Low Budget Traveling: Wie geht das?
Wenn ich erwähne, wie viel meine Weltreise gekostet hat, sind die meisten mehr als erstaunt. Rund 8000 Euro habe ich ausgegeben. Mit allem drum und dran.
Natürlich: Das ist nichts, was der Durchschnittsdeutsche unterm Kopfkissen liegen hat. Aber es ist auch viel weniger, als man erwarten würde, oder?
Aber ich bin ehrlich:
Low Budget Traveling ist kein Zuckerschlecken!
Denn wenn das Konto immer schmaler wird, aber kein neues Geld reinkommt, werden die Bauchschmerzen immer stärker.
Ich konnte viele Nächte kaum schlafen, weil ich mich vor Geldsorgen hin und her gewälzt habe. Ich würde es nicht wieder so machen und auch jedem davon abraten, es mir gleichzutun.
Aber nun zurück zur Eingangsfrage, die ich schon in der Überschrift gestellt habe.
Wie geht Low Budget Traveling überhaupt?
Hand aufs Herz: Ich weiß manchmal selbst nicht, wie ich es hingekriegt habe.
Ein großer Kostenpunkt ist die Übernachtung. Deswegen kriegst du jetzt einige exklusive Tipps und Tricks zu diesem Thema.
In Nordamerika habe ich viel Geld gespart, indem ich bei Verwandten und mit Couchsurfing untergekommen bin.
Dafür habe ich mich dort voll für den Winter ausstatten müssen. Ich kam vom 43 Grad heißen Rio de Janeiro in das -2 Grad kalte Washington D.C. und es wurde sogar noch kälter, während ich dort war.
Mein erster Tipp lautet daher:
Aktiviere Dein Netzwerk!
Frag Freunde und Verwandte und poste vielleicht mal bei Facebook, ob jemand jemanden an Deinem Zielort kennt, wo Du eventuell auf der Couch schlafen könntest.
Manchmal entwickelt sich da eine Eigendynamik. Denn wenn sich dann jemand findet, kennt der wieder jemanden und der auch jemanden und so weiter.
Gerade wenn man einmal an echte (ehemalige) Traveler geraten ist, ist es ganz schön überraschend, wie viel Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit einem entgegengebracht werden.
Vielen wurde auf ihren Reisen nämlich selbst geholfen, sodass sie nun etwas zurückgeben möchten.
Kurz vor meinem Weiterflug nach Neuseeland war absolut klar: Mit dem mir zur Verfügung stehenden Tagesbudget komme ich in Ozeanien keinen einzigen Tag zurecht.
Ich musste also eine Möglichkeit finden, wie ich in den beiden teuren Ländern Neuseeland und Australien wenig bis gar kein Geld ausgeben konnte.
Eine schwierige Aufgabe.
Meine erste Idee war House Sitting. Wenn man verreist und zum Beispiel jemanden benötigt, um die Pflanzen zu gießen, die Haustiere zu füttern oder einfach um da zu sein, damit keiner einbricht, kann man sein Haus oder seine Wohnung über verschiedene Plattformen zum House Sitting anbieten.
Eine coole Sache, die ich auf jeden Fall noch ausprobieren möchte.
Aber wenn man, wie ich in diesem Moment, an bestimmte Daten gebunden ist, gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Haus etwas schwieriger. Um nicht zu sagen, es ist fast unmöglich in der gewünschten Region (ich konnte es mir ja nicht leisten, durchs ganze Land zu fahren), in einem durch die Flüge festgesetzten Zeitrahmen ein Objekt zu finden.
Also habe ich die Idee recht schnell wieder verwerfen müssen.
In Valparaíso hat eine Deutsche im Hostel gegen Kost und Logis gearbeitet. Ich saß einmal neben ihr, als sie sich für weitere Jobs an anderen Orten bewarb. Irgendwas mit WorkAway.
Schnell suchte ich in Google und fand das Portal, bei dem man gegen wenige Stunden Arbeit am Tag ein Bett und drei Mahlzeiten erhält.
Ich meldete mich an, zahlte die 23 Euro Registrierungsgebühr und schickte ein paar Bewerbungen raus. Man kann nämlich einfach einen Zielort eingeben und kann dann eine Liste mit allen Hosts einsehen.
Einen Tag später hatte ich eine Familie in Auckland, bei der ich unterkommen konnte.
