Eifelsteig und Co. – 3 Tage Wandern in der Vulkaneifel
Schlafende Vulkane, Maare, weite Landschaften und dichte Wälder… Das macht die Vulkaneifel aus!
Die Eifel hat mich eigentlich schon länger zu sich gerufen, aber wie das so ist, habe ich es immer vor mir hergeschoben. Sie ist nun mal nicht ganz so um die Ecke von Frankfurt wie zum Beispiel der Odenwald… Nun habe ich es aber dennoch geschafft, diesen Ort drei Tage lang zu erkunden, der in vielerlei Hinsicht so besonders ist. Eine einzigartige Landschaft, die nur darauf wartet, erwandert zu werden, belohnt mit atemberaubender Aussicht.
Überzeuge dich selbst:
Eifel vs. Vulkaneifel
Eifel ist nicht gleich Eifel. Denn was ich vor meinem Besuch nicht wusste, ist dass sie aus mehreren Naturlandschaften besteht, die unterschiedlicher kaum sein könnten: es gibt Moor- und Heidelandschaften, ausgedehnte Flusslandschaften (durch die das Unglück diesen Sommer passieren konnte – aber eben nicht in der Vulkaneifel) und das Vulkanland mit seinen charakteristischen Maaren.
Ich gebe zu, dass ich persönlich eigentlich immer gleich an die Vulkaneifel gedacht habe. Aber sie ist auch ein besonderer und einzigartiger Teil der Eifel. Ganz im nordwesten von Rheinland-Pfalz gelegen, ist die Vulkaneifel nicht nur nationaler Natur- sondern auch Global Geopark, der auch von der UNESCO als Vulkaneifel Geopark anerkannt und geschützt ist. So wird das erdgeschichtliche und kulturelle Erbe der Region in besonderem Maße gewürdigt.
Der Landkreis Vulkaneifel ist übrigens nicht ganz deckungsgleich mit der geografischen Vulkaneifel, sondern zieht sich noch in die Ost- und Westeifel. Alles liegt in der Region Trier, damit du das besser zuordnen kannst.
Vulkanismus und die Entstehung der Maare
Die Vulkane der Eifel sind wohl schon vor etwa 50 Millionen Jahren entstanden und sie prägen das Landschaftsbild der Vulkaneifel bis heute.
Anders als bei den vielleicht bekannteren Vulkanen wie Vesuv und Ätna, der ja noch fleißig Lava spuckt, haben sich die Kegel in der Vulkaneifel mit Grundwasser gefüllt. So sind die Maare entstanden. Das jüngste Maar ist erst ca. 10.000 Jahre alt. Es gab über 75 solcher Maare. Jedoch sind alle bis auf 10 zu sogenannten Trockenmaaren geworden – also verlandet. Heute sind die Trockenmaare gerade noch als Krater zu erkennen. Die, die mit Wasser gefüllt sind, werden „die blauen Augen der Eifel“ genannt.
Wer jetzt denkt, dass der Vulkanismus in der Eifel der Vergangenheit angehört, irrt jedoch: Unter den Füßen der Eifel-Wanderer brodelt es weiterhin und es treten an bestimmten Stellen vulkanische Gase aus, die davon zeugen. Am Laacher See, einem der Maar, tritt zum Beispiel Kohlendioxid aus.
Ein Vulkanausbruch ist eigentlich längst überfällig. Der letzte ereignete sich 10.930 vor Christus und statistisch gesehen reißt das glühende Magma alle 5.000 bis 10.000 Jahre die Erde auf. Vulkanologen deuten die Aktivität der Magmaströme und der Erdbeben so, dass der nächste Ausbruch erst in 20.000 Jahren kommen soll. Einen spannenden Zeitungsartikel kannst du hier finden: Vulkane brodeln unter den Touristen der Eifel.
