
Reise nach Japan: Tipps & Tricks für die 1. oder 2. Reise
Reise nach Japan: Tipps & Tricks für die 1. oder 2. Reise
Reise nach Japan: Tipps & Tricks für die 1. oder 2. Reise
GASTBEITRAG VON TIMUR SEYREK
Hallo, ich bin Timur vom Blog unterwegsundzuhause.de. Ich freue mich, einen Gastbeitrag über Japan schreiben zu können. Ich war in den letzten Jahren bereits zweimal in Japan, das letzte Mal Ende 2024, und habe mich in das Land verliebt – die Natur, die Kultur, die Menschen. Ich hoffe, ich kann hier einen Eindruck davon geben, warum der Inselstaat einfach wunderschön ist und auf jeden Fall auf deiner Bucket List sein sollte. Japan ist immer wieder eine Reise wert!
Warum nach Japan?
Bevor ich das erste Mal nach Japan reisen konnte, das war 2019, war das Land für mich eher ein kleines Mysterium. Ich kannte es vor allem aus Filmen und Serien, von denen vor einigen Jahren in Deutschland oft nur die großen Hits zu sehen waren. Über einen Bekannten, der seit über einem Jahrzehnt in Tokyo wohnt, habe ich immer wieder mal ein wenig von seinem Leben mitbekommen.
In den letzten Jahren ist die japanische Kultur auch in unseren Kreisen angekommen: Japanische Filme laufen sogar im Kino, Ramen-Shops gibt es in jeder Stadt immer mehr, sogar jährliche Japan-Festivals kann man mittlerweile überall in Deutschland besuchen. Die Animé- und Manga-Bewegung ist auch hierzulande immer größer geworden und damit auch das Interesse an dem Land.
Momentan ist auch der Wechselkurs sehr vorteilhaft für uns (Stand 2025), so dass Essengehen und Einkaufen in Japan wirklich lohnenswert ist.
In Japan gibt es so viel zu sehen, für jeden ist etwas dabei: Die High-Tech-Metropole Tokyo, wunderschöne Tempel in Kyoto, tropische Strände auf Okinawa, oder Skifahren in Hokkaido – all das kann man in Japan machen.
Es empfiehlt sich daher, eine Reise nach Japan vorzuplanen, und sich zu überlegen, was man genau machen möchte.

Kiyozumi-dera Tempelanlage in Kyoto
Beste Reisezeit für Japan
Eine Reise nach Japan kann man eigentlich immer unternehmen – je nachdem, worauf man Lust hat. Generell kann man aber für die Jahreszeiten folgendes sagen:
Frühling
Im Frühling (ab ca. Mitte März) ist Japan besonders schön, denn dann findet u.a. auch die bekannte, wirklich tolle Kirschblüte statt. Es gibt sogar extra Kalender jedes Jahr, mit denen man ungefähr planen kann, wann wo im Land die Kirschblüte je nach Witterung losgeht. Der Reisezeitraum ist sehr beliebt, weil auch die Temperaturen angenehm sind. Wenn die Kirschbäume anfangen zu blühen, hat man ca. ein bis zwei Wochen Zeit, die volle Pracht zu genießen. Es ist daher ratsam, vorher zu schauen, wo die Bäume gerade anfangen zu blühen.
Die sogenannte „Goldene Woche“ (Golden Week) in Japan sollte man generell für einen Trip nach Japan vermeiden. In dieser Woche sind mehrere Feiertage und ganz Japan ist unterwegs. Alles ist superteuer und ausgebucht. 2025 ist die Goldene Woche vom 29. April bis 5. Mai.
Sommer
Die Sommer (bis Ende August) sind in Japan oft sehr heiß und insbesondere sehr schwül. Das Spazieren in den Städten oder der Besuch von Sehenswürdigkeiten und Tempeln – oft mit sehr vielen Stufen, die zu erklettern sind – macht dann nicht besonders viel Spaß. Im Sommer würde ich eher von einer Reise nach Japan abraten, sofern man nicht auf Okinawa nur am Strand liegen möchte, oder in die Berge auf Hokkaido fährt, wo es etwas kühler ist.
