Während der acht Monate auf Weltreise habe ich viel gelernt und schnell meine persönlichen Dos & Don’ts für die Packliste herausgefunden.
Ich habe festgestellt, dass einige Dinge auf meiner Packliste unnötig waren, aber auch dass andere Dinge für mich unersetzlich geworden sind und dass ich keine Reise mehr ohne sie machen möchte. Deswegen habe ich heute mal eine kleine Liste mit 10 Dingen, die für mich sehr wichtig sind, und 4 Dingen, die ab jetzt Zuhause bleiben, gemacht.
Meine Dos & Don’ts für die Packliste
#1 Mein iPhone & iPad
Ohne Handy verreisen heutzutage die Wenigsten und erst recht kein digitaler Nomade. Vor allem denkt man zuerst an Erreichbarkeit und die Möglichkeit, sich im Notfall bei der Familie und bei Freunden melden zu können. Aber spätestens auf dieser Reise ist mir bewusst geworden, wie sinnvoll ich mein iPhone* durch bestimmte Apps zum Reisen und Arbeiten einsetzen kann. Darauf möchte ich nicht mehr verzichten.
Ich werde regelmäßig gefragt, wofür ich denn neben meinem iPhone und einem Computer auch noch ein iPad *brauche. Eigentlich ist die Antwort ganz einfach. Erstens habe ich auf meinem iPhone nicht genügend Speicherplatz für meine Hörbücher und eBooks. Letztere sind auf einem iPad Display sowieso viel angenehmer zu lesen als auf dem Handy. Zweitens benutze ich mein iPad für Recherchen, wenn ich auf dem Computer arbeite. So muss ich nicht die ganze Zeit zwischen zig Fenstern wechseln, sondern kann auf dem Computer schreiben und auf dem iPad Infos für neue Blogposts recherchieren oder passende Wörter für meine aktuelle Übersetzung suchen.
#2 mein MacBook
Auf meine Weltreise bin ich ja ohne MacBook gegangen, wie ich auch in meiner Packliste beschrieben habe. Ich hatte viel zu große Angst, dass es mir geklaut werden würde. Aber jetzt weiß ich: Es gab einen Grund, warum ich auf Apple umgestiegen bin und ich möchte nicht mehr auf etwas anderem arbeiten als meinem MacBook. Ab jetzt kommt mir nichts anderes mehr in meine Reisetasche.
#3 Ohropax, Schlafmaske und aufblasbares Kissen
Ob im Hostel, im Nachtbus oder am Flughafen. Jeder Reisende musste schon an einem Ort schlafen, an dem das nicht so leicht fiel. Ohropax, eine Schlafmaske und ein aufblasbares Kissen wirken da Wunder! In meinem letzten Guest House habe ich zum Beispiel mit Ohropax geschlafen, weil die Klimaanlage so laut war und ich sie in der Nacht nicht ausschalten wollte. Was auch immer der Grund ist: Wenn es einen gibt, bist du überglücklich diese drei Dinge bei dir zu haben. Und sie nehmen ja fast keinen Platz weg…
#4 eine Bauchtasche
Ich fand es früher super peinlich, wenn meine Eltern im Urlaub mit Bauchtaschen rumgerannt sind. Bei der Planung meiner Weltreise kam dementsprechend gar nicht in Frage, dass ich überhaupt über eine Bauchtasche nachdachte. Dann war ich in Lateinamerika und merkte, wie unpraktisch Handtaschen und Rucksäcke in gewissen Situationen sind. Handtaschen werden gerne mal aus der Hand gerissen. Ich habe mich vom ersten Tag an unwohl gefühlt, eine Handtasche zu haben. Außerdem verteilt sich das Gewicht ja nur einseitig und nach einem ganzen Tag auf Achse, selbst wenn man regelmäßig die Seiten wechselt, tut von den Schultern bis zum Nacken alles weh, es verspannt sich und die Konsequenz sind bei mir immer Kopfschmerzen. Sehr schlecht!
