Petra und Jerash – Ein Ausflug von Israel nach Jordanien
Petra und Jerash – Ein Ausflug von Israel nach Jordanien
Petra ist eines der sieben Weltwunder und befindet sich im Süden von Jordanien. Bereits bei meinem ersten Besuch in Israel wollte ich unbedingt einen Abstecher ins schöne Nachbarland machen. Allerdings hat es aus Zeitgründen nicht geklappt. Im darauffolgenden Jahr hatte ich mehr Glück. Mit Abraham Hostel machte ich mich auf den Weg und unternahm einen Ausflug nach Jordanien mit einer Übernachtung in einem Beduinen Camp.
Ein paar kleine Tipps vorweg… Solltest du den Ausflug wie ich aus Jerusalem machen, bereite dich darauf vor, dass du völlig andere Temperaturen, ja, ein völlig anderes Klima vorfinden wirst. Denk also bitte auf jeden Fall daran, Sonnencreme, einen Hut und Kleidung, die dich vor der Sonne schützt, einzupacken.
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Abfahrt in Jerusalem und Grenzübergang nach Jordanien
Pünktlich um 7 Uhr morgens startet die Tour von Jerusalem nach Jordanien. Das Highlight der Tour ist eines der Sieben Weltwunder Petra auch wenn mit Jerash und Amman noch zwei weitere Orte auf dem Programm der nächsten zwei Tage stehen. Wir fahren etwa zwei Stunden, bis wir am Jordan River Border Crossing ankommen. Dort kommen zusätzliche Kosten auf dich zu, die nicht im Preis für die Tour enthalten sind:
Ausreisegebühr für Israel: 107 ILS (also etwa 25 Euro) und du kannst in ILS, USD oder EUR zahlen
Einreisegebühr nach Jordanien: 40 JOD (also knapp 50 EUR) und du kannst nur in JOD zahlen
Das Prozedere an der Grenze ist ein wenig undurchsichtig und keiner weiß so richtig, wo man genau hinmuss. Obwohl wenige Reisende da sind, dauert alles lange und wir müssen bei den verschiedenen Passkontrollen lange warten. Wir brauchen über eine Stunde, bis wir endlich im Van sitzen und Richtung Jerash fahren.
Jerash
Jerash ist eines der beliebtesten Reiseziele des Landes. Die antike Stadt, die in der Antike Gerasa hieß, liegt in einer Ebene umgeben von hügeligen Waldgebieten. Sie wurde 63 v. Chr. von General Pompejus erobert, kam unter römische Herrschaft und war eine der zehn großen römischen Städte der Dekapolis – eines Bundes von zehn Städten, die nach der Zeit Alexanders des Großen nach griechischem Vorbild umgebaut wurden. Mit der Eroberung durch die Römer kam das goldene Zeitalter. Die Ausgrabungsstädte gilt als eine der am besten erhaltenen römischen Provinzstädte der Welt.
Wir betreten die Ausgrabungsstädte durch den pompösen Hadrianbogen. Dieser sollte einmal das neue Stadttor werden, aber nach einigen Jahren war das Projekt aus Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten eingestellt worden. Heute imponiert er mit seiner einstigen Höhe von 21 Metern. Ende der Nullerjahre wurde er mit den Originalsteinen aus der Umgebung wieder aufgebaut.
Die gepflasterte Hauptstraße, der Cardo Maximus, verbindet den Marktplatz über 800 Meter mit dem nördlichen Stadttor. Noch heute sind 500 der Säulen, die die Straße säumen, gut erhalten.
Während ich in Jerusalem eher gefroren hatte, brennt die Hitze hier. Ich bin froh, als es weitergeht.
Nächster Halt: Die jordanische Hauptstadt.
Amman
Im Anschluss steht die Zitadelle von Jordaniens Hauptstadt Amman auf dem Programm.Es ist nur ein kurzer Abstecher, der auch nicht bei jedem Ausflug stattfinden kann. Je nachdem wie spät es ist, wenn die Gruppe Jerash verlässt, kann die Zitadelle noch besichtigt werden oder eben nicht.
Wir sind zwar spät dran, weil unsere Gruppe an der Grenze so lange gebraucht hat, aber für einen kurzen Besuch reicht es.
Im Sonnenuntergang laufen wir über die Tempelanlage, die auf einer Anhöhe liegt und die Stadt überblickt.