Herbst
Ab September wird es langsam richtig schön in Japan. Anfangs kann es noch sehr warm bis heiß sein, aber spätestens ab Anfang Oktober dominieren angenehme Temperaturen und das bunte Herbstlaub die Insel. Kyoto und seine Tempel sind dann besonders schön und ergeben schönste Fotomotive. Man ist draußen, es ist in der Regel noch angenehm warm, nachts wird es aber schon frischer. Für mich neben dem (etwas teureren) Frühling die beste Reisezeit (bis ca. Ende November).
Winter
Die Winter in Japan sind oft sehr kalt und besonders im Norden auch sehr schneereich. Zum Skifahren nach Sapporo – es gibt sicherlich nichts schöneres. Schneemengen wie dort gibt es bei uns in der Regel nicht. Schneefans sind dort am besten aufgehoben. Ansonsten ist der Besuch eines Onsen sicherlich im Winter besonders toll – in heißen Quellen baden, wenn es draußen richtig kalt ist.

Der schneebedeckte Mount Fuji
Reiserouten
Je nachdem, wie lange man für eine Reise nach Japan Zeit hat, und ob man zum ersten Mal nach Japan reist, oder vielleicht sogar schon einmal dort war, empfehle ich unterschiedliche Reiserouten, um das Beste aus der Zeit rauszuholen.
Generell bin ich ein Freund davon, sich Zeit zu lassen, und sich auch viel treiben zu lassen, anstatt nur ein „Must-See“ nach dem anderen abzuklappern und mehr mit Ein- und Auschecken und Transfer zu verbringen als das Land wirklich zu genießen.
Zwei Wochen (zum ersten Mal) in Japan (ca. 10 bis 15 Tage)
- Start in Tokyo mit einem Aufenthalt von 3 bis 5 Tagen oder ein paar Tage länger, wenn man noch Tagesausflüge einplant. Man kann aber auch länger bleiben, da die größte Metropole der Welt unglaublich viel zu bieten hat und jeder Stadtteil unterschiedlich reizvoll ist. Shibuya, Asakusa oder Akihabara: Überall gibt es viel zu entdecken.
- Den Mount Fuji kann man mit einem Tagesausflug (entsprechende Bustouren gibt es bspw. bei GetYourGuide) erleben, aber noch besser ist es, 2 bis 3 Tage in Hakone zu verbringen, die Onsen-Kultur kennenzulernen und die Natur vor Ort etwas länger zu genießen.
- Kamakura ist ein toller Tagesausflug und in 1 Stunde von Tokyo aus zu erreichen. Die Kaiserstadt bietet viele Tempel und Kultur, aber auch die Insel Enoshima dort ist einen Besuch wert.
- Danach unbedingt mit dem Shinkansen nach Kyoto fahren. Gerade beim ersten Mal „muss“ man die zeitweise etwas überlaufenen, aber unfassbar schönen Spots wie den Fushimi Inari Taisha Schrein und den Kiyomizu-dera Tempel besuchen. Man kann die Stadt aber noch ein paar Tage länger genießen und viel mehr entdecken, oder Tagesausflüge unternehmen. 3 Tage nur für Kyoto sind das absolute Minimum, aber noch besser ist es, wenn man daraus 5 bis 6 Tage macht und die Stadt als Ausgangspunkt nutzt, um auch die Umgebung zu erkunden: Osaka ist nur 20 Minuten mit dem Zug entfernt, Nara ist ebenfalls um die Ecke (ca. 40 km).
- Osaka selbst hat mir persönlich nicht so besonders gefallen, insbesondere im Vergleich zu Kyoto, das direkt nebenan liegt. Ich würde hier nicht noch einmal übernachten, sondern die Stadt eher als Tagesausflug von Kyoto aus machen, und mich vor allem durch die Essensstände arbeiten.

