Feldberg-Wanderung – Auf dem Akazienhof-Loop in Schmitten
Während meiner Jugend habe drei Jahre in Schmitten gewohnt. Die Umgebung ist mir also wohlvertraut. Den Akazienhof sowie den Akazienhof-Loop kannte ich hingegen noch nicht. Klar… Mit 14 hatte ich auch anderes im Kopf als eine Feldberg-Wanderung zu machen! Und nachdem ich nun einige Touren im Odenwald, Spessart und sogar Pfälzerwald gemacht habe, fand ich, dass es an der Zeit war, auch mal im Taunus wandern zu gehen. Vor Kurzem bin ich daher auf eine Wanderung gegangen, die ich auf Komoot entdeckt hatte: Den Akazienhof-Loop. Da der Weg nicht ausgeschildert ist und keinen offiziellen Namen hat, habe ich mir erlaubt, den Namen etwas aufzupeppen. Die Tour auf Komoot hieß einfach „Akazienhof unmarkierter Weg“. Es war ziemlich verschneit, allerdings war es kaum Neuschnee, sondern vor allem festgefrorener, älterer Schnee. Das machte die Wanderung trotz der Kürze ein wenig anstrengend. Aber schau selbst, wie es war!
Eine kurze Anmerkung möchte ich jedoch vorweg machen: Es gab in letzter Zeit viel Chaos auf dem Feldberg. Außerdem gilt aktuell eine Warnung, weil die gefrorenen Schneemassen von den Bäumen stürzen und einige Bäume sogar selbst unter ihrer Last zusammenbrechen. Ich rate dir also dringend, dich zu erkundigen, ob du auf den Feldberg fahren kannst und ob das in Ordnung ist. An Wochenenden muss ich dir momentan leider gänzlich davon abraten, den verschneiten Taunus zu erkunden. Überlege dir also bitte im Voraus, wann der richtige Moment für diese Feldberg-Wanderung ist.
Der Akazienhof-Loop – Eine Feldberg-Wanderung
Aber zurück zur Wanderung. Hier sind die Daten zur Tour: Akazienhof-Loop bei Komoot. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Gesamtlänge
7 Kilometer
Dauer
2 Stunden
Höhenmeter
170 Meter
Höchster Punkt
590 Meter
Startpunkt & Anreise
Im Prinzip kannst du die Tour von drei Punkten aus sehr gut starten. Von Seelenberg, vom Akazienhof oder von Schmitten aus.
- Mit dem Auto: Die A3, die A5 und die A66 sind alle ganz in der Nähe, sodass du gut nach Königstein kommst. Von dort sind es noch etwa 20 Minuten bis nach Schmitten bzw. Seelenberg. Ich bin in Seelenberg losgelaufen. Dort gibt es einen Parkplatz, auf dem du dein Auto abstellen kannst. Alternativ kannst du auch am Akazienhof parken und die Wanderung beginnen. Der Islandpferdehof bietet auch Ferienwohnung, wo du in den hessischen Ferien auf dem Reiterhof erleben kannst. Als letzte Möglichkeit kannst du auch in Schmitten parken. An der Felsenkirche St. Karl Borromäus gibt es einen Parkplatz, von dem du zum Wanderweg laufen kannst.
- Mit dem Bus: Von Königstein fahren regelmäßig Busse sowohl nach Seelenberg als auch nach Schmitten. Die Fahrzeit beträgt etwa 30 bis 50 Minuten – je nach Verbindung. Einen Bahnhof gibt es weder in Schmitten selbst noch in einer der Gemeinden. Du kannst aber mit dem Zug bis nach Königstein oder Oberursel fahren.
Der Wanderweg
Der Akazienhof-Loop ist wie oben erwähnt nicht markiert. Allerdings überschneidet er sich zum Teil mit der „Seelenrunde“ – einem von vier Wanderwegen, die 2018 in der Feldberggemeinde Schmitten angelegt wurden. Die Seelenrunde ist mit einem Fuchs ausgeschildert, der dir sicher schnell ins Auge fallen wird.
