Mein Must-See #1 in SOA: Angkor Wat
Vor meiner Abreise aus Deutschland habe ich mir nicht wirklich viele Gedanken über meine Reiseziele gemacht.
Das hat sich als äußerst sinnvoll erwiesen, als ich aus Geldmangel und wegen meines Fußes nicht so viel reisen konnte, wie ich gewollt hätte. Aber einige Must-Sees hatte ich sehr wohl.
Darunter war Angkor Wat in Kambodscha. Wenn du noch mehr über Kambodscha lesen willst, dann schau mal in diesen Blogpost zum Thema literarisches Fernweh.
Dementsprechend hatte ich fast keine andere Wahl, als von Koh Lanta nach Siem Reap zu fliegen und diese unfassbar große Tempelanlage zu besuchen.
Da ich noch fünf Tage hatte, bis mein Flug nach Sri Lanka ging, blieb ich drei Nächte in Siem Reap.
Jule – eine Deutsche, die ich auf der Great Ocean Road kennengelernt hatte – hatte mir berichtet, dass man mit einem Tagesticket den Sonnenuntergang des Vorabends in Angkor – Angkor bezeichnet das gesamte Gebiet, während Angkor Wat der Name des berühmtesten Tempels in der Anlage ist – anschauen kann.
So hatte ich mir überlegt, dass ich am Tag nach meiner Ankunft dieses Angebot wahrnehmen könnte.
Sonnenuntergang über Angkor
Gegen 16 Uhr fuhr ich mit dem Tuk Tuk zu den Kassen, wo ich etwas mehr als eine halbe Stunde warten musste, bis die Kassen geöffnet wurden und wurde dann von meinem Tuk Tuk-Fahrer zu einem Hügel gebracht, von dem aus man den Sonnenuntergang sehen kann.
Nach ca. 50 m gab es eine Kleiderkontrolle, da man die Tempel nicht mit kurzen Hosen oder schulterfreiem Top betreten darf.
Ich hatte den Tuk Tuk-Fahrer zuvor gefragt, ob mein fast knielanges Kleid in Ordnung sei und er sagte, es sei kein Problem. Leider kam ich aber nun doch nicht durch die Kontrolle und musste bei einer der Verkäuferinnen (sehr clever, dass die da bereit stehen) eine Hose kaufen.
Oben angekommen, lief ich in eine sehr lange Schlange. Denn in den Tempel werden nur 200 Menschen gleichzeitig gelassen und das ist der einzige Ort, von dem aus man den Sonnenuntergang wirklich sehen kann.
Ich stellte mich an, hatte jedoch wenig Hoffnung.
Ich schaute immer wieder auf die Uhr und auch die Personen vor und hinter mir begannen, nervös zu werden.
Es ging wirklich schleppend voran.
Als wir uns langsam aber sicher dem Eingang näherten, sahen wir, wie diejenigen, die hineingingen, eine Art Ausweis bekamen und beim Verlassen wieder abgeben mussten.
Dieser wurde dann an den ersten in der Schlange weitergereicht. So war sichergestellt, dass immer genau 200 Menschen auf dem Tempel waren.
Um 18:36 Uhr war Sonnenuntergang. Gegen 18:15 Uhr waren wir schon geneigt, aufzugeben und einen Platz zu finden, von dem aus man zwischen den Bäumen hindurchschauen kann.
Da kam plötzlich Bewegung in die Reihen. Wir interpretierten das so, dass die Sonne damit hinter den Bäumen verschwunden sein musste.
Trotzdem wollten wir wissen, ob man wenigstens einen guten Ausblick hat – nach einer Stunde anstehen.
Zu unserer Freude war die Sonne aber nur hinter einer Wolke verschwunden gewesen.
Warum so viele den Tempel verlassen hatten, war mir nicht klar, aber damit kam ich genau rechtzeitig, um den Sonnenuntergang sogar zu filmen. Leider hatte ich nichts, um mein Handy zu stützen, sodass ich es halten musste. Dadurch ist das Video ziemlich verwackelt.
Aber es war atemberaubend!
Sonnenaufgang über Angkor
Für den nächsten Tag hatte ich eine Halbtagestour gebucht.
Um 4:30 Uhr sollte ich abgeholt werden, da gegen 5:30 Uhr Sonnenaufgang war.
Ich wartete und wartete und wurde immer nervöser.