Der Atomic Dome in Hiroshima
Alternativen und Ergänzungen für erfahrene Besucher und mehr Zeit
Wer von Tokyo und Kyoto genug hat, kann die Aufenthalte dort verkürzen oder streichen und stattdessen oder zusätzlich den Rest des Landes erkunden:
- Hiroshima und Miyajima Island ist bspw. von Kyoto aus in nur 2 Stunden mit dem Shinkansen erreichbar und eine unfassbar spannende Stadt für die man 2 volle Tage einplanen sollte. Die dunkle Geschichte nimmt einen zwar mit wenn man selbst vor Ort ist, aber mit dem Friedenspark inkl. Museum und Atomic Dome ist der Besuch einzigartig. Die Stadt selbst ist jung, modern, und vor allem die freundlichen Menschen haben mich begeistert. Auch die vorgelagerte Insel Miyajima ist ein Muss als Tagesausflug: Eine schönere Aussicht als von dem dortigen Berg auf Hiroshima und das Meer gibt es sonst nirgends.
- Kyushu, die südwestliche Hauptinsel Japans, ist fast eine ganz eigene Reise wert, aber in 7 Tagen sieht man das meiste. Bis nach Fukuoka, der modernen Hauptstadt Kyushu’s die direkt am Strand liegt, kommt man problemlos mit dem Shinkansen. Die Insel selbst kann man mit dem Zug umrunden (es gibt einen eigenen Kyushu Railpass) und viele Highlights entdecken: Von den heißen Quellen in Beppu, der Hafenstadt Nagasaki, der Porzellanstadt Kagoshima und dem dortigen (aktiven) Vulkan, bis zu Miyazaki mit subtropischer Vegetation.
- Die Inseln der Präfektur Okinawa liegen zwischen Taiwan und dem Festland Japans und sind eher subtropischer Natur. Hier gibt es glasklares Wasser, Strände, tropisches Klima und Korallenriffe – wie man es vielleicht in Japan so gar nicht erwarten würde. Ich war selbst noch nicht in Okinawa, aber bei einem meiner nächsten Besuche bestimmt. Meistens fliegt man nach Naha und erkundet von dort die Umgebung in ca. 4 bis 7 Tagen.
- Hokkaido ist dagegen die nördlichste Hauptinsel Japans mit der Hauptstadt Sapporo. Hier gibt es Berge, Vulkane, Nationalparks, heiße Quellen, und im Winter sehr viel Schnee. Ein Paradies für Wintersportler! Mit Sicherheit kann man hier seinen gesamten Urlaub verbringen.
- Die Großstadt Nagoya wird oft übersehen, weil man meistens nur durch sie hindurchfährt auf dem Weg nach Kyoto. Sie ist aber sicherlich einen eigenen Besuch wert. Ebenso Kanazawa und Umgebung im Norden der Hauptinsel mit vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten.
Einige Tipps für Tokyo und Kyoto
Tokyo – die Millionen-Metropole
Wer zum allerersten Mal in Tokyo ankommt, ist überwältigt. Von der immensen Größe (ca. 37 Millionen Einwohner hat das ganze Einzugsgebiet), dem Mix aus High-Tech und Tradition, der unendlichen Auswahl an Restaurants, dem ganzen Trubel. Aber die Stadt ist einfach faszinierend. Ich empfehle jedem, sich unbedingt Zeit zu nehmen für die einzelnen Bezirke, denn jeder ist anders und jeder hat eigene Highlights zu bieten.
Man kann Tokyo niemals in nur einem Besuch erkunden, sondern muss sich auf einzelne Bereiche beschränken. Was den Vorteil hat, dass man wiederkommen muss (und sicherlich auch will).
Es lohnt sich, sich vorher zu überlegen, wo man in Tokyo übernachtet. Generell ist es gut, in der Nähe einer Bahn- bzw. U-Bahn-Station zu bleiben. Viele sagen zwar, die Yamanote-Linie ist da der wichtigste Orientierungspunkt, weil sie quasi ganz Tokyo umrundet und einige Sehenswürdigkeiten abdeckt. Ich finde aber, dass man mit jeder U-Bahn-Linie schnell am Ziel ist.
