Strand, Sonne und Berge – Zwei Tage in Da Nang
Strand, Sonne und Berge – Zwei Tage in Da Nang
Wie viel hatte ich schon von dem Küstenort Da Nang gehört… Und nie hat es geklappt, mir die kleine Stadt selbst anzuschauen. Dies wollte ich unbedingt ändern, also bin ich bei meinem letzten Aufenthalt in Vietnam von Hanoi nach Da Nang geflogen.
Die Anreise nach Da Nang
Inlandsflüge sind in Asien zum Glück relativ günstig, sodass du für maximal 60 Euro selbst kurzfristig von Orten wie Hanoi oder Saigon anreisen kannst. Am häufigsten fliegen Jetstar Airlines und VietJetAir.
Ich bin schon mit beiden Airlines geflogen und hatte nicht so gute Erfahrungen mit VietJetAir.
Klick, wenn du meinen kurzen Erfahrungsbericht lesen möchtest:
Meine Erfahrung mit VietJetAir
Leider habe ich nach meiner Buchung über deren Website keine Bestätigungsmail bekommen und natürlich das, was ich sonst IMMER tue, nicht gemacht: Einen Screenshot meiner Buchung. So hatte ich keinen Buchungscode, keinen Beweis, dass ich gebucht hatte. Ich hatte ehrlich gesagt dennoch nicht damit gerechnet, dass das so Probleme geben würde, aber leider war es so. Am Flughafen fand man zwar nach einigem hin und her meine Buchung, mir wurde aber nicht bescheinigt, dass ich einen Hin- und Rückflug gebucht hatte. Als ich in Vietnam angekommen war, musste ich einen neuen Flug buchen, da ich keinen Beweis für die Ausreise hatte. Ich würde daher nicht mehr VietJetAir fliegen, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Wenn du nicht fliegen möchtest, kannst du auch mit dem Bus fahren. Es gibt Nachtbusse, in denen du bequem liegen kannst. Allerdings muss ich hier darauf hinweisen, dass diese langen Busfahrten in Vietnam nicht ungefährlich sind. Ich weiß nicht genau, ob es an den schlechten Straßen, den teils rücksichtslosen Autofahrern oder an den übermüdeten und überarbeiteten Busfahrern selbst liegt. Aber es verunglücken viel zu häufig Langstreckenbusse. Ich habe bis jetzt nur eine Fahrt dieser Art unternommen und das waren 7 Stunden von Saigon nach Da Lat.
Als letzte Alternative möchte ich noch hinzufügen, dass Vietnam ein beliebtes Land für Motorradfahrer ist. Ich kenne viele Reisende, die sich hier ein Motorrad gekauft und einmal das S-förmige Land durchquert haben. Auch das ist nicht ungefährlich, aber wahrscheinlich das bekannteste Land in Südostasien für solch lange Roadtrips mit dem Zweirad.
Die Unterkunft in Da Nang
Normalerweise mache ich ja House Sitting oder miete ein Airbnb, um so zu leben wie die Locals. Aber in Da Nang hatte ich ausnahmsweise ein Hotel gebucht, weil ich mit einem Freund unterwegs war, der kein digitaler Nomade ist. Unsere Wahl fiel auf das Aria Hotel in zweiter Reihe vom Strand inklusive Meerblick von der Dachterrasse.
Beeindruckend war die Freundlichkeit des Personals, das wirklich versucht hat, uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
Das Zimmer war etwas beengt, obwohl wir schon die größere Version gewählt hatten. Aber sonst war es sehr hübsch und auch das Bad klein aber fein. Spannend fand ich, dass es im Bad eine Jalousie gab, um die Fensterscheibe zum Schlafszimmer zu ver- oder enthüllen. Das scheint aktuell mega im Trend zu sein.
Auch die Lage war ideal: Wie bereits erwähnt, stand es in zweiter Reihe vom Meer und innerhalb von drei Minuten bist du an der langen Strandpromenade, die zum Schlendern einlädt. In erster Reihe gibt es zahlreiche Restaurants und auch Hotels mit Roof Tops, wenn du den Ausblick über das Meer genießen willst.
Was kann man in Da Nang unternehmen?
Ich muss gestehen, dass es mich zunächst an einen Ort außerhalb Da Nangs zog: Ich wollte zu einer Brücke, die von riesigen Händen getragen wird. Ich hatte sie schon häufig auf Instagram gesehen und mir war klar: Das ist mein Must See in Da Nang. Im Hotel vergewissern wir uns nochmal, dass wir den richtigen Ort ansteuern. Er ist nämlich in den Bergen und komischerweise können wir die Brücke selbst auf Google Maps nicht finden. Im Hotel wird uns gesagt, dass der Ort korrekt sei und wir 700.000 Dong Eintritt zahlen müssten. Wir schauen uns irritiert an. Knapp 30 Euro, um eine Brücke anzusehen? Wir winken ab und sagen, dass wir ja nur zur Brücke wollen und uns nichts anderes interessiert.
Wir fahren mit unserem Mietroller los und brauchen mit kurzer Tankpause fast eine Stunde, bis wir da sind. Die Fahrt ist idyllisch, durch kleine Dörfer, an einem Fluss entlang, durch den Wald. Erst gegen Ende geht es plötzlich merklich bergauf. Als wir ankommen, verstehen wir, was es mit dem Eintrittsgeld auf sich hat: Die Brücke liegt in einer Art Vergnügungspark.
Gut, jetzt sind wir so weit gefahren… Also zahlen wir und gehen rein.