Um 5:05 Uhr kam der Minivan endlich und wir fuhren direkt nach Angkor.
Es waren nur zwei andere Touristen zu dieser Tour da, aber wir waren alle so früh am Morgen nicht wirklich gesprächig. Die zwei anderen – ein Südkoreaner und ein Chilene – mussten noch die Eintrittskarten kaufen, sodass ich dachte, wir würden den Sonnenaufgang verpassen.
Am Ende kamen wir dann aber doch rechtzeitig und es dauerte gute 15 Minuten, bis die Sonne uns mit den ersten Strahlen über Angkor Wat beehrte. Es war noch schöner als der Sonnenuntergang und das Video ist auch deutlich besser geworden, da ich mein Handy abstellen konnte.
Die Tempel von Angkor
Danach ging es erst mal frühstücken, während sich die Menschenmassen in Angkor Wat drängten, dem Haupttempel in Angkor, der im 12. Jahrhundert als Mausoleum für den damaligen König gebaut worden war.
Angkor Wat
Als wir 45 Minuten später nachkamen, hatten wir den Tempel fast für uns allein. Das kann ich also nur empfehlen.
Obwohl es nicht mal 8 Uhr war, kamen wir alle ganz schön ins Schwitzen. Wir verbrachten gut drei Stunden in Angkor Wat, bis wir zum nächsten Tempel weiterfuhren.
Mit dem Minivan ging es von Tempel zu Tempel (insgesamt drei), aber innerhalb der Tempel ist man zu Fuß unterwegs. Dabei läuft man deutlich mehr, als man sich das so vorstellt.
Am Ende sind wir etwa sechs Stunden lang in der prallen Sonne gelaufen. Dann wurde mir auch klar, warum Halbtagestouren angeboten wurden und deutlich beliebter waren als Ganztagestouren.
Ta Prohm
Der zweite Tempel, den wir besichtigten, war Ta Prohm, der im Film Tomb Raider zum Schauplatz wird.
Die Bilder, auf denen man sieht, wie sich die Wurzeln ihren Weg bahnen und es so aussieht, als würden die Bäume direkt aus den Tempeln wachsen, kennen wir alle.
Das war ein unglaublicher Anblick.
Die Natur findet einen Weg.
Der Grund, warum nur Ta Prohm von den Bäumen langsam zerstört wird, während die anderen Tempel in einem hervorragenden Zustand sind, ist, dass die ersten Restauratoren beschlossen hatten, einen Tempel so bestehen zu lassen, wie er war. Die anderen wurden vollkommen restauriert und von den Spuren der Vegetation befreit.
Auf dem Weg von Ta Prohm zum Minivan kamen wir an einem Baum vorbei, an dem sich eine Affenfamilie lauste. Ich kniete mich hin, um Fotos zu machen. Plötzlich spürte ich einen Zug an meiner Kameratasche, die ich umgehängt hatte:
Ein Affe suchte darin nach etwas zu essen und versuchte mir die Tasche zu entreißen, als ich ihn bemerkt hatte.
Ich schaute direkt in seine Augen, in denen ich wie in einem offenen Buch lesen konnte, dass er die Tasche haben wollte. Um jeden Preis.
Da er daran zog, konnte ich sie nicht vom Kopf streifen. Wahrscheinlich hat dieses Tauziehen nur Sekunden gedauert. Mir kam es aber vor wie mehrere Minuten.
Am Ende schnappte er sich den Deckel meiner Kamera und gab auf.
Er ließ von ihm ab, als er verstand, dass er ihn nicht essen konnte.
Ich war mit dem Schrecken davon gekommen und wir liefen weiter, um zum Minivan zu kommen, der uns zu unserem nächsten Ziel brachte.
Die Terrasse der Elefanten
An der Terrasse der Elefanten machten wir nur schnell ein paar Fotos.
Der Bayon-Tempel
Und dann ging es auch schon zum letzten Tempel unserer Tour: Bayon.
Dieser ist wegen der Gesichter bekannt, die bis zu sieben Meter hoch sind und in die Türme gemeißelt wurden.
Ich muss aber ehrlich gestehen, dass zu diesem Zeitpunkt bei mir die Luft raus war. Ich war fix und fertig vom Laufen und der Hitze. Für mich war das ein echter Marathon, nachdem ich wochenlang auf der faulen Haut gelegen hatte, um meine Verstauchung auszukurieren.