Shinjuku: Hier ist es meist etwas teurer und schnell ausgebucht, aber man ist dann auch mitten im bunten Entertainment-Viertel. Hier ist immer was los, hier sind viele Bars. Wenn man das erste Mal in Tokyo ist, ist Shinjuku sicherlich eine super Wahl. Ich war 2019 auch in Shinjuku.
Shibuya: Abends ist es hier toll, hier ist auch Shibuya Crossing, der berühmte Fußgängerübergang. Hier sind viele Live-Clubs und Shopping-Malls, sonst allerdings nicht viel.
Asakusa: Das eher traditioneller Tokyo mit dem berühmten Schrein, dem Skytree-Tower und vielen kleinen Restaurants
Chuo: Hier habe ich 2024 übernachtet. Eigentlich eher ein Bankenviertel, aber es gab wirklich alles, von vielen kleinen hippen Cafés, Craftbeer-Bars, und in 10 Minuten ist man mit der U-Bahn in Asakusa, Akihabara oder in anderen Ecken Tokyos. Empfehlung!
Roppongi: Das moderne Tokyo für Kulturbegeisterte. Das teamlabs Digital Art Museum ist auch hier.
Luxushotels findet man vor allem rund um die großen Bahnhöfe.

Bahnübergang in Shibuya, Tokyo
Unbedingt machen wenn man in Tokyo ist:
- Tokyo Tower oder Skytree für beste Aussichten über Tokyo. Am besten zum Sonnenuntergang. Ich fand den Tokyo Tower wirklich klasse und der Eintritt ist auch weniger als halb so teuer wie zum Skytree.
- teamlabs Digital Art Museum: Ein Erlebnis. Wer hier zum ersten Mal ist, wird beeindruckt sein. So etwas hat man vorher noch nicht gesehen, einfach toll.
- Einmal über Shibuya Crossing gehen – vor allem gegen Abend (19 bis 21 Uhr) sind die meisten Menschen unterwegs. Tausende auf einmal!
- In Akihabara zu Animate gehen. Das 10-stöckige Kaufhaus hat alles rund um Animé, Manga & Co und ist eine wahre Fundgrube
- Einmal zu Ichiran Ramen essen. Die Filialen gibt es in ganz Japan, muss nicht in Tokyo sein
- In Asakusa unbedingt in den riesigen, mehrstöckigen „Don Quijote“ shoppen gehen
- Im Yogogi-Park spazieren gehen, nachdem man sich den Meiji-Schrein angesehen hat
Für bekannte Attraktionen wie das Disneyland oder das teamlabs Museum unbedingt im Vorfeld Tickets kaufen. Am selben Tag sieht es sonst schlecht aus und die Enttäuschung ist groß.
Kyoto – eine der schönsten Städte Japans
Wer nach dem wilden Tokyo nach Kyoto kommt (im Shinkansen am besten mit einem Sitz auf der rechten Seite, um evtl. den Mount Fuji zu sehen), wird überrascht sein: Man ist gefühlt in einer Kleinstadt. Für deutsche Verhältnisse sind 1,4 Millionen Einwohner zwar keine Kleinstadt, aber im Vergleich zu Tokyo dann doch. Es geht regelrecht geruhsam zu. Lediglich bei ein paar touristischen Hauptattraktionen ist erwartungsgemäß sehr viel los. Hier am besten die Randzeiten für einen Besuch wählen, oder eben rein ins Getümmel.
Unbedingt machen:
- Kiyomizu-dera: Der Tempel liegt auf einem Berg und der Ausblick über Kyoto ist atemberaubend. Die Menschenmassen auf dem Weg dorthin allerdings auch. Dennoch lohnt es sich, denn hier muss man einfach mindestens einmal gewesen sein.