Wandern in der Vulkaneifel
Keine andere deutsche Region ist so von den vier Elementen – Feuer, Wasser, Luft und Erde – geprägt. Lava brodelt unter den Füßen der Wanderer und den Tretbooten in den sonst idyllischen Maaren. Egal ob du weit wanderst oder dir kurze Rundwege lieber sind – die Vulkaneifel hat sicher etwas, das zu dir passt. Natürlich kannst du dir die ausgewählte Tour über Apps komoot oder Outdooractive laden. Aber sei dir sicher: In Rheinland-Pfalz wurde ein sehr gut funktionierendes System für die Beschilderung von Wanderwegen entwickelt. Du kannst also getrost den Wegweisern folgen.
Übernachtungsmöglichkeiten in der Vulkaneifel
Wir haben auf unserem Bloggerwandern ganz naturnah übernachtet – nämlich auf einem Camping Platz! Wir waren im Feriendorf Pulvermaar und haben dort unsere Zelte aufgeschlagen.
Andere Übernachtungsmöglichkeiten in der Vulkaneifel und in der Eifel allgemein findest du hier:
- Unterkünfte in Gerolstein auf Booking*
- Unterkünfte in Daun auf Booking*
- Unterkünfte in Gillenfeld auf Booking*
- Unterkünfte in Aachen auf Booking* (da beginnt der Eifelsteig)
- Unterkünfte in Trier auf Booking* (da endet der Eifelsteig)
- Unterkünfte in Koblenz auf Booking*
Literaturtipp zur Eifel
Wer noch mehr Tipps rund um die Eifel möchte, sollte in den Eifel-Band der Insider-Trips-Reihe von Marco Polo schauen. Dort findet ihr ganz viele Secret Tipps zur gesamten Eifel – nicht nur zur Vulkaneifel.
Das Bloogerwandern
Jährlich lädt der Tourismusverband Rheinland-Pfalz zu einem Bloggerwandern ein. In diesem Jahr ging es in die Vulkaneifel und war ich zum ersten Mal dabei – hoffentlich nicht zum letzten Mal. Die anderen Teilnehmer waren:
- Nick von Urban Hiker
- Susanne und Jochen von Travelsanne
- Janna von Duitsland Actief
- Claudia und Anita von Aktiv durch das Leben
- Jörg von Outdoorsüchtig
Auf der Gerolsteiner Dolomiten-Acht
Die Gerolsteiner Dolomiten-Acht ist ein Wanderweg, der eigentlich aus zwei Rundwegen besteht, die einen Berührungspunkt haben: dem Gerolsteiner Felsenpfad und dem Gerolsteiner Keltenpfad. Beide Rundwege vereint ergeben eine Acht, die für Unendlichkeit und ein immerwährendes Wandererlebnis stehen.
Auf dem Berührungspunkt in der Mitte liegt Gerolstein, das auch Ausgangspunkt der Wanderung ist. Das Gerolsteiner Mineralwasser ist eines der meistverkauften Wasser der Welt und so verläuft die Wanderung ganz im Zeichen des wichtigsten Elements.
Die Gerolsteiner Dolomiten-Acht ist einer der Muße-Pfade. Sie laden ein, abzuschalten und zu entschleunigen, den Alltag für eine Weile hinter sich zu lassen. Wir sind unterwegs mit dem Natur- und Geoparkführer Vulkaneifel Johannes Munkler, der uns allerlei Wissenswertes über die Region erzählt, während wir Schritt für Schritt die Gerolsteiner Dolomiten erklimmen – das Wahrzeichen von Gerolstein.
Sobald das Munterley-Plateau auf 482 Metern erreicht ist, hast du einen fantastischen Ausblick auf Gerolstein. Weiter geht’s Richtung Buchenlochhöhle. Sie ist vor über 1,8 Millionen Jahren entstanden und ist etwa 30 Meter lang und 4 Meter breit. Mit einem „Brief von einem Neandertaler“ möchte unser Guide uns zeigen, dass die Höhle unseren Vorfahren bereits in der Eiszeit Schutz geboten hat.
Raus aus dem Wald und schon geht’s zum nächsten Highlight: einem Trockenmaar! Der Vulkankrater der Papenkaule ist 80 Meter breit und 20 Meter tief und vor etwa 10.000 Jahren entstanden.