Ich saß also einfach im Schatten auf dem kühlen Stein des Tempels und wartete, bis wir weiterfuhren. Der Südkoreaner und der Chilene wollten danach tatsächlich noch ins Museum! Ich einfach nur ins Bett…
Also ließ ich mich im Hostel absetzen und ich glaube, ich war eingeschlafen, noch bevor mein Kopf das Kissen berührte.
Mein Fazit zu Angkor Wat
Angkor Wat bzw. Angkor allgemein stand schon sehr lange auf meiner Bucket List. Die Fotos und Erzählungen ließen ein mystisches Bild in meinem Kopf entstehen. Häufig wird man in solchen Situationen enttäuscht. Nicht so in Angkor. Die gigantische Tempelanlage hält unheimlich viel bereit und ist ein fantastischer Ort für Fotos.
Warst du schon mal in Angkor? Dann berichte mir in den Kommentaren davon!
Liebe Barbara,
Wow, einfach nur wow. Ein schöner Artikel über Anker Wat. Ich bin seit diesem Jahr begeistert von Anker Wat, daher auch mein Ziel für 2016.
Liebe Grüße Annika
Hi Annika,
von Angkor Wat kann man auch nur begeistert sein! Wobei ich damit auch eine negative Erfahrung verbinde, denn nachdem ich am späten Mittag aufgewacht war, ging es mir echt schlecht… Habe das in meinem Buch beschrieben. Ich sage dir: Das war sehr unangenehm!
Liebe Grüße und schonmal viel Spaß in Kambodscha! Drücke die Daumen, dass es klappt!
Barbara
Angkor Wat ist einer der wenigen Orte in Südostasien, von denen ich weiß. Bisher ist diese Weltregion noch ein großer weißer Fleck für mich, aber Angkor Wat muß wirklich sehr beeindruckend sein. Danke für Deine Bilder, Barbara. Da bekommt man einen guten Eindruck.
Liebe Monika,
Es freut mich, dass du findest, dass man durch meinen Bericht und die Bilder einen guten Eindruck bekommt! Angkor war eine unglaubliche Erfahrung, die mir sehr wichtig war…
Liebe Grüße,
Barbara
Hallo Namensvetterin!
Die Tempel in Angkor und der Gegend darum herum finde ich auch so faszinierend! Allerdings ist es durch die Hitze echt anstrengend und ich war viel zu faul bzw. müde, mir einen der Sonnenauf- oder -untergänge anzuschauen… Was ich da verpasst habe, konnte ich jetzt in Deinem Beitrag sehen. Wirklich schön.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo zurück Namensvetterin :)
Das mit der Hitze ist leider so wahr. In meinem Buch Meine Weltreise schreibe ich auch darüber, dass ich nach dem Tag in Angkor wohl einen Hitzschlag oder sowas hatte. Auf jeden Fall ging es mir SEHR schlecht! Gelohnt hat es sich aber trotzdem :)
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara, danke für diesen traumhaften Ausflug an einen der magischsten Orte, den ich bisher in SOA besucht habe. Beeindruckende Fotos hast Du gemacht, das mit dem Baum, der aus dem Tempel wächst, ist besonders schön!Ja, die listigen Affen, mir haben welche tatsächlich in Indien an einem Bergtempel welche die Sandalen geklaut, die ich vor dem Tempel abgestellt hatte … Liebe Grüße, Alexandra
Liebe Alexandra,
danke dir :D Freut mich sehr, dass ich dich mit meinen Fotos mit auf meine Reise nehmen konnte. Das mit den Affen ist leider manchmal so eine Sache. In Gibraltar wollten sie mir ja meine Objektive aus der Kameratasche klauen! Das fand ich gar nicht lustig!
Liebe Grüße
Barbara
Wunderschöne Eindrücke von Angkor Wat, liebe Barbara! Das scheint wirklich eine beeindruckende Sehenswürdigkeit zu sein, von der ich leider bis jetzt nur gelesen habe. Selbst war ich noch nie im fernen Asien unterwegs. Auf Reisen nehme ich es auch gerne in Kauf, frühmorgens aufzustehen, um einzigartige Momente wie deinen Sonnenaufgang über Angkor erleben zu können. Das sind so unglaubliche Momente, die du auf deinem Foto perfekt festgehalten hast :) LG, Anita
Liebe Anita,
danke dir! Es freut mich, dass dir die Fotos gefallen! Manchmal lohnt es sich wirklich, früh aufzustehen…
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara, ich liebäugle schon so lange mit Angkor Wat aber mich schrecken mittlerweile der Hype, der Troubel und die vielen Menschen auch ziemlich ab. Wie hast Du das empfunden? Ist es notwendig eine Tour zu buchen oder kann man ganz ungestört auch selbst dort umherwandern?