Ich bin am Parkplatz am Ortseingang von Seelenberg losgelaufen und musste somit erst einmal durch das Dorf laufen. Immer der Hauptstraße folgend, biegst du am Ortsausgang leicht links ab. Dann siehst du bereits den Akazienhof, der der Tour ihren Namen verleiht. Hier kannst du stattliche Islandpferde bewundern. In den hessischen Ferien kannst du hier sogar Urlaub auf dem Reiterhof machen. Als ich da war, war aber keine Menschenseele zu sehen. So konnte ich die zankenden Pferde in aller Ruhe beobachten und fotografieren. Einfach herrliche Tiere!
Nach dem kleinen Abstecher auf den Hof geht es endlich in den Wald. Der Schnee knistert unter meinen Füßen und plötzlich fängt es sogar wieder an zu schneien. Ein Skilangläufer überholt mich und ich komme mir vor, wie im viel besungenen Winterwunderland.
Auch wenn es kalt ist, ist es wunderschön. So gebe ich mir selbst das Versprechen, meinen Hintern ab jetzt wieder häufiger auf Wanderung zu schicken und meinem frierenden inneren Schweinehund das Feld nicht kampflos zu überlassen.
Der Wald lichtet sich zur Rechten ein wenig und gibt so den Blick auf die Burgruine Reifenberg frei, die mysthisch in Nebel gehüllt ist. Von der Höhenburg sind heute noch ein 24 Meter hoher Wohnturm und die Schildmauer aus dem 14. Jahrhundert und der Burgfried erhalten, der jedoch älter ist. In 21 Meter Höhe wurde im teilweise offenen Wohnturm eine Aussichtsplattform gebaut, die von Frühling bis Herbst begehbar und frei zugängig ist.
Weiter geht es Richtung Schmitten. Der Große Feldberg, die höchste Erhebung des Taunus liegt übrigens in der gleichen Gemeinde.
In Schmitten verläuft der Wanderweg nur am Ortsrand. Ich empfehle dir aber, einen kleinen Abstecher zur Felsenkirche St. Karl Borromäus zu machen. Sie thront imposant auf einem Felsen und ist so ein tolles Fotomotiv. Außerdem kannst du direkt gegenüber im Café im Kurhaus Ochs eine wohl verdiente Kuchenpause einlegen.
Hinter dem REWE-Markt entlang führt ein Weg ins Weilbachtal und bald erreichst du den Bärenfichtenweiher, der zwischen Schmitten und dem Ortsteil Niederreifenberg liegt. Ein schiefes Schild steht einsam am Rande des Weihers. Neben Karpfen, Forellen, Krebsen und Fröschen leben hier viele andere Arten. Nun, im verschneiten Winter, bemerke ich davon jedoch nichts. Die Ruhe wird gelegentlich von Autos gestört, die auf der anderen Seite des Weihers fahren. Das ist die Straße zwischen Schmitten und Niederreifenberg, auf der ich als Schülerin so oft mit dem Bus zu Schule gefahren bin.
Hinter dem Weiher führt ein kleiner Waldweg an einem Seitenbach der Weil entlang.
Nun ist es nicht mehr weit zurück nach Seelenberg. Plötzlich öffnet sich der Wald und du gelangst auf ein großes, freies Feld. Dahinter liegt der Ort.