- Fushimi-Inari Schrein: Hier sind die berühmten orangefarbenen Torii-Tore zu sehen, die über den gesamten Hügel gehen. Wirklich sehenswert und ein Muss wenn man das erste mal in Kyoto ist. Wenn man den Menschenmassen entkommen will, entweder sehr früh oder sehr spät besuchen, man kann theoretisch rund um die Uhr für einen Besuch einplanen. Und je weiter man hochgeht, desto weniger andere Menschen trifft man, und man wird mit einer tollen Aussicht belohnt.
- das Gion-Viertel mit der Geisha-Kultur
- den Philosophen-Weg entlang spazieren. Diese ca. 2km an einem Bach entlang sind von Kirschbäumen gesäumt, wodurch es natürlich in der Blütezeit am schönsten ist. Aber auch zu anderen Zeiten ist es ein schöner Spaziergang, der an einigen Tempeln vorbeiführt. Viele Cafés und Handwerksläden säumen den Weg.
- Kein Tipp (!) ist der Arashiyama Bambuswald: Aus meiner Sicht überbewertet und viel zu viele Touristen. Der Wald ist zwar interessant zu sehen, aber man kann ihn auch weglassen. Mein Tipp: Von der Liste streichen.
- ein gutes Restaurant aussuchen und einen Tag vorher oder mehrere Stunden vorher reservieren. In Kyoto hat man meistens Pech, wenn man erst abends vorbeischaut. In der Regel bekommt man dann einen Slot zwischen 18 und 20 Uhr zugewiesen, ab spätestens 21 bis 22 Uhr schließen die meisten Restaurants wieder.
Kyoto hat mir so gut gefallen, als ich zum ersten Mal da war, so dass ich erneut hingereist bin um die überlaufenen Attraktionen auslassen zu können und mir Zeit für andere Dinge nehmen konnte. So eine tolle Stadt!
Allgemeine Hinweise für eine Japan-Reise
Zahlungsverkehr
In Japan wird mit Yen (¥) bezahlt. Für viele Lokalitäten wird noch Bargeld benötigt, insbesondere außerhalb der großen Städte. Ich empfehle eine Reise-Kreditkarte mit 0% Fremdwährungsgebühren – dann kann man in jedem Convenience Store wie 7-Eleven an den Automaten ohne große Kosten (bis auf geringe Automatengebühren von 1 bis 2€) Geld abheben.
Ansonsten unbedingt eine sogenannte IC-Card nutzen. Es gibt diverse Anbieter, aber ich habe nur die SUICA-Karte benutzt. Diese gibt es physisch, aber wenn man ein Apple iPhone hat, kann man diese auch einfach digital ins Wallet hinzufügen. Das geht auch erst vor Ort in Japan am Flughafen. Mit einer im Wallet hinterlegten Kreditkarte wird die Karte dann per Apple Pay aufgeladen. Dies kann man dann auf seiner Reise immer wieder machen, wenn der Betrag zur Neige geht.
Mit der IC-Card kann man in Japan fast alles bezahlen, von Zugtickets bis zu Einkäufen in Geschäften und sogar an den ganzen Getränkeautomaten, die alle paar Meter stehen. So kann man weitestgehend bargeldlos reisen.
Zug und U-Bahn
Für Tokyo werden oft Mehrtagestickets für die U-Bahn angeboten. Ich selbst habe aber festgestellt, dass man mit Einzeltickets und der Zahlung mit seiner IC-Card günstiger wegkommt, als mit den Mehrtagestickets. Eine Fahrt kostet ca. 100 bis 200¥ – man muss pro Tag schon recht viel fahren, um den Preis des Tagestickets wieder „reinzufahren“, aber das ist natürlich individuell.
Shinkansen-Tickets am besten direkt über die Shinkansen-Webseite buchen. Dann kann man mit dem dort generierten QR-Code komplett ohne Papiertickets reisen und spart sich das Anstehen an den Bahnhöfen.