Liebe Eva,
Ich würde auf jeden Fall eine Tour buchen bzw. mit einem Tuk Tuk dorthin fahren, dessen Fahrer Touren anbietet. Das Gelände ist viiiiiieeeel zu groß und unübersichtlich, um sich da allein hinzuwagen. Ungestört umherwandern kannst du dennoch! Wenn du nicht zu den bekanntesten Tempeln gehst (oder außerhalb der Rush Hour), wirst du nicht sooo viele Leute antreffen, weil sich das total verläuft :)
Liebe Grüße
Barbara
Hallo liebe Barbara,
mich beeindruckt vor allem die Natur, die sich ihren Weg durch die Tempel sucht. Die Bilder gefallen mir ganz besonders gut. Auch Bayon sieht wirklich bemerkenswert aus. Diese Tempelanlagen faszinieren und gruseln mich zugleich.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
das stimmt, einige der Tempelanlagen haben wirklich was gruseliges… Aber die Natur ist unglaublich!
Liebe Grüße,
Barbara
Liebe Barbara,
danke für den kleinen Flashback! Angkor Wat war das absolute Highlight meiner Reise durch Vietnam und Kambodscha. Ich habe 2 Tage in der Tempelanlage verbracht, um möglichst viel zu sehen. Aber die Hitze schlaucht wirklich extrem, so dass wir am zweiten Tag dann auch früher wieder nach Siem Reap zurück sind.
Liebe Grüße,
Marion
Liebe Marion,
gern geschehen :) Zwei Tage hört sich nach einer deutlich gesünderen Anzahl an als ein Tag! Beim nächsten Mal würde ich das definitiv anders machen!
Liebe Grüße,
Barbara
Hallo Barbara,
Ich habe mir grade noch eine Dokumentation über Angkor Wat angeschaut, da kommt dein Artikel genau richtig. Unglaublich was für eine Geschichte in diesem Bauwerk steckt und ich kann mir ehr gut vorstellen, dass man genau das auch fühlt, wenn man dort unterwegs ist.
Liebe Grüße Jessica
Hi Jessica,
Da hast du vollkommen Recht! Die Tempelanlage ist nicht nur gigantisch groß, sondern auch geschichtlich von unfassbarer Bedeutung…
Liebe Grüße,
Barbara
Hallo Barbara,
das sieht alles so wunderschön aus :)
Die Sache mit dem Affen kommt mir irgendwie bekannt vor :D Im Monkey Forest in Ubud hatte es ein Auffe auch auf meinen Kameradeckel abgesehen. Allerdings konnte ich ihn dann irgendwie davon überzeugen, dass mein Kugelschreiber viel spannender ist…
Viele Grüße
Luisa
Hi Luisa,
Irgendwie scheint jeder Reisende eine Affenerfahrung gemacht zu haben hahaha
Liebe Grüße,
Barbara
wow einfach erschlagend beeindruckend. Was für eine Kulisse. Bitte bitte unbedingt ab nach Japan und so toll berichten! Gute Reise! ;)
Lieber Marc,
hahaha, danke dir für das Kompliment! Wenn mich jemand einlädt, fliege ich sehr gerne nach Japan. Aber für mich ist das aktuell noch nicht meine Preiskategorie. Aber wer weiß: Ich bekomme immer mehr Einladungen von Tourism Boards rund um die Welt. Vielleicht kommt ja bald das japanische auf mich zu :)
Liebe Grüße,
Barbara
Hallo Barbara. Mit Freude lese ich deinen Bericht über Ankor. Da kommen Errinnerungen hoch. Auch wir hatten mi der Hitze zu kämpfen und waren doch erschlagen von Eindrücken.
Gruß herbb
Hallo Herbb,
tja, das scheint nicht nur uns so zu gehen :) Danke dir für deinen Kommentar!
Liebe Grüße,
Barbara