Weitere Eindrücke vom Akazienhof-Loop
Hier kommen nun noch ein paar Fotos, die dir einen Eindruck von der Stimmung geben sollen:
Weitere Ausflugsziele in der Nähe
Wenn du gerne wandern gehst und andere Regionen erkunden willst, kann ich dir empfehlen, den Odenwald, Spessart oder Taunus anzuschauen. Zu diesen Regionen werden mehr Blogposts folgen. Hier ein paar allgemeine Tipps zu Ausflugszielen:
- Feldberg: Der Große Feldberg ist mit 881 Metern der höchste Berg im Taunus. Als ich klein war, haben mich meine Eltern und Großeltern zum Schlittenfahren oder zum Drachen steigen lassen dorthin gebracht. Und nicht selten bin ich in Sternschnuppennächten dort hochgefahren. Er ist ein schönes Ausflugsziel für Groß und Klein, ein toller Fotospot und Ausgangspunkt für Wanderungen.
- Staufen: Der Staufen ist ein Berg in Kelkheim. Unweit des Gipfels befindet sich eine Felsformation, dessen Ursprung sagenumwoben ist und uns auf die Spur der Kelkheimer Romeo und Julia bringt. Außerdem hast du von hier einen hervorragenden Ausblick.
- Baha’i Tempel: Der Baha’i Tempel im Hofheimer Stadtteil Langenhain ist nicht nur unheimlich fotogen. Er symbolisiert auch Weltoffenheit und Toleranz gegenüber allen Glaubensrichtungen, Nationalitäten, etc. Das zeigt sich schon in seiner runden Form. Er ist ein toller Fotospot und Ausflugsziel für Wanderungen oder Radtouren.
- Mainzer Sand: Der Mainzer Sand hat mich ja ein bisschen geflasht… Ich habe mich gefühlt, als wäre ich in die afrikanische Savanne gebeamt worden. Eigentlich ist es aber ein Relikt aus der Eiszeit und eine von wenigen Binnendünen in Deutschland.
- Felsenmeer: Das Felsenmeer ist nicht nur der wohl bekannteste Ort des Odenwalds, sondern auch ein tolles Ausflugsziel für Outdoorfans jeden Alters.Du kannst eintauchen in die Sagenwelt zur Entstehung des Felsenmeeres, in die Zeit der Römer, die sich hier ausgetobt haben, oder in die Erdgeschichte. Und nebenbei macht es auch noch einen Riesenspaß über die Felsen zu klettern.
Meine Ausstattung
Ich werde immer wieder gefragt, mit was für einer Ausstattung ich auf meinen Touren unterwegs bin. daher hier nun eine kleine Erläuterung zu diesem Thema.
Rucksäcke
Mittlerweile habe ich zahlreiche Rucksäcke, aus denen ich jeweils für den Ausflug den passenden wählen kann. Gerne verwende ich auf Wanderungen zum Beispiel den Osprey DayLite Plus* – den hatte ich zum Beispiel auf dem Drei-Burgen-Weg dabei. Der ist klein genug, um mich nicht zu stören, aber groß genug, um das Wichtigste für die Tagestour greifbar zu haben. Mit den zwei seitlichen Taschen habe ich außerdem Wasser immer griffbereit. Dank der verschiedenen Bereiche kann ich mein Kamera-Equipment von den anderen Dingen wie einer Powerbank und Snacks trennen.
Bei der Woogtalrunde hatte ich allerdings meinen niegelnagelneuen Fotorucksack von K&F Concept* dabei, der mehr Schutz für mein Foto-Equipment bietet, aber trotzdem noch Platz für zum Beispiel Snacks und eine kleine Flasche Wasser bietet. Seitlich kann ich ein Stativ anbringen, was super praktisch ist.
Kleidung und Schuhe
Unterwegs auf meinen Touren bin ich vor allem mit Kleidung und Equipment von Decathlon*. Auch auf dieser Wanderung hatte ich Wanderschuhe von Decathlon an, die meine Füße bei diesen Temperaturen warm halten und wasserdicht sind: Gefütterte Winterwanderschuhe*. Auch die Jacke* auf dem Foto, das Stirnband* und sogar die Handschuhe* habe ich bei Decathlon gekauft. Auf der Feldberg-Wanderung auf dem Akazienhof-Loop hatte ich jedoch einen Wintermantel an, weil es wirklich kalt war.