Bereits in der frühen Bronzezeit wurde der Hügel besiedelt. Die Befestigungsanlagen im Südosten sind die ältesten und sind etwa von 1500 vor Christus. Für etwa 100 Jahre hatten die Griechen im vierten Jahrhundert vor Christus die Herrschaft über dieses Gebiet. Zu dieser Zeit hieß die Stadt Philadelphia. Danach ging sie an die Römer und im Jahr 661 an die Araber.
Hier befindet sich auch das archäologische Museum. Wer sich gerne in Details verliert und Vasen sowie antike Skulpturen mag, wird sich hier wohlfühlen. Wir hatten leider nicht mehr viel Zeit, weil das Museum kurz nach unserer Ankunft den Feierabend eingeläutet hat. Wir konnten aber einen kurzen Blick hinein werfen.
Kurz nachdem die Sonne verschwunden ist, machen wir uns auf den Weg zurück zum Minivan. Denn wir haben noch gute drei Stunden Autofahrt vor uns.
Eine Nacht im Beduinen Camp
Es ging in das Beduinen Camp Seven Wonders, unweit von Petra. Müde und hungrig wurden wir mit einem traditionellen Essen empfangen und saßen noch bis Mitternacht um ein Lagerfeuer. Die Atmosphäre war unglaublich und vor allem die Hügel, die mit unzähligen Kerzen beleuchtet wurden, waren ein absoluter Hingucker. Der Abend war unvergesslich.
Am Morgen gab es ein Frühstücksbuffet und dann ging es auch schon weiter. Viel Zeit, um das Wadi zu erkunden, in dem das Camp gelegen war, blieb nicht. Denn das Highlight des Trips lag vor uns:
Petra
Obwohl wir sehr früh am Morgen ankamen, war es heiß. Die Sonne brannte bereits erbarmungslos auf uns herab. Unser Tour Guide holte die Tickets ab, die bereits im Tourpreis enthalten waren und schon ging es los.
Wenn du eine selbst organisierte Tour unternehmen möchtest, kannst du dich darauf einstellen, ca. 65 Euro Eintritt für einen Tag zu zahlen. Für jeden weiteren Tag kostet das Ticket dann nur 5 Euro mehr. Ein längerer Aufenthalt lohnt sich also. Und zwar nicht nur finanziell. Denn eigentlich ist ein Tag in Petra viel zu wenig.
Vom Eingang bis zur eigentlichen roten Felsenstadt musst du durch den Siq. Das ist eine tief Felsenschlucht, die sich über viele Jahrhunderte durch die Wassermassen aus dem Wadi Musa hier in den Felsen gegraben hat. Die Nabatäer, die auch Petra erbauten, leiteten das Wasser des Flusses um, sodass sie erstens einen gesicherten Zugang schufen und zweitens nicht mehr Gefahr liefen, von spontanen Überflutungen erfasst zu werden.
Die Schlucht ist 70 Meter tief und 1,5 Kilometer lang. Wir sind diese Strecke gelaufen. Theoretisch gibt es auch Kutschen, aber ich kann diese nicht guten Gewissens empfehlen, da die Pferde da wirklich lang getrieben werden. Aber letzten Endes musst du wissen, ob das mit dir vereinbaren kannst und es kommt auch sicher auf die Allgemeinsituation an.
Und nach unzähligen Kurven in diesem verschlungenen Schluchtengang stand ich plötzlich davor: Das Highlight The Treasury ist das erste, was du sehen wirst, wenn du in der Felsenstadt ankommst.
Es hat sich ein bisschen so angefühlt, als wäre ich auf Zeitreise. Leider bleibt bei dieser Tagestour nicht viel Zeit, sodass ich mich schnell entscheiden musste: Ich konnte entweder auf den Berg vor dem Treasury klettern und ein Bild von oben machen. Oder aber ich konnte einmal das ganze Tal durchqueren, auf der anderen Seite die Felsen hoch und das zweite Highlight anschauen: The Monastery. Ich entschied mich für Masse statt Klasse. Ich wollte unbedingt mehr von der roten Stadt sehen.
Die folgenden Bilder zeigen die Höhepunkte des Weges bis zum Aufstieg: die heiligen Gräber, die mit Säulen gesäumte Prachtstraße und das Theater.
Dann ging es aufwärts und ein Schweiß treibender Aufstieg begann. Nach einiger Zeit war ich nicht mehr allein: Die Beduinen, die hier in der Felsenstadt noch immer zu leben scheinen, öffneten ihre Stände. Sie verkaufen billige Souvenirs, aber auch wahrhafte Schätze wie alte Münzen und Keramik. Leider ist der Unterschied für den Laien nicht erkennbar. Auch Getränke werden angeboten, sodass du immer hydriert bist.
