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Krakau und seine Legenden – Eine Tour durch die Altstadt

von | 15/03/17 | Europa, Polen, Reisen | 22 Kommentare

Der eiskalte Wind pfeift mir um die Ohren, als ich um die Ecke biege und sich der Hauptplatz der Altstadt von Krakau Rynek Glowny vor mir erstreckt. Ich komme mir ein bisschen vor, als wäre ich in einer anderen Zeit gelandet.

Marktplatz von Krakau

Das ist nicht nur der größte mittelalterliche Platz ganz Europas, sondern auch das Zentrum des kulturellen Lebens in Krakau. Ich drücke meine Wärmflasche näher an mich, die ich mir unter meine Jacke geschoben habe. Zum Glück habe ich sie dabei. Denn ohne sie wäre ich der Kälte vollkommen ausgeliefert. Meine nächsten Ziele sind Israel, die Arabischen Emirate und dann Südostasien. In meinem Rucksack war daher kein Platz für dicke Wintersachen, die ich bei den drei Grad bitter benötigt hätte. Auf Handschuhe, Schal und Mütze muss ich daher verzichten. Ich sehe die kleine Gruppe vor der Marienkirche – der Treffpunkt für die Free Walking Tour, die ich heute mitmachen möchte. Ich ahne noch nicht, dass mich neben einer traumhaften Altstadt zahlreiche spannende Legenden erwarten.

Tauben über dem Marktplatz von Krakau

 

Die Türme der Marienkirche

Da wir direkt vor ihr stehen, erzählt unser Tourguide namens Chris zunächst etwas über die Kirche. „Fällt euch etwas auf, das merkwürdig ist?“ Geschickt lenkt Chris unsere Aufmerksamkeit auf die zwei Kirchtürme.

marienkirche krakau

Sie sind nicht gleich hoch! Die Marienkirche wurde Ende des 13. Jahrhundert von zwei Brüdern gebaut. Als der eine Bruder feststellte, dass der andere seinen Kirchturm höher bauen würde, ermordete er ihn kurzerhand mit einem Messer. Am nächsten Morgen erwachte er neben der Leiche seines Bruders, nahm die Tatwaffe, stach sich ins Herz und stürzte sich gleichzeitig vom Turm. Die erste Legende von mehreren… Und gleich eine haarsträubende! Das Messer hängt übrigens in der Tuchhalle (Sukiennice auf polnisch) in der Mitte des großen Platzes als Mahnmal für alle. Der wahre Grund, warum ein Turm höher ist als der andere? Der eine wurde als Ausguck verwendet, um die Stadt vor Eindringlingen warnen zu können.

 

Der Trompeter der Marienkriche

Zu jeder vollen Stunde spielt übrigens ein Trompeter für etwa 30 Sekunden eine Melodie. Diese bricht scheinbar mittendrin ab. Auch hier hat Chris uns wieder eine tolle Legende erzählt: Als die Mongolen Krakau angriffen, haben sie den Trompeter einfach mitten im Spiel abgeschossen. Seit dem bricht das Lied in Gedenken an das Kriegsopfer immer mittendrin ab. Irgendwie romantisch, oder? Entspricht aber leider auch nicht der Wahrheit! Denn zur Zeit der Mongolenangriffe stand die Marienkirche noch gar nicht. Der wahre Grund ist schlicht und ergreifend, dass ein Trompeter auf der anderen Seite der Stadt weiterspielte. Als Zeichen das alles in Ordnung war.

 

Die Tuchhalle

Krakau lag mitten auf einer Handelsroute, weswegen der Markt von enormer Bedeutung für die Stadt war. Durch Zölle und das Vermieten von Marktplätzen wurde Krakau schnell zu einer wohlhabenden Stadt, die auch nach der Zerstörung der alten Hauptstadt als neue Hauptstadt gewählt wurde. In der Halle hängt zudem das Messer aus der Geschichte mit den zwei Brüdern. Die Wahrheit ist jedoch, dass das dort hängende Messer erst seit kurzem dort ist. Denn das angebliche Original wurde vor einiger Zeit geklaut.