Ein Rucksack hingegen ist zwar schon praktischer, aber ich habe mein Handy und mein Portemonnaie doch ganz gerne an einer Stelle, an der ich sie im Blick oder in meiner Hand haben kann. Beides ist bei einer Bauchtasche gegeben. Ich kann immer eine Hand auf ihr ruhen lassen und mit einem Blick nach unten, weiß ich, dass alles in Ordnung ist.
#5 eine Powerbank
Eine Powerbank ist wie eine mobile Ladestation für deine elektronischen Geräte, die du in der Handtasche tragen kannst. Ich hatte leider etwas Pech mit meinen Powerbanks. Die, die ich aus Deutschland mitgenommen habe, ging schon in Argentinien, also ganz am Anfang meiner Reise, kaputt. In den USA habe ich mir eine neue gekauft, aber auch die gab nur wenige Wochen später den Geist auf. Eine dritte konnte ich mir nicht leisten. Blöd gelaufen. Also werde ich wohl bei der nächsten ein bisschen mehr Geld investieren, damit ich diesmal ein bisschen länger etwas davon habe.
#6 ein großes Handtuch
Es gibt viele Backpacker, die meinen, man könnte auf ein Handtuch verzichten. Aber ganz ehrlich? In Hostels kostet es ein paar Euro, ein Handtuch zu leihen, und die möchte ich mir lieber sparen. Abgesehen davon hat mich mein Handtuch* in Lateinamerika bei so ziemlich jeder einzelnen Fahrt mit dem Nachtbus vor dem sicheren Tod durch Erfrieren gerettet, da die Busfahrer nachts die Klimaanlagen hochdrehen, als würden sie Geld für jedes Grad weniger bekommen.
#7 Kappe
Mit der Kappe ist es ähnlich wie mit der Bauchtasche. Ich fand es oft peinlich, wenn meine Eltern unbedingt wollten, dass ich eine Kappe trage, damit die Sonne nicht so auf den Kopf brennt. Heute ist es mir egal, wie es aussieht. Ich bin einfach froh, wenn ich keinen Sonnenbrand auf der Kopfhaut bekomme und ich auch ohne Sonnenbrille nicht geblendet werde. Und jeder, der schon einmal draußen gearbeitet hat, weiß, dass es nicht so einfach ist, auf dem Bildschirm etwas zu erkennen. Mit einer Kappe geht das deutlich besser! Probier‘s mal aus!
#8 meinen North Face Rucksack
Ich hatte einen faltbaren Tagesrucksack* (neudeutsch: Daypack) mit auf meine Weltreise genommen. Das wäre praktisch gewesen, wenn ich ihn wirklich nur für Tagestouren verwendet hätte. Aber da ich von Anfang an meinen Computer und mein iPad darin transportiert habe – schon allein, weil ich bei längeren Busfahrten, meine technischen Geräte bei mir haben wollte und nicht unten im Gepäckraum, wo ja der große Rucksack landet – musste relativ schnell was Neues und Stabileres her. Mein North Face Rucksack* hat gepolsterte Träger, einen Hüftgurt und einen zweiten vor der Brust. So spüre ich sein Gewicht (meistens so 6 bis 7 kg) überhaupt nicht mehr und er kann mir auch sicher nicht weggerissen werden.
#9 ein Tuch
Ob als Kopftuch in der Wüste, als Halstuch nach Einbruch der Dunkelheit oder um mich im kalten Bus einmal damit einzuwickeln. Mein Tuch – das ich auf Madeira gekauft habe, womit es auch gleichzeitig schöne Erinnerungen wach ruft – ist ab jetzt immer dabei. Es war mir auf der ganzen Reise ein treuer Begleiter, der auch nicht im großen Backback versauert ist, sondern immer in greifbarer Nähe in meinem Daypack oder jetzt im North Face Rucksack auf seinen Einsatz wartete.
