Wandern auf dem Katzenbuckel – Der Weg der Kristalle
Da es mich in den letzten Wochen viel in den Odenwald gezogen hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich eine Wanderung auf dem Katzenbuckel unternehmen würde. Der Katzenbuckel ist der höchste Berg im Odenwald und mehrere Wanderwege führen über seinen Gipfel. Noch auf dem Plan habe ich den Katzensteig, aber heute stelle ich dir zunächst einmal den Weg der Kristalle vor. Diese Wanderung ist kurz und schmerzlos, aber deswegen nicht minder schön.
Der Katzenbuckel
Der höchste Berg im Odenwald – der Katzenbuckel – liegt im Dreiländereck zwischen Hessen, Baden-Württemberg und Bayern und ist eigentlich ein erloschener Vulkan. Sein Schlot hat einen Durchmesser von fast 1000 Metern. Mit 626 Metern thront er in der Buntsandsteinhochfläche des Odenwald und sticht durch seine leicht wiederzuerkennende Form aus der Umgebung heraus. Bei Waldkatzenbach gelegen, befindet er sich im badischen Odenwald. Auf dem Gipfel steht der Aussichtsturm mit dem gleichen Namen.
Wie ist der Katzenbuckel eigentlich entstanden?
Vor rund 60 Millionen Jahren ist der Katzenbuckel ausgebrochen, was vermutlich durch eine Wasserdampfexplosion bei der Berührung von Magma und Grundwasser sehr explosiv war. Darauf deuten Tuffe und kleine vulkanische Bomben hin. Heute sind weder Einsturztrichter noch Krater sichtbar. Die Annahme beruht also rein auf geologischen Funden.
Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wurde das vulkanische Gestein in zwei Steinbrüchen abgebaut: Dem Gaffstein und dem Michelsberg. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war jedoch bereits nur noch ein Steinbruch in den Karten zu finden: Der Gaffstein war dem Abbau zum Opfer gefallen. 1970 führte eine Sprengung dazu, dass die Arbeiten auch am zweiten Steinbruch eingestellt wurde: Grundwasser war in den Steinbruch Michelsberg getreten und der Katzenbuckelsee entstand.
Woher kommt der Name des Katzenbuckel?
Es gibt verschiedene Erklärungen, von der jedoch keine gesichtert ist.
- Die naheliegendste Erklärung ist, dass die Form des Berges an den Rücken einer Katze erinnert.
- Eine andere Vermutung ist die, dass der Name sich etymologisch von den Chatten ableitet. Sie hatten einst ihr Hauptsiedlungsgebiet in Nord- und Mittelhessen und ihr Name lebt im benachbarten Bundesland Hessen weiter, das nur drei Kilometer vom Katzenbuckel entfernt liegt.
Der Weg der Kristalle
Für deine Wanderung auf dem Lehrpfad solltest du möglichst einen Tag mit gutem Wetter wählen, da auf dem Gipfel des Katzenbuckels ein Aussichtsturm steht, der dir einen hervorragenden Rundumblick gestattet. Aber eben nur bei gutem Wetter. Hier zunächst einige Fakten kurz und knapp im Überblick:
Gesamtlänge
Dauer
Höhenmeter
Höchster Punkt
Der Startpunkt an der Turmschenke / Villa Katzenbuckel
Bis zum 1. Januar 2020 war der Gastronomiebetrieb am Katzenbuckel in Händen der Familie Geier. Während der 65 Jahre wurde die Turmschenke zu einem beliebten Ort der Einkehr im Odenwald. Seit dem 18. Mai 2020 ist er nun unter neuer Führung und mit neuem Namen wieder geöffnet: Die Villa Katzenbuckel erwartet Gäste mit Odenwälder Spzialitäten. Das Restaurant ist gleichzeitig, Lounge, Bar und Hotel.
Hier gibt es einen Parkplatz, von dem aus du dich in das kurze Abenteuer stürzen kannst. Zwei große Tafeln markieren den Beginn des Wegs der Kristalle.
