Die Margarethenschlucht – Der höchste Wasserfall im Odenwald
Wenn Corona für mich etwas Positives hatte, dann dass ich nun meine eigene Heimat besser kennenlerne! Während ich bis vor wenigen Monaten nicht eine einzige Wanderung in Deutschland unternommen hatte, bin ich nun mit an die 20 ganz gut dabei, glaube ich. Diese Wanderungen möchte ich natürlich sehr gerne mit dir teilen. Damit habe ich schon vor ein paar Wochen mit meinem Blogpost zum Felsenmeer begonnen, dann mit meinem Blogpost zum Wandern im Odenwald weitergemacht und heute kommt mein dritter Post zu einer Wanderung in dieser schönen Region: zur Margarethenschlucht, in der der höchste Wasserfall des Odenwalds wartet.
Die Margarethenschlucht
Der Wanderpfad in der Margarethenschlucht ist eine Reise durch die Geschichte der Erde. Infotafeln stehen bereit, um über die Hintergründe zur Entstehung der Schlucht zu berichten und zum Beispiel auf Besonderheiten der Flora und Fauna aufmerksam zu machen. So wird beispielsweise erklärt, dass das feuchte Klima dafür sorgt, dass hier viele Farngewächse zu finden sind und Feuersalamander in der Umgebung des Flursbach leben. Leider habe ich keinen gesehen, auch wenn ich besonders aufmerksam Ausschau gehalten habe, nachdem ich das Schild gesehen hatte. Hinunter zu schauen rate ich dir aber alle mal – egal, ob du Feuersalamandern auf der Spur bist oder nicht. Denn es besteht durchaus Stolpergefahr in der teilweise engen Schlucht.
In der Schlucht wartet außerdem der höchste Wasserfall des Odenwalds, der sogar einer der höchsten in ganz Deutschland ist! Über 110 Meter fällt das Wasser des Flursbachs immer wieder in kleineren Kaskaden. Die höchste ist 10 Meter. Der Berg trägt übrigens den Namen Gickelberg.
Der Startpunkt in Neckargerach
Neckargerach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort in herrlicher Lage, nämlich im Naturpark Neckartal-Odenwald und dem Geo-Naturpark Bergstrasse-Odenwald. Erholungssuchende finden hier – zwischen Heidelberg und Heilbronn – eine ideale Mischung aus Wasser, Wiesen und Wäldern.
Der Startpunkt selbst ist der Bahnhof dieser Perle. Das ist super praktisch, weil du entweder mit dem Auto anfahren und dort parken kannst (so wie ich, die ich aus Frankfurt komme und eine relativ lange Anfahrt habe) oder, wenn du aus der Umgebung kommst, mit der Bahn. Allerdings fand ich den Bahnhof ein bisschen schwer zu finden: Ich hatte in mein Navi nur Bahnstraße eingegeben. Da es aber noch einmal um eine Ecke geht und das Schild zum Bahnhof sehr ausgeblichen ist, bin ich erst zweimal gerade aus gefahren. Alternativ findest du auch auf der Seite, auf der ich zunächst war, ein Park & Ride.
Auf welchem der beiden P&R du auch parkst, überall stehen Schilder, die besser in Schuss sind als die zum Bahnhof. Den Weg zur Schlucht zu finden, ist daher definitiv kein Problem.
Die Wanderung
Für deine Wanderung solltest du möglichst einen trockenen Tag wählen, da es in der Schlucht rutschig werden kann. Hier zunächst einige Fakten kurz und knapp im Überblick:
Gesamtlänge
4 Kilometer
Dauer
2 Stunden
Höhenmeter
281 Meter
Höchster Punkt
291 Meter
Nach zehn bis fünfzehn Minuten Laufens eröffnet sich dir ein fantastischer Blick ins Neckartal. Der Neckar windet sich in einer ziemlich perfekten Schleife um den Zwerrenberg. Das ist ein hervorragender erster Fotospot!
