Die einzigartigen 38 Royal Projects in Thailand
Die einzigartigen 38 Royal Projects in Thailand

Während seiner Regentschaft initiierte der beliebte König Bhumibol Aduladej zahlreiche sogenannte königliche Projekte. Das Ziel war es, den Bauern Alternativen zum Opiumanbau zu bieten, die Ärmsten Thailands zu unterstützen, den Reichtum des Landes zu teilen und sich um die natürlichen Ressourcen Thailands zu kümmern. Der König widmete sein ganzes Leben der Verbesserung der Lebensverhältnisse der thailändischen Bevölkerung, vor allem der Bauern, der Bekämpfung der Armut und der Wahrung der nationalen Ressourcen für zukünftige Generationen. Dieses Engagement für sein Land und sein Volk ist in den verschiedenen königlichen Projekten allgegenwärtig.

Produkte der Royal Projects Foundation
Die Royal Projects – Wie alles begann
Im Jahre 1969 besuchte der damalige König Bhumibol Adulyadej ein Dorf in den Bergen bei Chiang Mai. Damals war Anbau von Opium weit verbreitet und die Bauern waren nicht selten selbst abhängig von der Droge waren.
Der König erfuhr, dass die Bauern mehr Geld verdienen könnten, wenn sie anstelle des Opiums eine einheimische Pfirsichsorte anpflanzen würden. Daraufhin wies er das Crown Property Bureau, die thailändische Einrichtung zur Vermögensverwaltung der könglichen Familie, an, 200.000 Baht (heute wären das etwas mehr als 5500 Euro) zur Verfügung zu stellen, um dieses Projekt zu realisieren und weiter nach der für arme Regionen am ertragreichsten Sorte Obst bzw. Gemüse zu forschen.
In den darauffolgenden Jahren erlangt das Projekt immer größere Bekanntheit und internationale Organisation starteten Unterstützungsmaßnahmen. So kam es, dass 1972 auch die Vereinten Nationen den Wert der Förderung von Alternativen zum Opiumanbau erkannten und ein Programm zur Bekämpfung von Drogenmissbrauchs in Angriff nahmen.
1992 änderte das königliche Projekt seinen Namen in Royal Project Foundation und wurde zu einer öffentlichen Organisation zum Wohle des Volkes.
Die Ziele der Royal Projects
Auch wenn das primäre Ziel der Royal Projects die Unterstützung der Hill Tribes war und König Bhumibol den Opiumanbau bekämpfen wollte, gab es auch weitere Gründe:
- Verhinderung der Zerstörung natürlicher Ressourcen
- Optimale Nutzung der vorhandenen Ressourcen des Landes
- Alternative Anbaumöglichkeiten zum Wohle der thailändischen Wirtschaft
Welche königlichen Projekte gibt es?
Im Laufe der Jahre kamen mehr und mehr Projekte hinzu, sodass das Programm mittlerweile 38 Entwicklungszentren für die Forschung und Entwicklung neuer Maßnahmen umfasst. Von Chiang Mai, wo es noch immer 27 Entwicklungszentren gibt, hat es sich auf weitere Provinzen im Norden Thailands ausgebreitet und nun gibt es auch Zentren in Chiang Rai, Mae Hong Son, Lamphun und Phayao.
Heutzutage sind sie auch beliebte Ziele für Touristen in Thailand.
Die Projekte selbst werden ständiger Kontrolle unterzogen und dann den entsprechenden Gegebenheiten angepasst, sodass sich auch weiterhin die Lebensqualität der wirtschaftlich schwachen Bevölkerung verbessert.
Beim Verkauf der weiterverarbeiteten Produkte wird dann darauf hingewiesen, dass es aus einem Royal Project hervorgegangen ist. Auf einem Flug mit Thai Airways habe ich zum Beispiel Marmelade bekommen, deren Früchte vom Anbau eines Royal Projects kamen.
Zudem gibt es Projekte für den Umweltschutz. Diese untersuchen die Hochlandumgebung, Wälder, Wasser und Boden. Auf diese Weise sollen nachhaltige Erträge optimiert werden.