Der Katzenbuckelsee
Nach einem kurzem Marsch kommst du an den Katzenbuckelsee. Dieser ist wie oben im Abschnitt über die Entstehung des Katzenbuckel beschrieben durch eine Sprengung in dem früheren Steinbruch entstanden. Grundwasser ist in den Steinbruch getreten, wonach dieser verlassen wurde. Du kannst den See durch die Bäume erahnen, aber leider kommt man auf dem Weg der Kristalle nicht nah genug ran, um ein gutes Foto zu machen. Die Bäume sind auch sehr dicht gewachsen. Wenn du an den See möchtest, kannst du es versuchen, indem du den Weg selbst verlässt.
Während du den See zur Hälfte umrundest, kommst du an mehreren Erklärtafeln vorbei, die Informationen zur Entstehung des Katzenbuckel und zu den Mineralien geben. So erhält die Wanderung einen informativen Aspekt und wird zu einer Reise in die Erdgeschichte. Du kannst aber natürlich entscheiden, wie viele Hintergrundinfos du haben möchtest.
Der Aussichtsturm Katzenbuckel
Wenn du den See hinter dir lässt, dauert es nicht mehr lange, bis du den alten Turm zwischen den Bäumen erkennen kannst. Verwechsle ihn aber nicht mit der Sprungschanze der 1949 gegründeten Skizunft Eberbach. Die Skischanze ist geschlossen und darf nicht betreten werden.
Der Aussichtsturm hingegen ist ein 18 Meter hoher Steinturm, der 1820 erbaut wurde. Der Rundturm ist aus Buntsandstein – genauso wie dieser Teil des Odenwald. Oben angekommen, hast du einen hervorragenden Weitblick auf den Taunus, den Spessart und sogar bis in die Rhön.
Vom Aussichtsturm ist es nur noch ein Katzensprung zurück zur Villa Katzenbuckel. Auf dem Weg dorthin hast du einen tollen Ausblick auf Waldkatzenbach und kannst auf Bänken am Waldrand den Moment genießen.
In der Villa Katzenbuckel kannst du nach Lust und Laune einkehren und den Tag in Ruhe ausklingen lassen.
Ideen für Aktivitäten in der Nähe
Der Reiterhof Pan Perdu
Ganz in der Nähe des Katzenbuckel liegt der Reiterhof Pan Perdu. Hier habe ich kürzlich ein ganzen Wochenende verbracht (ein eigenständiger Beitrag folgt!) und kann ihn dir sehr empfehlen, falls du Tiere so liebst wie ich und den Odenwald gern mal von einem Pferderücken erkunden möchtest. Die Vierbeiner sind elegant und sanftmütigen und bescheren dir mit Sicherheit einzigartige Erlebnisse, wenn du dafür offen bist.
Die Katzenbuckel-Therme
Alternativ kannst du auch deinem Körper eine Pause gönnen: In der Katzenbuckeltherme warten mehrere Schwimmbecken, ein Ruhebereich und eine Saune. Der Besuch hier lässt sich perfekt mit einer Wanderung verbinden. Stell aber sicher, dass sie auch geöffnet hat! Während ich diese Zeilen schreibe, ist sie noch wegen Corona geschlossen.
Wandern in der Region
Zum Wandern im Odenwald habe ich bereits einen eigenen Beitrag geschrieben. Ausführliche Berichte habe ich zusätzlich vom Felsenmeer und von der Margarethenschlucht geschrieben.
Wenn du gerne wandern gehst und die umliegenden Regionen erkunden willst, kann ich empfehlen, dir den Pfälzerwald, den Spessart oder den Taunus anzuschauen. Zu diesen Regionen werden Blogposts folgen. Bisher kann ich dich außerhalb des Odenwalds leider nur auf meinen Blogpost zum Staufen im Taunus verweisen.
Städtetrips in der Region
Solltest du einen Städtetrip in diesem Teil Deutschlands machen wollen, lege ich dir die folgenden Städte ans Herz:
- Aschaffenburg: Aschaffenburg trägt den Beinamen Tor zum Spessart. Neben den (zum Teil sehr fotogenen) Sehenswürdigkeiten wie dem Aschaffenburger Schloss, die die Stadt selbst zu bieten hat, bist du von hier außerdem flugs im Wald und kannst dich auf vielen Wanderwegen austoben.