Vorbei geht es auch an der Kasselburg. In der Burg aus dem 12. Jahrhundert sind Greifvögel und Wölfe untergebracht. In dem Adler- und Wolfspark befinden sich naturnahe Gehege und geräumige Volieren. Außerdem finden hier regelmäßig Veranstaltungen wie Ritterspiele statt.
Zuletzt erreichen wir den Gerolsteiner Geoacker, der einen Einblick in die Erdgeschichte gewährt. Zudem werden verschiedene Steine hierher gebracht, die von Kindern untersucht werden können.
Nun ist es nicht mehr weit bis nach Gerolstein und unserem Ausgangspunkt: dem Bahnhof mit der Tourist Info.
Auf dem Eifelsteig
Insgesamt verläuft der Eifelsteig über eine Länge von 313 Kilometer und ist in 15 Etappen unterteilt. Das schafft man natürlich nicht in drei Tage. Rheinland-Pfalz Tourismus hat sich daher für uns Teil der 11. und 12. Etappe rausgesucht, die wir an zwei Tagen erwandert haben.
Die 11. Etappe des Eifelsteigs
Die 11. Etappe sind wir von Tettscheid bis zum Gemündener Maar gelaufen. Die Wanderung führte uns an gleich drei Maaren vorbei: dem Schlakenmehrener Maar, dem Weinfelder Maar und dem Gemündener Maar.
Von Tettscheid geht es hinab bis zum Tettscheider Stausee. Er ist kein Maar. Dennoch nutzen wir die Zeit an diesem idyllischen Ort für eine Pause und eine erhalten eine kleine Einführung in den Vulkanismus der Region.
Immer an der Lieser entlang, führt der Eifelsteig nun durch ein saftig-grünes Tal. In der Ferne sehen wir Wasserbüffel grasen, die hier angesiedelt werden.
Wir überqueren eine Straße und sehen einen Weg hoch zum Hoher List, einem Vulkan, auf dessen Gipfel eine Sternenwarte steht.
Kurz darauf ist das Schalkenmehrener Maar durch die Bäume zu erkennen und kommt immer näher. Wer seine Badesachen dabei hat, kann ins kühle Nass hüpfen. Der Weg führt nämlich durch den Ort Schalkenmehren hindurch.
Auf der anderen Seite des malerischen Ortes geht es wieder bergauf. Oben angekommen, hast du einen Blick auf das nächste Maar: Das Weinfelder Maar, das auch Totenmaar genannt wird. Grund dafür ist die Pest, die in Weinfeld wütete. Übrig blieb nur noch die kleine Kapelle, zu der wir am Rand des Maars entlang wandern. Du kannst sie auch betreten. Am Eingang wirst du ein Seil sehen. Wenn du daran ziehst, läutest du die Glocken und hast einen Wunsch frei.
Im Endspurt geht es zum Gemündener Maar, wo wir von einem Taxi eingesammelt werden, nachdem wir uns mit Kaffe und Kuchen im Restaurant Kulimarik gestärkt haben.
Die 12. Etappe des Eifelsteigs
Die gesamte Etappe führt über knapp 19 Kilometer von Manderscheid zum Kloster Himmerod. Wir beginnen unsere Wanderung jedoch in Karl.
Hinab ins Tal führt der Weg durch eine magische Waldlandschaft mit Wurzeln, Moos und Felsen. Man fühlt sich fast in eine Märchenlandschaft versetzt. Unten angekommen, gelangen wir in eine Auenlandschaft, in der wir noch ein paar Spuren des Hochwassers entdecken können.
Danach erreichen wir einen schmalen Pfad, der durch hochgewachsenes Gelände führt, das uns alle überragt. Mit so einer abwechslungsreichen Umgebung hatte ich nicht gerechnet.
Der letzte Teil bis zum Kloster Himmerod führt über eine geteerte Straße und so kommt man nun schneller voran. Bald ist das Kloster erreicht. Es ist eine Zisterzienserabtei und wurde vor knapp 900 Jahren als erstes diesen Ordens in Deutschland erbaut.
