Ras al Khaimah – 8 Dinge, die du in RAK tun solltest
Während meines Aufenthalts in Dubai, wurde ich ins Nachbaremirat Ras al Khaimah eingeladen. Die Einheimischen sagen liebevoll ganz einfach RAK.
Ich hatte tatsächlich schon von diesem Emirat gelesen, da eine Blogger-Kollegin von mir darüber geschrieben hat, und habe mich daher umso mehr über die Einladung gefreut.
Meiner Meinung nach ist Ras al Khaimah ein perfekter Ort für digitale Nomaden, die in Dubai ihre Base haben und mal rauskommen möchten.
Wie kommst du nach Ras al Khaimah?
Wenn du aus Dubai oder Abu Dhabi kommst, wirst du es mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer haben. Es gibt kein Shuttle oder etwas in der Art – nicht einmal vom Flughafen. Ich habe von einem Bus gehört, der einmal täglich von Dubai nach RAK fahren soll, allerdings habe ich nicht wirklich Infos dazu bekommen. Die Aussage war immer: Man fährt hier nicht mit dem Bus.
Du hast daher eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
- Nimm ein Taxi (250 AED – etwas mehr als 60 Euro) oder
- Hol dir einen Mietwagen
Ich habe letzteres getan und in Dubai ein Auto angemietet. Die zwei Emirate sind über die E311 mit einander verbunden und für die Strecke brauchst du nur etwas über eine Stunde, während der Rush Hour ein wenig mehr.
Über Ras al Khaimah
Ras al Khaimah ist das nördlichste Emirat und grenzt an die omanische Exklave Musandam. Es ist ein sehr traditionelles Emirat, da die lokale Bevölkerung noch deutlich mehr aus Emirati besteht, während beispielsweise in Dubai 90 Prozent der Bevölkerung aus Expats besteht. Daher solltest du dir bei einem Aufenthalt in Ras al Khaimah mehr darüber im Klaren sein, wie du dich respektvoll verhältst als im weltoffenen Dubai oder Abu Dhabi. So solltest du hier zum Beispiel auf Shorts verzichten, wenn du in die Mall oder einen anderen Ort gehst, an dem sich für gewöhnlich Locals aufhalten.
Es kann verwirrend sein, dass das Emirat und die Hauptstadt des Emirats beide Ras al Khaimah heißen. Ich beziehe mich in diesem Artikel meistens auf das Emirat und werde explizit darauf hinweisen, wenn es um die Stadt geht.
Was kannst du in Ras al Khaimah tun?
Das Emirat ist vor allem als Wochenendausflugsziel bekannt. Hier genießen Locals wie Urlauber den Strand und die tollen Bedingungen für Outdoor-Erlebnisse. Da ich aber nun so gar nicht der Typ bin, der den ganzen Tag auf der Sonnenliege verbringt, habe ich ein paar Sachen für dich getestet! Hier ist mein Ranking mit den 8 Dingen, die du in Ras al Khaimah tun solltest!
#1 Adrenalinschub auf der Via Ferrata Jebel Jais
Die Via Ferrata (Italienisch für „Klettersteig“) ist ein cooles Konzept, das in den schweizer Alpen als gesicherter Klettersteig entstanden ist. Es besteht eigentlich nur aus einem Stahlseil, das in wenigen Metern Abstand am Berg fixiert ist, sodass sich der Kletterer mithilfe von Karabinern sichern kann.
Heute wird das Konzept der Via Ferrata mit einem Mix aus Klettern, Canyoning und Zip-Lining als eine Art Vergnügungssport rund um die Welt angeboten. Es macht richtig Spaß und ist super für Adrenalinjunkies!
Die Via Ferrata Jebel Jais liegt etwa 90 Minuten mit dem Auto von der Stadt Ras al Khaimah entfernt. Die Autofahrt selbst ist schon ein Highlight, bei dem du die fantastische Mondlandschaft der Wüste genießen kannst.
#2 Besuche die Dhayah Festung
Die Dhayah Festung liegt ein wenig außerhalb der Stadt Ras al Khaimah. Sie ist die letzte Festung der VAE, die auf der Spitze eines Hügels steht. 242 Stufen führen dich hinauf zu der Ruine. Aber Achtung: Durch die Hitze können diese wenigen Stufen schon ziemlich anstrengend und Schweiß treibend sein!
#3 Schaue dir Al Jazirat Al Hamra an – die Geisterstadt von Ras al Khaimah
Das ehemalige Fischerdorf Al Jazirat Al Hamra (was so viel heißt wie „rote Insel“) ist heute verlassen. Es ist ein bisschen wie ein Open Air Museum, nur ohne Eintrittspreis und Audio Guide. Du kannst einfach mit dem Auto durchfahren und die geisterhafte Atmosphäre der Ruinen, in denen einst so viel Leben herrschte, auf dich wirken lassen.
Al Jazirat Al Hamra wurde im 14. Jahrhundert gegründet und in den 1960ern verlassen. Der Grund ist wahrscheinlich die Suche nach einem besseren Leben in Abu Dhabi.
#4 Lerne über die Falknerskunst
Falknerei ist eine alte Tradition der Beduinen und war unter den harten Bedingungen der Wüste ein unerlässliches Mittel für die Jagd. Wenn die Falken auf ihrer Wanderung gen Süden in den Emiraten ankamen, fing jeder Beduine einen Falken, der während der Saison sein Partner sein sollte. Mehr noch: Er würde für diese Zeit Teil der Familie sein. Sobald der Frühling endete und die frei lebenden Falken wieder den Rückflug antraten, ließ jeder Beduine seinen Falken frei, sodass er mit seinen Gefährten in den Norden zurückkehren konnte.