 

Der Kopf von Krakau

Der riesige Kopf mitten auf dem Marktplatz heißt Eros Bendato. Er gilt den Menschen in Krakau vor allem als Treffpunkt, da jeder den „Kopf von Krakau“ kennt. Da er leer ist, ist er ein beliebter Fotospot: Kletter ruhig rein und schau durch die Augen des Kopfes auf den Platz. Hierzu gab es unerwarteter Weise keine Legende. Allerdings wird der Kopf vor allem von Jugendlichen gerne Versteck zum Trinken von Alkohol verwendet, da dies in Polen in der Öffentlichkeit verboten ist.

Der Kopf von Krakau

 

Die Dame mit dem Hermelin

Ludovico Sforza gab das Portrait Leonardo Da Vinci in Auftrag, der unbedingt ein Bild von seiner Geliebten haben wollte. Da er aber bereits verheiratet war, konnte er kein offizielles Gemälde anfertigen lassen. Der Spitzname von Ludovico Sforza war „der weiße Hermelin“, sodass Leonardo Da Vinci es durch die Symbolik geschafft hat, die Verliebten mit einander darzustellen.

Dame mit dem Hermelin Krakau

 

Die Universität von Krakau

Das Gebäude des Collegium Maius ist aus dem 14. Jahrhundert. Bis heute kann man die alten Vortragssäle, die Bibliothek und die Unterkünfte für Professoren besichtigen. Denn mittlerweile ist es ein Museum. Der bekannteste Student des Mittelalters war übrigens Nikolaus Kopernikus.

Wenn du eine kleine Sightseeing-Pause benötigst, ist hier der richtige Ort dafür! Denn im Keller befindet sich ein zuckersüßes Café, in dem du dich aufwärmen kannst (so wie ich) oder einfach deine Füße mal ausruhen lassen kannst. Falls du nach Empfehlungen zur polnischen Küche suchst, empfehle ich dir Miriams Blogpost zur kulinarischen Reise nach Polen.

Collegium Maius

Collegium Maius

Die moderne Universität ist übrigens dafür bekannt, dass während des Nationalsozialismus versteckt im Untergrund weiter unterrichtet wurde, obwohl es verboten war. Der bekanntest Student dieser Zeit war Karol Józef Wojtyła, der Papst Johannes Paul der II.

 

Der Drache von Krakau

Vor vielen Jahrhunderten soll Krakau von einem Drachen heimgesucht worden sein. Zur Besänftigung forderte er jeden Morgen eine Jungfrau zum Fraß. Als keine Jungfrau mehr übrig war – außer der Tochter des Fürsten namens Wanda – versprach der Fürst dem Bezwinger des Ungeheuers die Hand seiner Tochter. Während kein Krieger es schaffte, den Drachen zu besiegen, kam der Schusterlehrling Skuba auf eine Idee. Er forderte ein Lamm, schlitzte ihm den Bauch auf und füllte ihn mit Schwefel. Das präparierte Lamm legte er vor die Höhle des Drachen, der es mit Haut und Haaren verschlang. Es dauerte nicht lange, da bekam der Drache von dem Schwefel großen Durst, schleppte sich ans Ufer der Weichsel und begann zu trinken. Er trank und trank und trank… bis er einfach mit einem lauten Knall platzte.

Die Moral von der Geschicht? Verwende nicht Waffen und Manneskraft, sondern dein Köpfchen! Heute hängen am Eingang zur Kathedrale auf dem Wawel (der Berg auf dem der Palast steht) zwei riesige Knochen, die als die Knochen des Drachen bezeichnet werden. In Wahrheit gehörten Sie mal einem Wal und einem Mammut. Wenn du den Drachen einmal sehen willst: Vom Wawelberg kann man hinab zur Weichsel blicken. Dort steht vor einer 80 Meter langen Höhle die Skulptur eines Drachen, die im Abstand weniger Minuten sogar Feuer speit!

Der Drache von Krakau

 

Mein Fazit?

Ich muss Krakau unbedingt noch einmal im Sommer besuchen! Die Legenden, die mittelalterlichen Gebäude, die netten Menschen… Das möchte ich gerne nochmal in Ruhe genießen. Denn Krakau ist es auf jeden Fall wert, dass man sich ein bisschen Zeit nimmt und die Stadt auf sich wirken lässt!

Warst du schon einmal in Krakau oder einer anderen Stadt in Polen? Berichte mir davon in den Kommentaren!

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