Dann erreichst du den Eingang zur Schlucht. Ein Schild warnt hier, dass das Betreten auf eigene Gefahr ist, Rutschgefahr besteht und auch, dass gerade jetzt in Zeit von Corona, der Mindestabstand nur schwer einzuhalten ist. Daher möchte ich dich an dieser Stelle bitten, besonnen zu handeln und in dieser Zeit definitiv nicht zu drängeln. Das sollte man natürlich nie, aber aktuell ist nun einmal noch mehr Solidarität gefragt als sonst.
Es dauert nicht lang, da kannst du einen ersten Blick auf den höchsten Teil des Wasserfalls sehen.
Der Wasserfall ist wirklich ein atemberaubender Anblick. Du solltest unbedingt eine Kamera dabei haben, um die Tour festhalten zu können. Es ist beeindruckend, wie sich das Wasser seinen Weg ins Tal bahnt und vor meinen Augen auf die Steine plätschert.
Ich dachte schon fast, das wäre es gewesen, aber dann stellte sich heraus, dass der Margarethenschlucht-Pfad wirklich durch die Schlucht hindurch und immer wieder über den Flursbach hinüber verläuft. So geht es eine Weile hin und her. An den Felsen finden sich teilweise Drahtseile, an denen du dich festhalten kannst, wenn die „Stufe“ mal etwas hoch ist. Immer wieder erklären die oben erwähnten Infotafeln verschiedene Belange und so wird die Wanderung nochmal zusätzlich kurzweilig.
Bis auf eine Stelle ganz am Anfang, an der du links abbiegen musst, um dem Bachlauf weiter zu folgen, kannst du den Weg wirklich nicht verfehlen.
Um ganz sicher zu sein, würde ich aber dennoch empfehlen, dass dir Outdooractive oder Komoot herunterlädst. Beide sind als App verfügbar und dort kannst du die gpx-Daten laden. Dann kannst du dich wirklich nicht verlaufen.
Prinzipiell denke ich, solltest du trockenen Fußes den Bach überqueren können. Zumindest solange du griffige Schuhe anhast und nicht ausrutschst. Aber das hängt wahrscheinlich auch davon ab, wie viel Wasser der Bach führt. Weiter unten empfehle ich dir noch meine Wanderschuhe, die im Notfall sogar wasserfest sind.
Die Schlucht selbst ist rund zwei Kilometer lang. Oben angekommen, geht es in einem kleinen Schlenker zurück nach Neckargerach. Dabei kommst du noch an einem Wildtiergehege und einem weiteren Gehege mit Ziegen vorbei.
Nach etwa 1,5 Kilometern trifft der Weg dann wieder auf Pfad, von dem du gekommen bist. Rechts herum geht es schnurstracks zurück zum Ausgangspunkt – dem Bahnhof von Neckargerach.
Weitere Ausflugsziele in der Nähe
Wenn du gerne wandern gehst und andere Regionen erkunden willst, kann ich empfehlen, dir den Pfälzerwald, den Spessart oder den Taunus anzuschauen. Zu diesen Regionen werden Blogposts folgen. Bisher kann ich dich außerhalb des Odenwalds leider nur auf meinen Blogpost zum Staufen im Taunus verweisen.
Solltest du einen Städtetrip in diesem Teil Deutschlands machen wollen, lege ich dir die folgenden Städte ans Herz:
- Aschaffenburg: Aschaffenburg trägt den Beinamen Tor zum Spessart. Neben den (zum Teil sehr fotogenen) Sehenswürdigkeiten wie dem Aschaffenburger Schloss, die die Stadt selbst zu bieten hat, bist du von hier außerdem flugs im Wald und kannst dich auf vielen Wanderwegen austoben.