Ich selbst habe ein Royal Project in Chumphon gesehen, bei dem König Bhumibol persönlich nach verschiedenen Flutkatastrophen die Errichtung eines Damms beauftragt hat. Das so entstandene Wasserreservoir sorgte für die Schaffung eines einzigartigen Biotops. Sein Name lautet: Nong Yai Royal Development Project. Über dieses Reservoir führt eine ein Kilometer lange Brücke auf eine Insel. Diese ist Ausflugsziel für Locals und Reisende zugleich.
Außerdem war ich bei meinem Besuch in Mae Hong Son an einem See. Eigentlich hatte ich nur gesehen, dass man hier richtig schöne Fotos machen kann. Dann stellte sich aber heraus, dass es sich um ein Royal Project handelte.
Es befindet sich in Ban Ruam Thai und trägt den Namen Pang Ung. Der Name „Ung“ bedeutet im nordthailändischen Dialekt „Tiefland-Feuchtgebiet“, und das Gebiet ist bekannt für die einzigartigen Zwei- und Dreizapfen-Kiefern, die das weite Reservoir säumen und von üppigen Bergen umgeben sind.
Aufgrund seiner atemberaubenden Landschaft wird Pang Ung oft als „das Schweiz von Thailand“ bezeichnet, auch bekannt als „das Land der drei Nebel“ (tatsächlich habe ich einige Nebel-Fotos in dieser Gegend gemacht – allerdings nicht an diesem See).
Früher wurde die Region als illegaler Opiumanbauort genutzt, doch heute hat sich das Gebiet zu einem beliebten Ziel für Naturliebhaber entwickelt. Hier werden verschiedene Pflanzen und Kräuter für die traditionelle thailändische Medizin angebaut. Das kühle Klima sorgt für bunte Winterblumen, die das Dorf zieren. Zudem gibt es Aquakulturteiche, die gefährdete Tierarten wie den Khiat Laewo (kleine grüne Frösche) schützen, die kurz vor der Ausrottung stehen.
Das Pang Ung Royal Development Project ist ein wahres Naturparadies, das einen faszinierenden Einblick in die Bemühungen Thailands gibt, ökologische Nachhaltigkeit mit traditionellen landwirtschaftlichen Praktiken zu vereinen. Und du kannst hier für kleines Geld sogar campen!

Der Campingplatz Pang Ung ist eines der Royal Projects
Die Rolle der Royal Projects nach dem Tod von König Bhumibol
Nach dem Tod von König Bhumibol im Jahr 2016 blieben die Royal Projects eine bedeutende Säule in der thailändischen Entwicklungsstrategie, auch wenn der Verlust des Monarchen eine unschätzbare Lücke hinterließ. Die Projekte wurden weiterhin fortgeführt, jedoch unter der Führung des Sohnes und neuen Königs, der den königlichen Rahmen und die Werte des Vaters aufrechterhielt.
Die königliche Familie, insbesondere das Crown Property Bureau, sowie andere thailändische Behörden und private Partner übernahmen zunehmend die Verantwortung, um sicherzustellen, dass die Royal Projects auch langfristig bestehen und weiterentwickelt werden.
Ein wesentlicher Schritt nach dem Tod des Königs war die verstärkte Einbindung von staatlichen Institutionen und der Zivilgesellschaft in die Führung und Verwaltung der Projekte. Die Royal Project Foundation, die bereits unter König Bhumibol als selbstständige Organisation agierte, erhielt weiterhin Unterstützung, allerdings wurden die Projektziele und der Fokus stärker auf Nachhaltigkeit und Selbstgenügsamkeit ausgerichtet.
Besonders im Bereich der Umweltschutzmaßnahmen und der alternativen Landwirtschaft, die durch die Royal Projects gefördert werden, wurde der Fokus verstärkt auf wissenschaftliche Forschung und Innovation gelegt, um die Projekte zukunftsfähig zu machen.
