Der Große Feldberg: Ausflugsziel im Taunus mit 5 Wanderwegen
Der Große Feldberg ist das Wahrzeichen des Taunus. Mit seinen 881 Metern ist er nämlich nicht nur der größte Berg des Naturparks, sondern auch von vielerorts sichtbar. Weithin ist er durch den Fernmeldeturm gut zu erkennen und gibt mir jedes Mal ein Gefühl von Heimat, wenn ich ihn in der Ferne über allem thronen sehe.
Als ich klein war, haben mich meine Eltern und Großeltern zum Schlittenfahren oder zum Drachen steigen lassen auf den Feldberg gebracht. Und nicht selten bin ich in Sternschnuppennächten auf den Feldberg gefahren. Er ist ein schönes Ausflugsziel für Groß und Klein, ein toller Fotospot und Ausgangspunkt für Wanderungen.
Eine kurze Anmerkung an den gesunden Menschenverstand möchte ich noch vorweg machen: Es gibt durch den großen Andrang im Winter oft Chaos auf dem Feldberg. Zu wenig Parkplätze, zu wenig Platz, aber viel zu viele Menschen. Regelmäßig gibt es Warnungen, weil die gefrorenen Schneemassen von den Bäumen stürzen und einige Bäume sogar selbst unter ihrer Last zusammenbrechen.
Ich rate dir also dringend, dich zu erkundigen, ob du auf den Feldberg fahren kannst und ob das in Ordnung ist. An Winterwochenenden muss ich dir leider gänzlich davon abraten, den verschneiten Taunus zu erkunden. Überlege dir also bitte im Voraus, wann der richtige Moment für deinen Ausflug zum Großen Feldberg ist und ob es nicht besser ist, sich einfach an den Fotos zu erfreuen.
Der Große Feldberg
Der Große Feldberg, der von uns Einheimischen eigentlich immer schlicht Feldberg genannt wird, ist der höchste Berg im Taunus. In Deutschland gibt es jedoch mehrere Feldberge und nach dem Feldberg im Schwarzwald ist dieser der zweithöchste.
Der Taunushauptkamm
Der sogenannte Taunushauptkamm ist eine 75 Kilometer lange Kammlinie, die aus harten Taunusquarzitadern besteht. Er trennt den Vordertaunus im Süden von dem Bergland des Hintertaunus im Norden. Außerdem ist er eine Wetterscheide. Überquert man also den Taunushauptkamm, kann das Wetter völlig anders sein. Denn der Kamm hält Nebel und Schauer davon ab, ins Rhein-Main-Gebiet zu ziehen, wo das Klima daher oft milder ist.
Aussichtsturm
Der Feldberg ist schon lange ein beliebtest Ausflugsziel. Denn bereits im 19. Jahrhundert gewann er vor allem für Frankfurter an Beliebtheit. Schon früh zeigte sich der Wunsch nach einem Aussichtsturm. 1868 wurde auf dem Feldberg einer der ersten deutschen Wandervereine gegründet – der heutige Taunusklub. Der Turm wurde jedoch erst im neuen Jahrhundert gebaut: 1901 war die Grundsteinlegung, bei der sogar Kaiser Wilhelm II. dabei war und 1902 die Einweihung.
1942 wurde der Turm bei dichtem Nebel von einem Militärfahrzeug gerammt, in dessen Folge er vollständig ausbrannte und elf Menschen ihr Leben verloren. Seit 2017 erinnert die Grabplatte von Sofie Müller – Frau des Turmwächters und Opfer – an das Unglück von damals. Nach der Auflösung des Grabes wurde ihre Grabplatte zum Gedenken aller Opfer an den Ort gebracht, an dem sie verstorben war.
1949 wurde der Aussichtsturm inklusive eines Antennenträgers wieder aufgebaut, sodass er nun Teil der Sendeanlage ist.
Vom Aussichtsturm auf dem Feldberg hast du eine Fernsicht über den ganzen Taunus, die Skyline von Frankfurt, bis zum Odenwald und Spessart. Auch den Pfälzerwald und den Vogesen in die eine Richtung und den Westerwald, den Vogelsberg, den Hunsrück und sogar die Eifel in die anderen Richtungen kann man bei gutem Wetter ausmachen. An besonders klaren Tagen kannst du sogar die Rhön ausmachen.
Fernmeldeanlange
Der Fernmeldeturm auf dem Großen Feldberg wurde 1937 aus einem Stahlbetonunterbau und einem Holzaufbau errichtet. Er war ursprünglich als Fernsehsendeturm gedacht und wurde im Zweiten Weltkrieg militärisch genutzt. 1945 wurde er fast vollständig zerstört, nachdem er von Bomben getroffen wurde. Er wurde 1950 bzw. 1951 in veränderter Form neu aufgebaut. Seit 1987 steht er unter Denkmalschutz.
