odenwalds, sondern auch ein tolles Ausflugsziel für Outdoorfans jeden Alters.Du kannst eintauchen in die Sagenwelt zur Entstehung des Felsenmeeres, in die Zeit der Römer, die sich hier ausgetobt haben, oder in die Erdgeschichte. Und nebenbei macht es auch noch einen Riesenspaß über die Felsen zu klettern.
Meine Ausstattung
Ich werde immer wieder gefragt, mit was für einer Ausstattung ich auf meinen Touren unterwegs bin. daher hier nun eine kleine Erläuterung zu diesem Thema.
Rucksäcke
Mittlerweile habe ich zahlreiche Rucksäcke, aus denen ich jeweils für den Ausflug den passenden wählen kann. Gerne verwende ich auf Wanderungen zum Beispiel den Osprey DayLite Plus*. Der ist klein genug, um mich nicht zu stören, aber groß genug, um das Wichtigste für die Tagestour greifbar zu haben. Mit den zwei seitlichen Taschen habe ich außerdem Wasser immer griffbereit. Dank der verschiedenen Bereiche kann ich mein Kamera-Equipment von den anderen Dingen wie einer Powerbank und Snacks trennen.
Auf reinen Fototouren habe ich meistens eher einen richtigen Fotorucksack dabei. Mit diesen beiden bin ich sehr zufrieden:
Kleidung und Schuhe
Unterwegs auf meinen Touren bin ich vor allem mit Kleidung und Equipment von Decathlon*. Auch auf dieser Wanderung hatte ich meine Wanderschuhe an, die mir einen guten Halt bieten und wasserdicht sind: Wasserdichte halbhohe Wanderschuhe*. Auch Jacken, Wanderleggins und zum Beispiel mein Stirnband* habe ich bei Decathlon gekauft.
Kamera & Stativ
Meine Fotos mache ich übrigens mit einer Sony Alpha 6600*. Ich wechsle meistens zwischen meinen zwei Lieblingsobjektiven: einem 10-18mm Weitwinkelobjektiv* und einer 30mm Festbrennweite*. Falls du dich schon gewundert hast, wie ich Fotos von mir mache, obwohl ich viel allein unterwegs bin: Ich habe ein Rollei Stativ*.
Mein Fazit
Ich finde, der Hildablick ist auf der einen Seite ein toller Ort für eine Pause, wenn er auf einer Wanderung liegt. Auf der anderen Seite ist er ein cooler Fotospot zum Sonnenuntergang, der recht schnell zu erreichen ist.
Kennst du den Hildablick und damit die schönste Aussicht über Königstein? Warst du vielleicht sogar schon einmal dort? Dann berichte mir davon in den Kommentaren!
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