Ich kann kaum schätzen, wie viel ich dadurch gespart habe.
Aber ich gehe von mindestens 1000 Euro aus.
Je nachdem wie viel Du sparen musst, hast Du also unterschiedliche Möglichkeiten. Hier nochmal ein Überblick:
Airbnb
Bei Airbnb kannst du Unterkünfte in allen Preiskategorien bei Privatpersonen buchen. Jeder, der ein Gästezimmer hat, kann dieses über das Portal anbieten. Gerade in teuren Städten oder wenn man mit mehreren Personen reist, kann man dort ganz tolle Unterkünfte finden. Für allein Reisende ist das meiner Meinung nach nur etwas, wenn man großen Wert auf Privatsphäre legt und Locals kennenlernen möchte. Andernfalls ist die nächste Variante besser für dich geeignet.
Hostels
Wenn du günstig unterkommen möchtest oder musst und vielleicht auch sehr gesellig bist und viele andere Traveller kennenlernen möchtest, ist ein Hostel wahrscheinlich die beste Variante für dich. In einigen Ländern in Asien und Lateinamerika gehen die Preise schon bei 3 € los, sodass sich die Kosten dort wirklich in Grenzen halten und du dir sogar als Low Budget Traveller mal was leisten kannst. Der Nachteil ist, dass es häufig nur Dorms, also Mehrbettzimmer, gibt, sodass man nicht immer mit Privatsphäre rechnen kann. Außerdem solltest du in Hostels einen gesteigerten Wert auf Sicherheit legen. Einfach mal den Computer offen auf dem Bett liegen lassen, ist da nicht drin. Da es aber eigentlich in jedem Hostel Schließfächer in den Zimmer gibt, stellt das kein wirkliches Problem dar.
Couchsurfing
Couchsurfing ist die kostenfreie Alternative zu Airbnb. Privatpersonen stellen dir eine Couch und manchmal sogar ein richtiges Bett zur Verfügung, auf der du, ohne etwas zu zahlen, übernachten kannst. Wenn du möchtest, kannst du als Gegenleistung anbieten, zu kochen, oder machst einfach ein kleines Gastgeschenk. Aber wenn ich an meine Couchsurfing-Erlebnisse zurückdenke, wollten die meisten nichts annehmen. Die einzige „Gegenleistung“ war, dass ich ihnen von meinen Reisen erzählen sollte.
House Sitting
House Sitting kannst du, wie erwähnt, über verschiedene Plattformen machen. Die Anmeldung kostet meistens Geld, aber das lohnt sich ja dann schon ab dem ersten Mal, wenn man auf eine Wohnung oder ein Haus aufpassen kann. Da ich mich schon einige Male auf den einschlägigen Seiten umgeschaut habe, weiß ich, dass oft sogar die Nutzung des Autos mit inbegriffen ist. Ich werde es bestimmt bald ausprobieren und dann berichten.
Arbeit gegen Kost und Logis
Auf verschiedenen Seiten wie WorkAway, HelpX und Woof kannst du je nach Vorliebe Jobs finden, für die du nicht bezahlt wirst, sondern für die du als Gegenleistung Unterkunft und drei Mahlzeiten erhältst. Das habe ich in Neuseeland und Australien gemacht und zwei von drei Erfahrungen waren wirklich sehr gut, sodass ich zumindest WorkAway durchaus weiterempfehlen kann. Über WorkAway und HelpX findet man Jobs, bei den man beispielsweise babysittet, Garten arbeitet verrichtet oder im Haushalt hilft. Woof hingegen steht für Working on Organic Farms. Das ist mehr etwas für Naturverbundene, die sich für das Leben auf einer Farm interessieren.
Reisen fürs schmale Portemonnaie
Reisen fürs schmale Portemonnaie ist ein Ratgeber für alle Low Budget-Reisenden. Hier findet ihr zum einen Tipps und Tricks zum Sparen…
- beim Transport
- bei der Unterkunft
- beim Essen
- in der Freizeitgestaltung (Sightseeing etc.)
Mit 8.000 Euro inklusive aller Flüge bin ich einmal um diesen Planeten gereist. Mit meinen Tipps kannst du das auch! Plane deine eigene große Reise besser und stelle dich auf das ein, was auf dich zukommt.
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