Kamera & Stativ
Meine Fotos mache ich übrigens mit einer Sony Alpha 6600*. Ich wechsle meistens zwischen meinen zwei Lieblingsobjektiven: einem 10-18mm Weitwinkelobjektiv* und einer 30mm Festbrennweite*. Falls du dich schon gewundert hast, wie ich Fotos von mir mache, obwohl ich viel allein unterwegs bin: Ich habe ein Rollei Stativ*.
Mein Fazit
Für mich als Weltreisende war es erstmal ein komisches Gefühl, in der Heimat auf Erkundungstouren zu gehen. Ich glaube, auch deswegen habe ich erstmal andere Regionen genauer angeschaut. So hatte ich noch ein kleines Reiseelement dabei. Ich habe zwar schon im März den ersten Schritt getan, indem ich auf den Staufen gewandert bin, aber dennoch habe ich mich im Folgenden erstmal wieder in der „Ferne“ umgeschaut, bin eine Stunde und mehr zu meinen Ausflugszielen gefahren.
Ich bin unerwartet froh und zufrieden mit meinen Wanderungen in der Heimat und das Hashtag Heimatliebe hat für mich eine neue Bedeutung erhalten. So war das für mich nun auch mit dem Akazienhof-Loop, der mich an einen Ort gebracht hat, an dem ich wichtige Jahre meiner Jugend verbracht habe.
Kennst du den Feldberg, Schmitten und den Akazienhof-Loop bzw. ganz allgemein diese Ecke des Taunus? Warst du vielleicht sogar schon einmal dort? Dann berichte mir davon in den Kommentaren!
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Liebe Barbara,
du zeigst ganz eindrucksvoll, jede Jahreszeit hat ihre schönen und spannenden Seiten. Manchmal braucht es zwar einen Perspektivwechsel oder auch etwas Überwindung, aber dann ist es einfach schön draußen.
Ich bin ja grundsätzlich ein großer Fan meiner Heimat und immer gerne unterwegs.
Alleine das Wanderführer und auch aktuell mein Glücksorte Buch sorgen schon für viel Recherche in der Umgebung.
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
ganz lieben Dank! Da hast du vollkommen recht und ehrlich gesagt liebe ich dafür genau deine Blogposts <3
Ganz liebe Grüße
Barbara
Bei Feldberg dachte ich erst an den Schwarzwald, da gibt’s auch einen Berg mit dem Namen. Wenn man drüber nachdenkt, eigentlich kein Wunder, dass mehrere Berge so heißen…
Den Taunus kenne ich kaum, da war ich bisher selten. Ich finde es super, dass wir auch hierzulande direkt vor der Haustür interessante Regionen haben. Da gibt’s immer etwas zu erleben.
Die for is subd ein Traum! Es sieht ganz schön kalt aus… Und die Pferde finde ich toll! ?
Ja, von dem habe ich gehört :D Es ist auch schon passiert, dass jemand auf Komoot gesehen hat, dass ich auf dem Feldberg war und sauer war, weil die Person dachte, ich wäre in der Nähe und hätte nicht Bescheid gesagt…
Das stimmt! Unsere Heimat hat soooo schöne Ecken :9
Ganz liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
was für schöne Bilder. Hier oben im Norden gibt es auch mittlerweile sehr schöne Wanderwege. Aber das Winterwunderland läßt hier ja doch eher oft auf sich warten. Daher genieße ich deine wunderbar weißen Landschaftsbilder.
Viele Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
ich danke dir vielmals und freue mich sehr, dass du meine Fotos so genießen kannst :) So hat halt jede Region ihre Eigenheiten. Und auch wenn der Taunus nicht mehr so viel Schnee abbekommt, wie es in meiner Kindheit der Fall war, wird er doch noch jeden Winter schön weiß…
Ganz liebe Grüße
Barbara