Der Große Feldberg als Fotospot im Taunus
Wunderschön und waldreich – so präsentiert sich der Taunus. Wer jedoch spektakuläre Felsformationen wie im Pfälzerwald, Wasserfälle wie im Schwarzwald oder Weinberge wie an der Bergstraße sucht, der könnte enttäuscht werden. Damit das nicht passiert, habe ich dir meine liebsten Fotospots im Taunus zusammengefasst, an denen du wirklich schöne Fotos machen kannst – vor allem zum Sonnenauf- und/oder Untergang. Der Große Feldberg ist einer davon.
Zu jeder Jahreszeit hat der Feldberg seinen eigenen Reiz und es lohnt sich immer, hier die Kamera griffbereit zu haben.
Das Feldberg-Plateau eignet sich vor allem zum Fotografieren des Sonnenuntergangs. Du musst zwischen die Bäume und da einen Ort suchen, von dem aus du freie Sicht auf die Sonne hast und dann kann der Foto-Spaß losgehen.
Auch der Brunhildisfelsen ist ein schöner Spot, auch wenn du von hier keine Sicht auf die Sonne hast. Außerdem ist hier so gut wie immer viel los. Vor allem zum Sonnenuntergang sitzen hier stets Verliebte, Selfie-Macher und Genießer und bewundern den Panoramablick ins Usinger lang.
Wanderungen auf dem Feldberg
Natürlich gibt es mehr als nur 5 Wanderwege auf dem Feldberg. Aber diese fünf habe ich selbst gemacht und möchte sie dir daher ans Herz legen.
Der Akazienhof-Loop
Der Akazienhof-Loop führt vom Schmittener Stadtteil Seelenberg durch Schmitten hindurch durchs Weiltal zurück nach Seelenberg. Die Wanderung ist vor allem dann super, wenn du den Massen entgehen willst, die direkt den Gipfel des Feldbergs ansteuern.
Hier sind die Daten zur Tour: Akazienhof-Loop bei Komoot. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Gesamtlänge
7 Kilometer
Dauer
2 Stunden
Höhenmeter
170 Meter
Höchster Punkt
590 Meter
Der Schinderhannes-Steig
Der zweite Wanderweg ist eigentlich ein Fernwanderweg. Aber auch er streift die Feldberg-Gemeinde Schmitten. Hier kannst du dir eine genauere Beschreibung durchlesen: Der Schinderhannes-Steig. Das folgende Bild zeigt den Blick auf den Feld vom Startpunkt des Schinderhannes-Steigs.
Hier sind die Daten zur Tour: Schinderhannes-Steig bei Komoot. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Gesamtlänge
39,3 Kilometer
Dauer
4 Tage
Höhenmeter
1.220 Meter
Höchster Punkt
700 Meter
Die Drei-Gipfel-Tour
Der dritte Wanderweg führt dich gleich über drei Gipfel – den Großen Feldberg, den kleinen Feldberg und den Altkönig. Mit knackigen 550 Höhenmetern auf 13 Kilometern ist das eine ziemlich anspruchsvolle Wanderung, die sich aber lohnt.
Hier sind die Daten zur Tour: Drei-Gipfel-Tour bei Komoot. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Gesamtlänge
13 Kilometer
Dauer
4 Stunden
Höhenmeter
550 Meter
Höchster Punkt
880 Meter
Der Feldberg-Rundweg
Der vierte Wanderweg ist nicht ganz so anspruchsvoll wie die drei-Gipfel-Tour. Wenn du vor allem gerne im Wald unterwegs bist und dabei keinen großen Wert legst, ständig Panoramablick zu haben, könnte das die richtige Wanderung auf dem Feldberg für dich sein.
Hier sind die Daten zur Tour: Feldberg-Rundweg bei Komoot. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Gesamtlänge
8 Kilometer
Dauer
2 Stunden
Höhenmeter
170 Meter
Höchster Punkt
790 Meter
Wanderung mit Feldberg-Blick
Wenn du den Feldberg selbst aus der Entfernung fotografieren möchtest, empfehle ich dir eine Wanderung auf den Altkönig. Vom Gipfel des Altkönigs hast du eine hervorragende Sicht auf den höchsten Berg im Taunus. Ich habe die Wanderung noch mit einem Schlenker zur Weißen Mauer gemacht.