Und auf folgende Dinge kann ich getrost verzichten:
Kindle
Da ich eBooks auf dem iPad lese, verstaubt mein Kindle* mittlerweile in meinem Backpack. Der Nachteil ist für mich auch, dass die Batterie jedes Mal, wenn ich es benutzen wollte, leer war. Ich habe es dann immer geladen, um es beim nächsten Mal verwenden zu können, aber entweder liegt es am Alter (es ist bestimmt fünf Jahre alt) oder es ist normal, dass die Batterie sich entleert, selbst wenn es nicht benutzt wird. Also habe ich immer auf meinem iPad gelesen. Für mich war mein Kindle also nur unnötiges Gewicht und Platzverschwendung.
Wanderschuhe
Ich hatte keine Wanderschuhe dabei, aber für den Machu Picchu brauchte ich welche, vor allem weil es geregnet hat und meine Reeboks nicht wasserdicht sind. Ich habe sie für 20€ in Puno auf dem Markt gekauft und schleppe sie seit diesem Tag mit mir rum. Ich denke immer, vielleicht brauche ich sie ja beim nächsten Ziel. Aber spätestens seit mein Fuß verstaucht ist, brauche ich sowieso keine Wanderschuhe mehr. Wahrscheinlich schenke ich sie einem Traveller, falls ich jemanden mit so kleinen Füßen (Schuhgröße 36) treffe. Wenn es nicht regnet, reichen für mich meine Reeboks.
Kleines Handtuch
Ich hatte ein zweites, kleineres Handtuch mit dabei. Das habe ich mit meinem ersten Paket (von dreien) zu meinen Eltern geschickt. Es war zwar klein, aber da es in über drei Monaten nur einmal zum Einsatz kam (und auch nur, weil ich es unbedingt mal benutzen wollte), war es definitiv Platzverschwendung.
Handtasche
Ich hatte meine Lieblingshandtasche mitgenommen. Sie ist super schön und so groß, dass sogar mein Computer reinpasst. Aber schon nach zwei Wochen war ich nur noch genervt. Sie war unpraktisch, wenn ich reiste und noch unpraktischer beim Sightseeing. Meine Handtaschensucht habe ich auf dieser Reise definitiv verloren. Und das ist auch gut so… Bei der nächsten Reise kommt bestenfalls eine ganz kleine mit, die keinen Platz wegnimmt und in die nur mein Portemonnaie und mein Handy reinpassen. Und vielleicht noch ein Labello (bitte bei Reisen in heiße Länder immer einen mit Lichtschutzfaktor kaufen!) und Taschentücher. Das war’s und reicht auch.
Liebe Barbara, hab herzlichen DANK für diese tolle und praxiserprobte Aufstellung.
Ich kann es kaum erwarten, mehr von Dir zu lesen :-)
Liebe Daniela,
ich habe zu danken, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meinen Post zu lesen und zu kommentieren. Ich freue mich sehr darüber!
Mehr kommt auf jeden Fall :)
Liebe Grüße,
Barbara
Also die Kindle Batterie sollte eigtl. 2-4 Wochen halten, bei täglichem Gebrauch. Das ist für mich auch der Hauptgrund, warum ein Tablet keinen Kindle ersetzen kann. Gerade auf Reisen kommt man ja nicht dauernd zum Aufladen.
Die Wanderschuhe und Funktionskleidung lass ich beim nächsten Mal auch daheim. ;)
Hi Florian,
früher hat mein Akku auch so lange gehalten. Mittlerweile entlädt es sich halt in dieser Zeit, wenn ich es nicht benutze… Mein Tablet hält übrigens, wenn ich das Internet nicht benutze und nur lese oder Hörbücher höre, auch mehrere Tage… Und im Notfall gibt es ja die Powerbank. Aber prinzipiell verstehe ich das Argument und schließlich habe ich mein Kindle ja auch deswegen mitgenommen.
Liebe Grüße,
Barbara