Es markiert nicht nur das Ende der Etappe, sondern auch das Ende unser kurzen Reise.
Die Sponsoren
Ohne die freundliche Unterstützung der Sponsoren hätte das Bloggerwandern nicht stattfinden können. Zumindest nicht in dieser Form. Von daher bedanke ich mich hiermit bei den diesjährigen Sponsoren:
- Maier Sports
- Sourceplan (Wrightsocks)
- Sebamed
- Gesundland Vulkaneifel
- UNESCO National Global Geopark Vulkaneifel
- Feriendorf Pulvermaar
- Tourist-Information Gerolsteiner Land
Begleitet wurde das Bloggerwandern zudem vom Outdoor Magazin.
Mein Reise-Equipment
Da ich auch immer wieder gefragt werde, wie und mit was ich auf Reisen gehe, habe ich dir noch eine kleine Zusammenstellung der wichtigsten Teile meiner Ausrüstung gemacht, die ich in der Eifel dabei hatte:
Rucksack
Mittlerweile habe ich zahlreiche Rucksäcke und Koffer, aus denen ich jeweils für die Reise den passenden wählen kann. Am liebsten reise ich mit meinem Equipment von Osprey. Auch in der Eifel hatte ich einen Osprey-Rucksack dabei: und zwar den Archeon 25*, der von der Größe ideal war, um für die drei Tage genug einzupacken.
Als Tagesrucksack hatte ich den Sylva* dabei, der zum Wandern mein absoluter Lieblingsrucksack geworden ist.
Kleidung, Schuhe und Zelt
Unterwegs auf meinen Touren bin ich vor allem mit Kleidung und Equipment von Decathlon*. Meine Wanderschuhe, mein Fließpulli, meine Regenjacke und auch mein Zelt sind von Decathlon. In der Eifel hatte ich allerdings mehrere Sport-Outfits von Stronger dabei.
Kamera
Ich würde dir außerdem Schutz für dein Handy empfehlen. Ich habe mir einen schönen Kratzer eingefangen, als ich in der Margarethenschlucht unterwegs war. Und das, obwohl mein Handy weder runtergefallen noch irgendwo angestoßen ist. Zumindest nicht bewusst. Daher habe ich nun mit einer Outdoorhülle vorgesorgt: Outdoor Case iPhone*.
Meine Fotos mache ich übrigens mit einer Sony Alpha 6600*. Ich wechsle meistens zwischen meinen zwei Lieblingsobjektiven: einem 10-18mm Weitwinkelobjektiv* und einer 30mm Festbrennweite*, aber momentan nutze ich auch ganz viel mein 18-135mm Objektiv*. Das ist zum Reisen ideal, wenn du nicht ständig das Objektiv wechseln möchtest. Fürs Donau-Delta empfehle ich dir aber definitiv noch ein Teleobjektiv. Ich war mit meinen 135mm nicht sehr zufrieden und würde dir raten, ein Objektiv mit mindestens 200mm mitzunehmen.
Mein Fazit zum Bloggerwandern in der Eifel
Die Vulkaneifel ist einfach wunderschön! Ich habe mich direkt in die Maar verliebt – auch wenn ich mich nicht trauen würde, in einem baden zu gehen. Ich bin einfach kein Freund von kaltem Wasser. Aber landschaftlich ist die Vulkaneifel herrlich und wahnsinnig viel zu bieten. Wer Wandern möchte und dabei viel Abwechslung wünscht, sollte hier genau das finden, was er sucht!
Hast du noch Fragen zur Eifel? Warst du schon einmal dort? Dann berichte mir davon in den Kommentaren!
*Offenlegung*
RLP Tourismus war so freundlich, mich sowie die anderen Blogger zum Bloggerwandern einzuladen. Eine finanzielle Vergütung habe ich dafür nicht erhalten. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst und bleibt meine eigene.
Hat dir dieser Blogpost gefallen?
Dann teile ihn in deinen sozialen Netzwerken!