Oben angekommen, wartete eine Bar mit leckeren Getränken und Snacks. Wer mehr Zeit mitbringt als ich, kann hier den phänomenalen Ausblick auf das Monastery etwas länger genießen.
Ich musste mich leider ziemlich schnell wieder auf den Rückweg begeben, da wir noch am Nachmittag zurück nach Jerusalem fuhren. Zumindest der Rest der Gruppe. Denn ich hatte mit dem Tour Guide abgesprochen, dass ich in Amman rausgeworfen wurde. Ich verbrachte noch eine Nacht in der jordanischen Hauptstadt und fuhr am nächsten Morgen zum Flughafen, von wo ich Reise weiterging: Dubai und mein erster House Sit waren das Ziel.
Mein Reise-Equipment
Da ich auch immer wieder gefragt werde, wie und mit was ich auf Reisen gehe, habe ich dir noch eine kleine Zusammenstellung der wichtigsten Teile meiner Ausrüstung gemacht:
Rucksäcke und Koffer
Mittlerweile habe ich zahlreiche Rucksäcke und Koffer, aus denen ich jeweils für die Reise den passenden wählen kann. Am liebsten reise ich mit meinem Equipment von Osprey.
Mein Hauptrucksack ist seit knapp zwei Jahren der Nordace Siena. Der ist mit 19 Litern nicht so riesig, gefällt mir optisch sehr gut und hat allerlei Fächer, auch versteckte, sowie einen USB-Ladeport, was ich sehr praktisch finde.
Dazu nutze ich momentan mit Vorliebe den Elias von Johnny Urban aus recycletem Altplastik. Der ist zwar klein, aber es geht erstaunlich viel rein und für Tagesausflüge ist das mehr als ausreichend. Außerdem finde ich, er sieht total super aus.
Kleidung und Schuhe
Unterwegs auf meinen Touren bin ich vor allem mit Kleidung und Equipment von Decathlon*. Meine Sneaker sind beispielsweise diese hier: Walkingschuhe New Feel*. Die hatte ich auch bei meiner Fototour in Monreal an. Auch für Wanderungen mag ich meine Schuhe von Decathlon: Wasserdichte halbhohe Wanderschuhe*. Neben Wanderausrüstung findest du dort auch Ausrüstung sowie Kleidung und Schuhe für alle möglichen sportlichen Akitvitäten. Ich finde das wirklich praktisch und bin dort Stammkäuferin.
Kamera
Ich würde dir außerdem Schutz für dein Handy empfehlen. Ich habe mir einen schönen Kratzer eingefangen, als ich in der Margarethenschlucht unterwegs war. Und das, obwohl mein Handy weder runtergefallen noch irgendwo angestoßen ist. Zumindest nicht bewusst. Daher habe ich nun mit einer Outdoorhülle vorgesorgt: Outdoor Case iPhone*.
Meine Fotos mache ich übrigens mit einer Sony Alpha 6600*. Ich wechsle meistens zwischen meinen zwei Lieblingsobjektiven: einem 10-18mm Weitwinkelobjektiv* und einer 30mm Festbrennweite*. Falls du dich schon gewundert hast, wie ich Fotos von mir mache, obwohl ich viel allein unterwegs bin: Ich habe ein Rollei Stativ*.
Mein Fazit
Petra ist schon wirklich ein magischer Ort. Rückblickend bereue ich eigentlich nur, dass ich nicht länger geblieben. Mindestens zwei volle Tage in Petra selbst und noch ein weiterer im Wadi Rum solltest du einplanen, wenn du die Gegend einigermaßen ausgiebig erkunden willst. Auch Little Petra, eine weitere Stadt der Nabatäer, die ganz in der Nähe von Petra ist, keinen Eintritt kostet (!) und auch ein kleines Geheimnis und daher nicht von Touristenmassen überrannt ist, würde ich mir gerne anschauen. Und mir blutet das Herz, weil ich die „Lichtershow“ in Petra nicht gesehen habe. An mehreren Abenden werden Kerzen vor dem Hauptgebäude, dem Treasury, aufgestellt und das soll ein ganz fantastisches Lichtspiel sein und ein absolutes Gänsehautfeeling bewirken.
Von daher: Ich war zwar da, aber Petra steht immer noch auf meiner Bucket List. Beim zweiten Besuch lasse ich mir ganz sicher mehr Zeit!
Warst du schon mal in Petra? Wie viele der sieben Weltwunder hast du bereits gesehen? Ich freue mich auf deine Kommentare!
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