Dies taten sie über Jahrhunderte Jahr ein Jahr aus: einen Falken fangen, in einem einmonatigen Prozess zähmen und dann – sobald das Band zwischen ihnen geschmiedet war – mit ihm auf die Jagd gehen, sodass die Beduinenfamilien überleben konnten.
Ich habe mir eine Falkenshow im Hotel Al Wadi Desert angesehen. Die Falken werden dort nicht dressiert, sondern so gehalten, wie es auch die Beduinen getan haben. Du darfst die Raubvögel weder streicheln noch mit ihnen spielen. Die Falkner zeigen dir, wie die Beduinen die Tiere gefangen und gezähmt haben: Zunächst haben sie sie mit einem Stück Fleisch angelocket und sie dann gefangen, indem sie ihnen eine Kappe über den Kopf gestülpt haben. Durch diese Kappe werden die Vögel ganz ruhig. Dann nahmen die Beduinen ihre Falken auf dem Arm sitzend überall mit hin und ließen sie Teil ihres Lebens werden. Sie gewöhnten sich an die Stimme des Falkners und an die Umgebung. Sobald das Band zwischen ihnen entstanden war, flogen die Falken nicht mehr bei der ersten Gelegenheit davon.
#5 Geh in die Wüste
Bevor ich nach Ras al Khaimah kam, hatte es einige Tage geregnet. Dadurch konnte ich etwas ganz Besonderes erleben: Die Wüste war mit grünem Gras bedeckt!
Wenn du einen Adrenalinschub brauchst, kannst du in der Wüste auch Dune Bashing und Sandboarding machen. Ich habe das in Dubai gemacht und hatte eine Menge Spaß! Mehr dazu gibt es hier: Dune Bashing und Sandboarding in Dubai.
#6 Sieh dir eine der ältesten Moscheen der Emirate an
In Ras al Khaimah kannst du dir eine der ältesten Moscheen des Landes anschauen. Sie hat nicht einmal ein Minarett, sodass der Imam auf die Plattform, die du in den Fotos sehen kannst, steigen musste, um zum Gebet aufzurufen.
#7 Iss etwas Landestypisches
Das Restaurant Al Fanar bietet typische Emirati-Küche. Mein persönliches Highlight war das Kamelmilcheis! Der Geschmack ist nur schwer zu beschreiben: etwas salzig und definitiv herb. Vor allem das Safraneis hat mir aber eigentlich ganz gut geschmeckt.
In diesem Restaurant geht es jedoch nicht ausschließlich um das Essen! Der Ort an sich ist ziemlich spektakulär und für einen Moment kannst du dich beinahe in die Emirate der 60er-Jahre zurückversetzen, ohne sie je kennengelernt zu haben.
#8 Mach, was alle machen: Geh an den Strand!
Und als letztes sollte auch bei dir mindestens ein Strandbesuch auf dem Plan stehen. Ich habe einen Spaziergang im Sonnenuntergang durch den Sand gemacht:
Wo komme ich in Ras al Khaimah unter?
Allgemein ist es in Ras al Khaimah ähnlich wie in den anderen Emiraten: Man übernachtet vornehmlich in Hotels! Ich war im Hilton Al Hamra* untergekommen, das direkt am Strand lag und einen schönen Außenbereich mit Pool hatte. Es hat mir dort schon ziemlich gut gefallen, allerdings finde ich nicht, dass es die 5 Sterne verdient hat. Vor allem der Service lässt doch zu wünschen übrig und auch die Räumlichkeiten waren zwar schön, aber eben nicht luxoriös.
PS: Ich wurde von RAKTDA – der Ras al Khaimah Tourism Development Authority – auf die Reise nach Ras al Khaimah eingeladen. Eine finanzielle Vergütung für diesen Artikel oder Beiträge in den sozialen Medien habe ich nicht erhalten. Meine Meinung bleibt von dieser Zusammenarbeit unbeeinflusst!
Von dem Emirat hatte ich bis dato noch nie etwas gehört aber es wirkt irgendwie sympathisch auf mich. Vielleicht weil es etwas ursprünglicher aussieht als das riesige und künstliche Dubai.
Ich habe hier in Deutschland schon einige Falknershows gesehen und war immer sehr beeindruckt von den Tieren.
Mit der Wüstenkulisse ist das nochmal was ganz anderes. Toll!
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
ja, es hat was Sympathisches! Und neben dem künstlichen, pompösen Dubai wirkt es auch wirklich, als wäre man durch die Zeit gereist…
Liebe Grüße,
Barbara
Tolle Bilder, wie immer :-) Aber ich glaube das wäre nichts für mich gewesen, bin ja nicht schwindelfrei. Aber schade, dass eine Stadt die so lange existiert auf einmal zur Geisterstadt wird. Generell sieht alles ein bißchen menschenleer aus. Ist Ras al Khaimah ein Geheimtipp?
Danke dir, liebe Anja!
Ein Geheimtipp ist Ras al Khaimah nicht unbedingt. Hier kommen allerdings eher Pauschaltouristen her, die 24 Stunden am Tag in ihrem Resort bleiben. Und wenn sie mal rauskommen, machen sie Ausflüge nach Dubai und Abu Dhabi anstatt in die Wüste oder eben zu dem Fort zu fahren. Es war nämlich tatsächlich so leer, wie es auf den Bildern aussieht. Diesmal musste ich nicht ewig warten, bis ich mal fotografieren kann… hahaha So hatte das für mich echte Vorteile!
Liebe Grüße,
Barbara
Ich hatte von Ras al Khaimah bisher noch nie was gehört, bis zu diesem Blogartikel :-) Vielelicht ist es deshalb so leer, weil es andere auch nicht wissen ;-)