Auschwitz in Fotos – Wenn Worte nicht genug sind
Auschwitz
„Ob hier wohl jemals die Sonne scheint?“ Ich kam nicht umhin, mich das zu fragen, als ich bei nur drei Grad und grauem Himmel in Auschwitz aus dem Auto stieg.
Ich war sprachlos!
Ganz bewusst, hat dieser Beitrag ein anderes „Layout“. Kein „Deine Barbara“ am Ende, keine Newsletteranmeldung, keine weiteren empfohlenen Beiträge. Das erschien mir alles nicht wichtig. Und ganz bewusst, wird dieser Beitrag fast nur aus Fotos bestehen. Denn dieses Leid, dieses Gefühl der Ohnmacht… das können Worte nicht beschreiben. Fotos können das zwar auch nicht, aber diese Art von stiller Berichterstattung erschien mir persönlich am pietätvollsten.
Ein Ort, der eigentlich aus über 40 Camps besteht. Gesehen habe ich zwei von ihnen gesehen – Auschwitz I und Auschwitz 2-Birkenau. Mehr als genug Elend für einen einzigen Tag. Eigentlich für ein ganzes Leben.
Daher lasse ich nun meine Bilder sprechen:
Auschwitz I
Arbeit macht frei – Schon der Eingang lässt mir das Herz in die Hose sacken. Hier sind die Gefangenen jeden Tag durchgelaufen. Ich ducke mich, als ich hindurchlaufe. Warum ich das tue, weiß ich gar nicht.
Das Museum enthält unter anderem Berge. Berge von Taschen, Berge von Schuhen, Berge von Bürsten, Berge von Töpfen, etc. Die wenigen Habseligkeiten, die die Juden dabei hatten. Alles musste abgegeben werden. Man sagte ihnen, sie sollen die Taschen mit ihren Namen und ihrer Anschrift kennzeichnen, damit man sie wiederfände. So dachten sie bis zum Schluss, dass sie ihre Sachen wiederbekämen und in Auschwitz weiterleben dürften.
Wer ausgewählt wurde, zu arbeiten und nicht gleich ermordet zu werden, musste auf solchen Strohlagern schlafen.
Auschwitz II-Birkenau
Nach 1,5 Stunden fuhren wir von Auschwitz I zu Auschwitz II-Birkenau. Dort wurden wohl 90 Prozent aller Opfer – zum größten Teil Juden, aber auch Sinti und Roma, Polen, Soviets – ermordet.
In ein solches Abteil wurden bis zu 80 Menschen gequetscht. Tote wurden zwischendrin rausgeholt. Neue kamen dann hinzu.
Auf dem Tritt dieses Zugabteils siehst du abgelegte Steine. Warum? Sie sind schwerer als Blumen und bleiben daher dort liegen…
Und in einer der Baracken sehe ich dann plötzlich dieses Herz aus Steinen:
Das Licht scheint durch das winzige Fenster, denn die Sonne scheint sich mit aller Kraft den Weg durch die Wolkendecke zu bahnen. Ein Lichtblick auch für uns? Für die Menschheit?
Ich hoffe es inständig.
Liebe Barbara,
ich war vor ein paar Jahren auch dort und es ist wirklich hart zu ertragen. Bei deinem Beitrag kommen mir wieder die Tränen…
Liebe Karin,
komischerweise habe ich nicht geweint. Ich hatte es eigentlich erwartet. Aber das ist einfach lähmendes Leid, das meine Tränen erstickt. Einfach grausam, was Menschen sich antun können. Jetzt in Israel und Palästina erlebe ich es ja direkt wieder – und rede mit Menschen, deren Leben davon vollkommen betroffen ist. Unglaublich. Unfassbar.
Barbara
Hallo Barbara,
sehr beeindruckende Fotos! Da werden sofort wieder Erinnerungen an meinen eigenen Besuch in Auschwitz wach (http://www.breitengrad66.de/2014/03/18/ein-besuch-in-auschwitz/).
Um Deine Frage zu beantworten: Tatsächlich scheint dort manchmal die Sonne. Als ich dort war, hatten wir herrliches Wetter. Das machte den Ort aber nicht erträglicher. Ganz im Gegenteil. Der Gedanke, dass ich mit meinen Freunden hier an einem schönen Frühlingstag frei umherspazieren durfte, während einst die unvorstellbarsten Dinge hier passierten, erscheint mir bis heute irgendwie nicht fassbar.
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
danke dir! Ich kann mir vorstellen, dass sich Sonnenschein dort falsch anfühlt. Und ja, allgemein ist das nicht fassbar und ertragbar, was dort passiert ist. Ich glaube, es ist zu viel Leid. Man kann das gar nicht fassen…
Liebe Grüße,
Barbara