Lissabon – Portugals Stadt der sieben Hügel
Lissabon ist eine Stadt, die man in ihren Höhen und Tiefen erkunden muss.
Nach der zweiten Nomad Cruise von Cartagena nach Lissabon habe ich hier drei Tage verbracht. Das ist eindeutig viel zu wenig, um die Stadt gebührend zu genießen. Einen Ausflug in das wundervolle Sintra konnte ich mir trotzdem nicht entgehen lassen.
Lissabon
Am ersten Tag habe ich eine Free Walking Tour mit Sandeman gemacht. Die gibt es mittlerweile in 18 Städten und das Konzept ist immer dasselbe: Die Tour kostet erstmal nichts! Am Ende gibst du einfach ein Trinkgeld in selbst gewählter Höhe.
Free Walking Tour
Unser Tourguide Francisco (auf Portugiesisch Franzischku ausgesprochen) führte uns ab der Praça Camões im Barrio Alto bis an den Arco da Rua Augusta, der wahrscheinlich einer der meist gewählten Treffpunkte der Stadt ist.
Die Tour war gespickt mit zahlreichen Tipps und Tricks, wie man in Lissabon gut zurecht kommt. Von einem Besuch des bekanntesten Aufzuges der Stadt riet er beispielsweise ab, da es eine reine Touristenfalle sei.
Die Touren starten übrigens dreimal täglich: um 10:00 Uhr, 11:00 Uhr und 14:30 Uhr.
Es geht durch wundervolle Gassen und Gässchen, die auch noch bunt geschmückt waren, während ich dort war. Ich hatte nämlich zufällig genau das Wochenende erwischt, an dem ein alljährliches Fest zu Ehren des Heiligen Antonius stattfindet, der der Schutzpatron von Lissabon ist. Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie viel in der Stadt los war?
Bei der Tour gab es vor allem viel geschichtlichen Hintergrund. Wenn du also ein heimlicher (oder auch un-heimlicher) Historiker bist, ist diese Tour wie für dich gemacht!
Die Tour endet nach gut drei Stunden und zwei schmerzenden Füßen.
Prädikat: Äußerst wertvoll!
Sintra
Am darauffolgenden Tag habe ich mich für eine Tour nach Sintra entschieden. Die Bahn fährt von Lissabon Rossio immer zur vollen Stunde und braucht nur etwa 40 Minuten.
Sintra ist eine malerische kleine Stadt inmitten der Serra de Sintra mit mehreren Palästen, traumhaften Gärten und einer Burg aus dem 9. Jahrhundert. Ein Tagesausflug ist das Weltkulturerbe auf jeden Fall wert. Ich würde dir sogar raten, ein ganzes Wochenende dort zu bleiben.
Zu Sintra gehören verschiedene Areale. In den sechs Stunden, die ich dort verbracht habe, konnte ich zwei davon ansehen: die Quinta da Regaleira und das Castelo dos Mouros:
Quinta da Regaleira
Die Quinta da Regaleira ist eine pompöse Fürstenresidenz in gotischem Stil, die von einem riesigen Garten mit einigen Highlights umgeben ist.
Das Interessanteste im Garten ist wohl die Initiative Well, die eigentlich keine echte Quelle ist, sondern ein Turm, der anstatt nach oben in die Erde gebaut wurde und von einer Treppe umgeben ist.
Des Weiteren findest du hier zahlreiche zwischen Büschen versteckte Türme, von denen du einen tollen Ausblick auf den Garten und zum Teil auf das höher gelegene Castelo dos Mouros hast.
Durch die idyllische Waldlandschaft führen unscheinbare Wege zu Brücken über kleine Flüsse und Seen und durch mysteriöse Tunnel – die den Blick auf Teiche freigeben, sodass sich die Öffnungen der Grotten im Wasser spiegeln – kommst du plötzlich an einer ganz anderen Ecke des Parks wieder ans Sonnenlicht.
Ohne zu übertreiben, kann ich dir sagen: Allein hier kannst du problemlos einen ganzen Tag vertrödeln!
Castelo dos Mouros
Wir sind dann aber nach drei Stunden doch weitergezogen und mit einem der Buggies auf den Berg hinauf gefahren, wo zwei Sehenswürdigkeiten warten. Eine davon ist die Maurenburg Castelo dos Mouros.
Im 9. Jahrhundert erbaut und im 12. Jahrhundert von den christlichen Kreuzrittern erobert. So thront die mittlerweile restaurierte Ruine über den Gärten des Pena Palastes und ist heutzutage ein Symbol desselben.
Da ich Ruinen schon immer geliebt habe – spätestens als meine Eltern mich nach Pompeji gebracht haben, war es wohl um mich geschehen – war ich auch von dieser begeistert. Ich bin an den langen Steinwände entlang gewandert und habe die atemberaubende Aussicht von den höchsten Türmen der Burg genossen, während mir der Wind die Haare ins Gesicht geweht hat.