- Heidelberg: Heidelberg liegt direkt am Neckar und bietet mit dem Fluss, der Altstadt und dem Schloss auf dem Berg eine malerische Kulisse. Auch hier findest du die ideale Mischung aus Stadt und Land.
- Lohr am Main: Das erste Mal wurde Lohr am Main 1295 urkundlich erwähnt und ist allgemein als Schneewittchenstadt bekannt. Dass das Mädchen, das wegen ihrer Schönheit getötet werden sollte, Lohrerin war, ist zwar nicht belegt, jedoch durchaus möglich. Die Gebrüder Grimm lebten unweit von Aschaffenburg, in Hanau, und auf ihrem Weg Richtung Bremen kamen sie auch im Spessart vorbei, sodass sie von der Stadt Lohr inspiriert worden sein könnten.
- Mannheim: Die Quadratestadt ist zu jeder Zeit einen Besuch wert. Ob drinnen oder draußen, hier gibt es immer was zu tun oder zu erleben.
- Michelstadt: Die historische Altstadt mit dem bekannten Rathaus und den Fachwerkhäusern ist einfach zauberhaft. Mein Tipp: Mach eine Fototour zum Sonnenaufgang, wenn du die Kopfsteinpflasterstraßen ganz für dich allein hast! In der Nähe von Michelstadt gibt es unheimlich viele Wanderwege, sodass dir sicher nicht langweilig wird.
- Miltenberg: Die Kleinstadt in Unterfranken liegt zwischen Odenwald und Spessart und ist ein wahres Kleinod. Die Altstadt ist malerisch und sogar Startpunkt mehrerer Wanderwege. Die Mildenburg und das Museum der Stadt Miltenberg bietet den Kulturinteressierten unter uns die Möglichkeit, ihren Wissensdurst zu löschen.
Meine Ausstattung
Unterwegs auf meinen Touren bin ich vor allem mit Kleidung und Equipment von Decathlon*. Meine Wanderschuhe sind beispielsweise diese hier: Wasserdichte halbhohe Wanderschuhe*. Generell empfehle ich dir, falls du regelmäßig Wanderungen oder Outdoor-Touren unternimmst, dir ein paar entsprechende Kleidungsstücke und Schuhe zuzulegen. Im Notfall reichen aber auch normale Turnschuhe, solange diese dir guten Halt bieten und du damit klarkommst, wenn sie gegebenenfalls dreckig werden. Das kann bei Wanderungen wie der in der Margarethenschlucht schneller passieren, als du gucken kannst.
Ich würde dir außerdem Schutz für dein Handy empfehlen. Ich habe mir einen schönen Kratzer eingefangen, als ich in der Margarethenschlucht unterwegs war. Und das, obwohl mein Handy weder runtergefallen noch irgendwo angestoßen ist. Zumindest nicht bewusst. Daher habe ich nun mit einer Outdoorhülle vorgesorgt: Outdoor Case iPhone*.
Meine Fotos mache ich übrigens mit einer Sony Alpha 6600*. Ich wechsle meistens zwischen meinen zwei Lieblingsobjektiven: einem 10-18mm Weitwinkelobjektiv* und einer 30mm Festbrennweite*. Falls du dich schon gewundert hast, wie ich Fotos von mir mache, obwohl ich viel allein unterwegs bin: Ich habe ein Rollei Stativ*.
Mein Fazit
Die Margarethenschlucht ist ein richtig tolles Ausflugsziel! Der Wasserfall bietet ein super Motiv für tolle Fotos und durch die Beschilderung lernst du auch noch so einiges über die (Erd-) Geschichte, die Entstehung der Schlucht und ihre Flora und Fauna. Der Weg ist außerdem nicht sonderlich schwer zu laufen. Muskelkater hatte ich persönlich so gut wie gar nicht, aber das kommt natürlich darauf an, wie regelmäßig du dich bewegst.
Mir hat es aber dementsprechend sehr gut gefallen.
Warst du schon einmal in der Margarethenschlucht?


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