- Heidelberg: Heidelberg liegt direkt am Neckar und bietet mit dem Fluss, der Altstadt und dem Schloss auf dem Berg eine malerische Kulisse. Auch hier findest du die ideale Mischung aus Stadt und Land.
- Lohr am Main: Das erste Mal wurde Lohr am Main 1295 urkundlich erwähnt und ist allgemein als Schneewittchenstadt bekannt. Dass das Mädchen, das wegen ihrer Schönheit getötet werden sollte, Lohrerin war, ist zwar nicht belegt, jedoch durchaus möglich. Die Gebrüder Grimm lebten unweit von Aschaffenburg, in Hanau, und auf ihrem Weg Richtung Bremen kamen sie auch im Spessart vorbei, sodass sie von der Stadt Lohr inspiriert worden sein könnten.
- Mannheim: Die Quadratestadt ist zu jeder Zeit einen Besuch wert. Ob drinnen oder draußen, hier gibt es immer was zu tun oder zu erleben.
- Michelstadt: Die historische Altstadt mit dem bekannten Rathaus und den Fachwerkhäusern ist einfach zauberhaft. Mein Tipp: Mach eine Fototour zum Sonnenaufgang, wenn du die Kopfsteinpflasterstraßen ganz für dich allein hast! In der Nähe von Michelstadt gibt es unheimlich viele Wanderwege, sodass dir sicher nicht langweilig wird.
- Miltenberg: Die Kleinstadt in Unterfranken liegt zwischen Odenwald und Spessart und ist ein wahres Kleinod. Die Altstadt ist malerisch und sogar Startpunkt mehrerer Wanderwege. Die Mildenburg und das Museum der Stadt Miltenberg bietet den Kulturinteressierten unter uns die Möglichkeit, ihren Wissensdurst zu löschen.
Meine Ausstattung
Unterwegs auf meinen Touren bin ich vor allem mit Kleidung und Equipment von Decathlon*. Meine Wanderschuhe sind beispielsweise diese hier: Wasserdichte halbhohe Wanderschuhe*. Generell empfehle ich dir, falls du regelmäßig Wanderungen oder Outdoor-Touren unternimmst, dir ein paar entsprechende Kleidungsstücke und Schuhe zuzulegen. Im Notfall reichen aber auch normale Turnschuhe, solange diese dir guten Halt bieten und du damit klarkommst, wenn sie gegebenenfalls dreckig werden. Das kann bei Wanderungen wie der in der Margarethenschlucht schneller passieren, als du gucken kannst.
Ich würde dir außerdem Schutz für dein Handy empfehlen. Ich habe mir einen schönen Kratzer eingefangen, als ich in der Margarethenschlucht unterwegs war. Und das, obwohl mein Handy weder runtergefallen noch irgendwo angestoßen ist. Zumindest nicht bewusst. Daher habe ich nun mit einer Outdoorhülle vorgesorgt: Outdoor Case iPhone*.
Meine Fotos mache ich übrigens mit einer Sony Alpha 6600*. Ich wechsle meistens zwischen meinen zwei Lieblingsobjektiven: einem 10-18mm Weitwinkelobjektiv* und einer 30mm Festbrennweite*. Falls du dich schon gewundert hast, wie ich Fotos von mir mache, obwohl ich viel allein unterwegs bin: Ich habe ein Rollei Stativ*.
Mein Fazit
Ich bin wahnsinnig gerne in der Natur unterwegs, aber für mich muss es keine Tageswanderung sein. Daher hat mir der Weg der Kristalle auf dem Katzenbuckel sehr gut gefallen. Quick and dirty, wie man so schön auf Neudeutsch sagt, ist der Weg recht schnell gewandert und hat aber mit dem Turm und Aussicht trotzdem ein tolles Highlight. Außerdem hast du so mehr Zeit zum Genießen…
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