Die lokale Bevölkerung und die Hill Tribes, die von den Royal Projects profitieren, sehen die Projekte nicht nur als Initiativen der königlichen Familie, sondern als ein Symbol der Kontinuität und des Engagements für das Wohl des Landes. Auch wenn die königliche Verbindung weiterhin betont wird, liegt der Erfolg der Royal Projects heute mehr denn je in der Zusammenarbeit zwischen staatlichen, privaten und lokalen Akteuren, die sicherstellen, dass die ursprünglichen Ziele auch ohne die direkte persönliche Präsenz des Königs weiter verfolgt werden können.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Royal Projects
Die Royal Projects haben seit ihrer Einführung nicht nur das Leben der landwirtschaftlich abhängigen Bevölkerung in den ländlichen Gebieten Thailands verbessert, sondern auch erheblich zur wirtschaftlichen Stabilität des ländlichen Raums beigetragen. Indem alternative Einkommensquellen zum Opiumanbau geschaffen wurden, haben die Projekte Millionen von thailändischen Bauern in den Bergregionen dabei unterstützt, von einer illegalen und unsicheren Einnahmequelle zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken überzugehen.
Insbesondere die Förderung des Anbaus von Obst und Gemüse, das in der Region bislang kaum produziert wurde, hat den Landwirten geholfen, den Markt zu diversifizieren und stabilere Einkommensströme zu erzielen.
Die Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft und innovativen Anbaumethoden hat auch dazu beigetragen, die Produktivität und Effizienz der lokalen Wirtschaft zu steigern. Projekte wie die Entwicklung von organischen und exportfähigen Agrarprodukten haben außerdem auch internationale Märkte erreicht, was die wirtschaftlichen Perspektiven der Region erweitert hat.
Darüber hinaus hat der Fokus auf Umweltschutz und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen dazu beigetragen, die natürlichen Ressourcen Thailands langfristig zu sichern, was wiederum die Grundlage für eine stabile und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung bietet.
Zusätzlich hat die Förderung des Ökotourismus durch die Royal Projects das wirtschaftliche Potenzial der Region weiter gestärkt. Die Entwicklungszentren und nachhaltigen landwirtschaftlichen Projekte ziehen zunehmend Touristen an, die sowohl an der natürlichen Schönheit der Region als auch an den umweltbewussten Praktiken interessiert sind. Der daraus resultierende Tourismus hat Arbeitsplätze in den Bereichen Gastgewerbe und Dienstleistung geschaffen sowie die Wertschätzung für nachhaltige Projekte gefördert.
Insgesamt haben die Royal Projects dazu beigetragen, die wirtschaftliche Stabilität in den ländlichen Regionen Thailands zu erhöhen, indem sie den Übergang zu nachhaltigeren Einkommensquellen ermöglicht und gleichzeitig den ländlichen Raum auf die Herausforderungen einer globalisierten Wirtschaft vorbereitet haben.
Wie du und ich helfen können
Wenn auch du die Idee der Royal Projects toll findest und die thailändische Bevölkerung unterstützen möchtest, kannst du das ganz einfach tun, indem du beim Einkaufen zum Beispiel im 7/11 darauf achtest, dass du Produkte von der Royal Project Foundation kaufst. Es gibt auch eigene Läden, in denen nur Produkte aus den Royal Projects verkauft werden. Gerade kürzlich habe ich zum Beispiel einen solchen Shop am Flughafen BKK entdeckt. Achte einfach auf das Symbol.
So kannst auch du einen Beitrag leisten!
Mein Fazit zu den Royal Projects
Die Royal Projects in Thailand sind ein beeindruckendes Beispiel für das Engagement einer Nation, ihre natürliche Umwelt zu schützen, die Lebensverhältnisse der Bevölkerung zu verbessern und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen des Landes zu finden. König Bhumibol Adulyadej hat mit seinem visionären Ansatz gezeigt, wie man durch gezielte Projekte nicht nur die unmittelbare Armut bekämpfen, sondern auch langfristige positive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft erzielen kann.
Auch heute noch profitieren zahlreiche thailändische Dörfer und Gemeinschaften von diesen Initiativen, die inzwischen zu einem bedeutenden Teil des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens des Landes geworden sind. Die Projekte haben nicht nur die Lebensbedingungen der Hill Tribes und anderer ländlicher Regionen verbessert, sondern auch die Grundlage für nachhaltigen Tourismus und den Umweltschutz geschaffen.
Wenn wir also die Möglichkeit haben, zu diesen Bemühungen beizutragen, sei es durch den Kauf von Produkten oder durch die Unterstützung lokaler Projekte, können wir alle einen kleinen Teil dazu beitragen, die positiven Auswirkungen der Royal Projects weiter auszubauen.