Hier sind die Daten zur Tour: Wanderung auf den Altkönig bei Komoot. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Gesamtlänge
8,5 Kilometer
Dauer
2 Stunden
Höhenmeter
340 Meter
Höchster Punkt
790 Meter
Weitere Ausflugsziele in der Nähe
Wenn du gerne wandern gehst und andere Regionen erkunden willst, kann ich dir empfehlen, den Odenwald, Spessart oder Taunus anzuschauen. Zu diesen Regionen werden mehr Blogposts folgen. Hier ein paar allgemeine Tipps zu Ausflugszielen:
- Staufen: Der Staufen ist ein Berg in Kelkheim. Unweit des Gipfels befindet sich eine Felsformation, dessen Ursprung sagenumwoben ist und uns auf die Spur der Kelkheimer Romeo und Julia bringt. Außerdem hast du von hier einen hervorragenden Ausblick.
- Baha’i Tempel: Der Baha’i Tempel im Hofheimer Stadtteil Langenhain ist nicht nur unheimlich fotogen. Er symbolisiert auch Weltoffenheit und Toleranz gegenüber allen Glaubensrichtungen, Nationalitäten, etc. Das zeigt sich schon in seiner runden Form. Er ist ein toller Fotospot und Ausflugsziel für Wanderungen oder Radtouren.
- Mainzer Sand: Der Mainzer Sand hat mich ja ein bisschen geflasht… Ich habe mich gefühlt, als wäre ich in die afrikanische Savanne gebeamt worden. Eigentlich ist es aber ein Relikt aus der Eiszeit und eine von wenigen Binnendünen in Deutschland.
- Felsenmeer: Das Felsenmeer ist nicht nur der wohl bekannteste Ort des Odenwalds, sondern auch ein tolles Ausflugsziel für Outdoorfans jeden Alters.Du kannst eintauchen in die Sagenwelt zur Entstehung des Felsenmeeres, in die Zeit der Römer, die sich hier ausgetobt haben, oder in die Erdgeschichte. Und nebenbei macht es auch noch einen Riesenspaß über die Felsen zu klettern.
Meine Ausstattung
Ich werde immer wieder gefragt, mit was für einer Ausstattung ich auf meinen Touren unterwegs bin. daher hier nun eine kleine Erläuterung zu diesem Thema.
Rucksäcke
Mittlerweile habe ich zahlreiche Rucksäcke, aus denen ich jeweils für den Ausflug den passenden wählen kann. Gerne verwende ich auf Wanderungen zum Beispiel einen meiner Osprey-Rucksäcke – entweder den DaylitePlus oder den Sylva. Die sind klein genug, um mich nicht zu stören, aber groß genug, um das Wichtigste für die Tagestour greifbar zu haben. Mit den zwei seitlichen Taschen habe ich außerdem Wasser immer griffbereit. Dank der verschiedenen Bereiche kann ich mein Kamera-Equipment von den anderen Dingen wie einer Powerbank und Snacks trennen.
Oft nutze ich auch meinen Fotorucksack von K&F Concept*, der mehr Schutz für mein Foto-Equipment bietet, aber trotzdem noch Platz für zum Beispiel Snacks und eine kleine Flasche Wasser bietet. Seitlich kann ich ein Stativ anbringen, was super praktisch ist.
Kleidung und Schuhe
Unterwegs auf meinen Touren bin ich vor allem mit Kleidung und Equipment von Decathlon*. Auch auf dieser Wanderung hatte ich Wanderschuhe von Decathlon an, die meine Füße bei kalten Temperaturen warm halten und wasserdicht sind: Gefütterte Winterwanderschuhe*. Auch die Jacke* auf dem Foto, das Stirnband* und sogar die Handschuhe* habe ich bei Decathlon gekauft.
Kamera & Stativ
Meine Fotos mache ich übrigens mit einer Sony Alpha 6600*. Ich wechsle meistens zwischen meinen zwei Lieblingsobjektiven: einem 10-18mm Weitwinkelobjektiv* und einer 30mm Festbrennweite*. Falls du dich schon gewundert hast, wie ich Fotos von mir mache, obwohl ich viel allein unterwegs bin: Ich habe ein Rollei Stativ*.
Mein Fazit
Der Feldberg ist, wie eingangs beschrieben, schon immer Teil meines Lebens gewesen. Als Symbol für Heimat und Outdoor-Spaß vor der Haustür. Das ist er bis heute geblieben. Dennoch halte ich es für essentiell, dass wir uns alle an gewisse Regeln halten und wenn ein Parkplatz voll ist, dann sollten wir umkehren und uns nicht irgendwo hinquetschen – egal wie schön der Ausflugsort ist. Bei allem Drang, schöne Orte zu erkunden und für einzigartige Erinnerung zu sorgen, sollte der Schutz der Natur an erster Stelle stehen.
Warst du schon mal auf dem Großen Feldberg? Berichte mir davon in den Kommentaren!
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