Und bei jedem Schritt habe ich mich gefragt, wie es wohl gewesen sein mag, als die Mauren von ihrer erhöhten Position das vormittelalterliche Tal beobachtet haben. Nicht zum ersten Mal habe ich die Steine mit meinen Händen berührt, die Augen geschlossen und gehofft, sie würde beginnen, mir ihre Geschichte zu erzählen.
Pena Palast und Garten
In den Palacio da Pena habe ich es leider zeitlich nicht mehr geschafft. Deswegen solltest du bei einem Tagesausflug so früh wie möglich aufbrechen.
Schon von außen macht der Palast einen außergewöhnlichen Eindruck – wie aus einer zu bunt geratenen Folge von Game of Thrones. Von innen bietet es surreale und aufwendige Steinmeißelungen, die dir den Atem verschlagen werden. Ich habe leider nur die Fotos gesehen. Also lass dir das nicht entgehen!
Zurück in Lissabon
An meinem letzten Tag habe ich Francisco von der Free Walking Tour kontaktiert. Ich wollte wissen, ob ich eine seiner anderen Touren durch Lissabon mitmachen könne. Und… hatte Glück: Es fand eine Tour nach Alfama statt!
Die Alfama Tour
Alfama ist ein Stadtteil von Lissabon, der zur Zeit der Mauren sogar das Stadtzentrum war, das sich immer weiter in Richtung Westen bewegt hat. Dementsprechend findest du hier viele Sehenswürdigkeiten wie das Castelo São Jorge (wo bis ins 16. Jahrhundert der portugiesische König residierte) und das Panteão Nacional. Außerdem bist du hier genau richtig, wenn du gerne von Bar zu Bar ziehst oder die Restaurants der Einheimischen ausprobierst.
Die Tour beginnt dort, wo die Free Walking Tour endet: Am Arco da Rua Augusta.
Und hier kommt ein Insider-Tipp: Alfama liegt zwar auf einem der sieben Hügel, du kannst aber über zwei Aufzüge von ganz unten nach beinahe ganz oben kommen. Frag einfach danach, dann zeigen dir die Einheimischen den Weg.
Oben angelangt, geht es durch die vielen, kleinen Gassen des Stadtteils. Für die meisten war das Highlight dieser Tour das Ginja-Testen – einem portugiesischen Kirschlikör mit etwa 20 Prozent Alkohol.
Ein unerwarteter, aber sehr rührender Moment war eine ältere Dame: Die Anwohnerin hatte uns von ihrem Fenster aus beobachtet und begann dann aus voller Seele ein Fado-Ständchen zu geben. Jedes Mal, wenn sie Luft holte, wollte Francisco weiterreden, aber dann setzte sie schon zur nächsten Strophe an. Es war ein Fest, der alten Dame zuzuhören.
Warst du schon einmal in Lissabon? Findest du nicht auch, dass es eine der schönsten Hauptstädte Europas ist? Berichte mir davon in den Kommentaren!
die Bilder aus Sintra sind ja schön, da habe ich es bei meinem Besuch in Lissabon leider nicht hingeschafft (war auch nur 3 Tage da) beim nächsten Mal dann :)
liebe Grüße
Danke, liebe Melli :)
Beim nächsten Mal: Unbedingt hin!
Liebe Grüße aus Griechenland,
Barbara
Liebe Barbara,
drei Tage sind definitiv viel zu wenig! – Für jede Art von Städtetrip, wenn du mich fragst! – Umso besser aber, dass du uns schonmal so viele Bilder und Eindrücke mitbringst. Ich war bisher zweimal in Portugal, aber noch nie in Lissabon, what a shame!
Viele Grüße!
Liebe Nina,
da hast du vollkommen Recht! Aber manchmal ist halt mehr als ein Wochenende nicht drin…
Wo warst du denn in Portugal?
Liebe Grüße
Barbara
Ich hör das immer wieder, dass Lissabon so toll sein soll. Ich muss jetzt wirklich mal nach Portugal!!! Und deine Bilder sind wunderschön geworden! LG, Meli
Danke dir! Portugal ist echt wunderschön!
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
Lissabon steht schon lange auf meiner Städte-Trip Liste.Du hast mir jetzt noch mehr Lust darauf gemacht. Könnte man ja auch gut mit den Azoren verbinden. Da wollte ich auch noch hin.
Herzliche Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich dir nicht geantwortet hatte. Tut mir leid!
Auf die Azoren will ich auch schon lange! Vielleicht sollten wir den Trip gemeinsam planen? Als Bloggerreise?
Liebe Grüße
Barbara