Das SunWorld
Zunächst soll es mit einem Cable Car in luftige Höhen gehen. Leichter gesagt, als getan. Denn es gibt drei Cable Car Linien und die, die wir nehmen wollten, war geschlossen. Also folgten wir den Schildern zum nächsten. Irgendwie sind wir da aber an der falschen Stelle abgebogen, sodass wir eine Rolltreppe nach der anderen nehmen.
Irgendwann haben wir es aber geschafft: Wir sitzen endlich in der Gondel. Ich mache wie wild Fotos. Besonders toll finde ich den Glasboden! Es geht immer höher und höher und nach gut 15 Minuten fahren wir plötzlich in die Wolken hinein. Es wird alles weiß und die Stimmung ist ganz schön mystisch. Dann brechen wir wieder durch die Wolkendecke durch und fahren darüber weiter.
Die gesamte Fahrt dauert eine gute halbe Stunde. Oben angekommen, verstehe ich die Welt nicht mehr. Der Vergnügungspark soll wohl Paris darstellen. Winterlich geschmückt, erheben sich eine barocke Kirche und das Moulin Rouge vor uns. Es wirkt ein bisschen, als wären wir im falschen Film gelandet. Zudem sind wir mehr oder weniger die einzigen Westler, die sich hierher verirrt haben.
Wir laufen umher und suchen nach den Attraktionen. Enttäuscht müssen wir feststellen, dass es nur eine gibt: eine Sommerrodelbahn. Also stellen wir uns in die Schlange und warten. Und warten. Und warten. Nach einer knappen Stunde haben wir uns 10m bewegt und geben auf.
Dann bleibt nur noch eins: Wir suchen endlich die Brücke mit den Händen. Dafür müssen wir erneut mit dem Cable Car fahren. Die Linie, die außer Betrieb war, hätte nämlich auf halber Höhe gehalten und uns direkt zur Brücke gebracht.
Ein weiteres Mal fahren wir durch die Wolken und kaum sind wir hindurch, sehen wir auch schon den Teil des Parks, zu dem die Brücke gehört.
Wir steigen aus und sehen sie direkt. Die Suche ist vorbei. Und ja, sie ist schön! Wirklich schön. Musst du 700.000 VND Eintritt bezahlen, weil man sie unbedingt gesehen haben muss? Ich würde mal ganz vorsichtig ‚nein’ sagen.
Ein letztes Mal fahren wir mit dem Cable Car und zum Abschluss bieten uns myriaden von Farbtönen zum Sonnenuntergang den herrlichsten Ausblick des Tages.
Auch Wasserfälle sehen wir zwischen den Hängen dahinplätschern.
Unten angekommen, schlendern wir noch durch die schönen chinesischen Gärten des Parks.
Als wir wieder am Eingang sind, ist gerade die Sonne verschwunden. Also machen wir uns in der Abenddämmerung auf den Weg zurück ins Hotel.
Lady Buddha at the Linh Ung Pagoda
Am nächsten Tag entscheiden wir uns für eine kleine Rollertour entlang der Küste. Vom Strand aus sieht man eine weibliche Buddhastatue auf der anderen Seite der Bucht und auf Google Maps sehen wir, dass man da gut hinkommt. Eigentlich ist es sogar eine Halbinsel mit dem Namen Son Tra Peninsula.
Die Fahrt dauert eine knappe halbe Stunde und als wir die lange Strandpromenade hinter uns lassen, geht es aufwärts. Links von uns der Dschungel, rechts von uns das Meer haben wir einen fantastischen Ausblick.
Immer wieder gibt es Haltebuchten, die dazu einladen, das Panorama zu genießen. Wir machen nur kurze Stopps, weil wir leider nicht mehr viel Zeit haben, bis unser Flieger weiter nach Saigon geht, und wir uns vorher noch die Kathedrale und die Drachenbrücke anschauen wollen.
Die Kathedrale
Die Kathedrale im Herzen Da Nangs wurde im Jahre 1923 von dem französischen Priester Louis Vallet erbaut. Auch wenn sie nicht ganz so strahlend pink ist wie ihre Schwester in Saigon (hier ist ein Foto von mir auf Instagram von der pinkfarbenen Kathedrale in Saigon), ist sie dennoch bekannt für ihre besondere Farbe. Auf dem Kirchturm befindet sich die Statue eines Hahns, wodurch sie auch den Beinamen Con Ga Church (Hahnenkirche) trägt.
Die Drachenbrücke
Die ikonische Drachenbrücke verbindet das Stadtzentrum von Da Nang und die Halbinsel mit der Strandpromenade. Sie ist 666 Meter lang und ist eine sechsspurige Autostraße. Sie ist definitiv ein Highlight und wenn du übers Wochenende in Da Nang sein solltest, kannst du den Drachen sogar Feuer spucken sehen. Dies tut er jeden Samstag und Sonntag um 21 Uhr.
Hoi An
Für einen Besuch in Hoi An hat unsere Zeit leider nicht gereicht. Wenn du es irgendwie einrichten kannst, solltest du dort aber auf jeden Fall vorbeischauen. Ich habe nur gute Dinge darüber gehört und allein die Fahrt ist es angeblich wert, den Ausflug zu machen.
Mein Fazit zu Da Nang
Da ich zuvor nur die Großstädte Saigon und Hanoi kannte, war Da Nang eine willkommene Abwechslung von den vietnamesischen Großstädten. Der Verkehr ist deutlich weniger aggressiv, es wird so gut wie gar nicht gehupt, der gelegentliche Ausblick aufs Meer ist Balsam für die Seele und auch für Vegetarier hat Da Nang einiges zu bieten. Ich werde daher sicher wiederkommen und der Stadt ein wenig mehr Zeit schenken.
Warst du schon mal dort?