Der JR Railpass für gesamt Japan, der für verschiedene Gültigkeitszeiträume erhältlich ist, lohnt sich meiner Meinung nach kaum noch nachdem er letztes Jahr so teuer geworden ist. Mit Einzeltickets kommt man günstiger weg. Das ist aber individuell, am besten vorher ausrechnen. Ein Railpass für eine bestimmte Region ist dagegen eher lohnenswert, z.B. der JR Kyushu Pass für die Kyushu-Region.
Eine eSIM bzw. eine SIM-Karte mit genug Datenvolumen ist Pflicht. Ich selbst bin mit 20 GB für 2 Wochen gut zurechtgekommen, war aber auch andauernd online. Google Maps und Google Translate sind unabdingbare Hilfsmittel in Japan, ersteres für jegliche Navigation auch beim Spazierengehen (und da ist Maps wirklich Weltklasse, auch für Abfahrtszeiten von Zügen).
Sprache
In Japan wird nur in den großen Ballungszentren wirklich gut Englisch gesprochen, aber selbst dort trifft man in kleineren Restaurants oft viele Japaner, die kein Wort Englisch sprechen. Daher ist es immer gut, wenn man ein paar Worte Japanisch vorher lernt, aber auf jeden Fall hilft eine Übersetzungs-App. Das nutzen auch die Japaner und die Kommunikation läuft damit erstaunlich reibungslos ab.
Kuriosum: Wo sind öffentliche Mülleimer?
Du wirst in Japan feststellen, dass alles unglaublich sauber ist. Man findet nicht den kleinsten Papierschnipsel oder gar einen Zigarettenstummel irgendwo herumliegen, nicht einmal in einer Großstadt wie Tokyo. Auf der anderen Seite sammelt sich an einem Tag unglaublich viel Müll an: Der leere Plastikbecher von dem Coffee to Go, das Papier in dem das Croissant eingewickelt war etc. Nur öffentliche Mülleimer, die gibt es nirgends. Japaner sind sehr diszipliniert und nehmen jeglichen Müll mit nach Hause und entsorgen ihn da, denn die eigene Umwelt liegt ihnen sehr am Herzen. Eine tolle Einstellung, an der wir uns orientieren sollten.
Für uns heißt das aber: Den Müll bitte immer mitnehmen. Es gibt Möglichkeiten, in den Convenience Stores Müll abzugeben (aber vor allem der, den man im Laden selbst verursacht). In manchen U-Bahn-Stationen oder an Sehenswürdigkeiten findet sich dann doch mal eine Entsorgungsmöglichkeit. Also: Am besten eine Tasche oder ähnliches mitnehmen. Wer Müll einfach irgendwo hinschmeißt, muss mit sehr hohen Strafen rechnen.
Das gleiche gilt übrigens für öffentliche Toiletten, die man alle paar hundert Meter findet: Alle kostenlos, alle blitzblank sauber. Mentalitätssache. Davon können wir hier in Deutschland oft nur träumen.
Fazit
Japan ist ein Juwel, das man unbedingt einmal bereisen sollte. Die Kultur und das Essen sind toll, die Natur schön und die Menschen alle richtig freundlich. Ich garantiere, dass man sich nach der Rückkehr nach Deutschland mehrmals dabei erwischt, wie man denkt „warum bin ich nicht da geblieben“ oder „wann fahre ich wieder hin“.
Hast du Tipps gefunden für deine Reise nach Japan? Oder hast du selbst vielleicht tolle Ideen für Dinge, die man in Japan unbedingt machen muss? Schreib es in die Kommentare!
In diesem Sinne wünsche ich eine gute Reise und hoffe, dass ein paar spannende Infos dabei waren. Arigato!

Über den Gastautor
Hi, ich bin Timur! Ich wohne derzeit bei München und bin in den letzten Jahren viel alleine gereist, vor allem in Asien. In Japan war ich bisher zweimal, aber die nächste Reise ist schon geplant. Ich habe einen eigenen Blog für meine Reisen und den Alltag und habe dort einiges über meine Japan-Reise gepostet.